300 Fragen zur Schwangerschaft
Feten Ultraschall als Lärm empfinden?
Ja, Untersuchungen amerikanischer Wissenschaftler haben ergeben, dass die üblichen Ultraschalluntersuchungen vom Ungeborenen als sehr laute Geräusche wahrgenommen werden: Zwar kann es die Ultraschallwellen selbst nicht hören, aber diese lösen Vibrationen im Bauch der Mutter aus.
Der Lärmpegel soll den Frequenzen einer vorbeifahrenden U-Bahn entsprechen. Das Ungeborene trägt dadurch aber keinen Hörschaden davon, wie dieselben Wissenschaftler ausdrücklich betonen.
? In der Gebrauchsanleitung meiner elektrischen Ultraschall-Zahnbürste steht, dass man sie in der Schwangerschaft nicht verwenden darf. Soll ich sie besser nicht mehr benutzen?
Einzelne Hersteller von Ultraschallzahnbürsten raten Schwangeren von deren Benutzung ab. Der Grund: Wissenschaftliche Studien über die Auswirkungen der therapeutischen Ultraschallwellen auf das Ungeborene gibt es bisher nicht und die Hersteller sichern sich so für den noch so unwahrscheinlichen Schadensfall ab.
Dagegen empfehlen einige Zahnärzte Schwangeren ausdrücklich Ultraschallzahnbürsten, weil sie die Zähne sehr sanft und doch gründlich reinigen. Und Schwangere haben ja häufig sehr empfindliches Zahnfleisch und Probleme mit Zahnfleischbluten. Wenn Ihnen aber trotz allem bei der Benutzung der Ultraschallzahnbürste unwohl ist, sollten Sie während der Schwangerschaft Ihre Zähne auf die übliche Weise (normale Zahnbürste mit weichen Borsten, Zahnseide und Zwischenraumbürstchen) pflegen.
Geburtsvorbereitung
In den letzten Wochen der Schwangerschaft dreht sich alles um die bevorstehende Geburt. Sie haben vermutlich alles vorbereitet und den Klinikkoffer gepackt. Nun heißt es warten.
Auch wenn Sie noch so gut vorbereitet sind – bei der Geburt werden sich Schmerzen nicht vermeiden lassen. Aber in einem guten Geburtsvorbereitungskurs lernen Sie, mit dem Wehenschmerz umzugehen. Der Kurs beginnt meist um die 30. Schwangerschaftswoche herum und besteht aus Information, Atemübungen, Meditation und Yoga, zumindest stundenweise auch unter Beteiligung der Partner.
Auch die Wahl der Entbindungsklinik ist nicht immer einfach. Das Angebot kann ganz schön verwirrend sein. Hören Sie sich im Freundes- und Bekanntenkreis um und berücksichtigen Sie auch die Empfehlung Ihres Frauenarztes oder Ihrer Frauenärztin bzw. Hebamme. Besichtigen Sie ruhig mehrere Häuser, dann entscheiden Sie, wo Sie persönlich sich wohl und gut aufgehoben fühlen.
Zuletzt machen sich Ungeduld und Nervosität breit und vertreiben die Angst vor der Geburt. Typisch ist der »Nestbau-Instinkt« – aber Gardinenwaschen muss dann doch nicht sein. Nutzen Sie lieber die letzten ruhigen Tage, um die Geburtsanzeigen vorzubereiten, zum Friseur oder zur Kosmetikerin zu gehen, ein Buch zu lesen und ungestörte Stunden zu zweit zu verbringen. Gehen Sie ins Kino, Theater oder in ein schönes Restaurant. Und: Mit Sex kann man sogar sehr wirkungsvoll die Wehen anregen!
Noch ein guter Tipp: Lassen Sie sich von ebenso ungeduldigen Angehörigen und Freunden nicht nerven. Stellen Sie das Telefon ab und den Anrufbeantworter an. Sagen Sie allen, dass Sie keine Nachfragen wünschen. Wenn das Baby endlich da ist, werden es schon alle erfahren.
Allgemeines
? Wann sollte ich spätestens mit dem Geburtsvorbereitungskurs beginnen? Bezahlt ihn die Krankenkasse?
Die meisten Kurse dauern etwa sieben Wochen mit je einer Doppelstunde. Damit Sie nicht die letzten, wichtigsten Stunden versäumen, weil Ihr Baby es eilig hat, sollten Sie spätestens in der 30. Woche mit dem Kurs beginnen. Die Krankenkassen bezahlen in Deutschland in der Regel 14 Kursstunden, allerdings meist nur für Sie und nicht für den werdenden Vater.
? Brauche ich denn beim zweiten Kind auch noch einen Geburtsvorbereitungskurs?
Auch wenn Sie meinen, sich an den letzten Kurs noch gut erinnern zu können, und Sie bereits eine Geburt hinter sich haben: Vieles, was im Geburtsvorbereitungskurs vermittelt wird, ist erstaunlich schnell vergessen, vor allem die Atemtechnik. Und ohne fachkundige Anleitung ist es schwer, sie sich wieder anzueignen. Zudem gibt es vielleicht bei einer anderen Kursleiterin andere Schwerpunkte. Oder Sie suchen sich einen Kurs mit alternativen Elementen wie Bauchtanz, Yoga, Aquagymnastik, Haptonomie, Zilgrei oder Shiatsu aus. Nicht zuletzt sind ruhige Stunden, in denen Sie sich ganz auf sich und das Baby im Bauch konzentrieren können, kostbar – vor allem wenn Sie schon ein kleines Kind
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