300 Fragen zur Schwangerschaft
Was muss ich als schwangere Asthmatikerin beachten? Kann sich mein Asthma während der Schwangerschaft verschlechtern?
Als Asthmatikerin brauchen Sie eine besonders sorgfältige Betreuung in der Schwangerschaft, damit Sie und Ihr Baby ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Die meisten Asthmamedikamente (siehe > ) schaden Ihrem Baby nicht und Sie können die bewährte Behandlung auch während der Schwangerschaft fortsetzen; besprechen Sie sich mit Ihrem Arzt. Zusätzlich sollten Sie natürlich möglichst alles vermeiden, was Atemnot oder einen asthmatischen Anfall auslösen könnte, wie körperliche Belastung, Infektionen oder allergische Reize.
Bei einigen Schwangeren führt die vermehrte körpereigene Cortisonproduktion zu einer vorübergehenden Besserung der Beschwerden. Bei anderen Frauen verschlimmert sich das Bronchialasthma während der Schwangerschaft. Das Baby wächst und braucht Platz. Dadurch drückt es auf die inneren Organe, was auch gesunde Schwangere schon kurzatmig werden lässt (siehe folgende Frage).
Die meisten schwangeren Asthmatikerinnen werden jedoch keine Veränderung bemerken.
Atemnot
? Ich bin eigentlich sehr sportlich, aber seit Mitte der Schwangerschaft bleibt mir oft die Luft weg. Ist das gefährlich für mein Baby?
Vorübergehende Kurzatmigkeit bei Belastungen wie beim Treppensteigen ist in der Schwangerschaft ganz normal. Ihr Baby wird deshalb nicht schlechter mit Sauerstoff versorgt. Atemnot ist aber trotzdem immer ein Zeichen dafür, dass Sie jetzt nicht mehr so leistungsfähig sind. Treten Sie also etwas kürzer, lassen Sie sich helfen und legen Sie immer mal wieder eine Verschnaufpause ein.
Atembeschwerden in der Schwangerschaft entstehen dadurch, dass das Zwerchfell von der wachsenden Gebärmutter nach oben gedrückt wird und die Lungen deshalb nicht mehr so viel Platz haben, um sich entfalten zu können. Damit Schwangere dennoch genügend Sauerstoff aufnehmen, müssen sie flacher und schneller atmen.
Gleichzeitig wird das Herz in der Schwangerschaft stärker belastet (Herzklopfen, siehe > ). Viele Schwangere haben auch eine leichte Blutarmut (Anämie) wegen eines Eisenmangels, sind deshalb körperlich weniger belastbar und werden schneller kurzatmig.
Etwa um die 38. SSW, wenn der Kopf des Kindes sich im kleinen Becken einstellt, lässt der Druck auf den Oberbauch und das Zwerchfell nach und Sie können wieder freier durchatmen. Allerdings verstärkt sich dann der Druck auf die Blase.
Atembeschwerden im Ruhezustand sollten Sie auf jeden Fall bei Ihrer nächsten Vorsorgeuntersuchung erwähnen.
TIPP
Wenden Sie entspannende Atemübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs schon in der Schwangerschaft an. Sie intensivieren damit Ihre Sauerstoffaufnahme und geraten nicht so schnell außer Atem. Wenn Sie nachts unter Atemnot leiden, kann Ihnen schon ein zusätzliches Kopfkissen helfen. Dann liegt der Oberkörper etwas höher und Sie bekommen besser Luft.
Augenveränderungen
? Seit ich schwanger bin, habe ich abends oft gerötete Augen. Was kann ich dagegen tun?
In den letzten Schwangerschaftsmonaten wird weniger Tränenflüssigkeit produziert und gleichzeitig mehr Wasser im Gewebe aufgenommen. Außerdem ändert sich die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit, sodass der Tränenfilm leichter »abreißt«. Das Auge fühlt sich trocken an, die Bindehaut ist gerötet. Künstliche Tränenflüssigkeit aus der Apotheke kann helfen. Bei starken Beschwerden sollten Sie sich augenärztlich untersuchen lassen.
? Meine Kurzsichtigkeit hat sich in der Schwangerschaft deutlich verstärkt. Soll ich mir nun eine neue Brille verschreiben lassen oder bessert sich das wieder?
Viele Schwangere berichten über eine mehr oder weniger starke Verschlechterung ihrer Sehschärfe. Kurzsichtige können häufig in der Ferne weniger deutlich sehen, Weitsichtige müssen sich während der Schwangerschaft beim Lesen mehr anstrengen. Kontaktlinsenträgerinnen bemerken das noch früher als Brillenträgerinnen. Auch hier liegt die Ursache in der vermehrten Flüssigkeitsaufnahme im Gewebe. In der Regel gibt sich das schon kurz nach der Geburt wieder. Die Anschaffung einer neuen Brille lohnt sich also nur, wenn sich die Sehschärfe sehr stark verschlechtert hat.
? Ich sehe plötzlich Blitze vor den Augen. Was bedeutet das?
Wenn Sie verschwommen oder Blitze vor den Augen sehen, sollten Sie das unbedingt Ihrem Frauenarzt mitteilen. Das sind Symptome, die sehr ernst genommen werden müssen. Sie können ein
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