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314 - Exodus

314 - Exodus

Titel: 314 - Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Begrenzung waren sie zu einem Team zusammengeschmolzen. Zwar hatte jeder seine Momente, in denen er sich zurückzog – er nahm sich da selbst nicht aus –, aber gleichzeitig war er bis zu diesem Vorfall sicher gewesen, jedem Einzelnen seiner Freunde sein Leben anvertrauen zu können.
    Er wechselte einen Blick mit Xij Hamlet. Sie hob kaum merklich die Schultern an, um zu zeigen, dass auch sie keinen konkreten Verdacht hatte.
    Steintrieb meldete sich zu Wort: »Der Schaden ist reparabel. Es müssen zwei bionetische Zwischenstücke über Nacht gezüchtet werden. Sonstiges Ersatzmaterial ist noch vorhanden.«
    Gilam’esh schnalzte ärgerlich mit der Zunge. »Damit gehen unsere letzten Reserven drauf. Den Rest brauchen wir für den Splitter. Falls es also weitere Probleme geben sollte, stehen wir ohne Ersatz da.«
    »Warum glaubst du, dass weitere Probleme auftreten könnten?«, fragte Vogler, der bislang geschwiegen hatte.
    Betretenes Schweigen legte sich über die Gruppe. Nur das leise rhythmische Arbeiten der Feldstabilisatoren war zu hören. Matt sah, wie sie einander beäugten und jeder dem anderen zu misstrauen begann. Dem musste er einen Riegel vorschieben. Paranoia war das Letzte, was sie jetzt brauchen konnten.
    Takeo mischte sich ein. »Gilam’eshs Bedenken sind anhand der ungeklärten Situation nachvollziehbar«, erklärte er zu Matts Ärger vollkommen logisch. »Solange wir den Grund für die Beschädigung nicht kennen, müssen wir mit weiteren Problemen rechnen. In die Anlage ist definitiv kein Tier oder Feind eingedrungen. Irgendjemand aus diesem Raum hat die Zuleitungen zum Konverter zerstört, auch wenn wir bislang keinen Anhaltspunkt haben, wer es tat.«
    »Das ist doch Unsinn«, widersprach Clarice heftig, verstummte aber, als Xijs anklagender Blick sie traf. Vogler legte seine Hand beruhigend auf ihren Arm.
    »Behebt erst einmal den Schaden«, wandte sich Matt an Steintrieb und die beiden Hydriten. »Alles andere besprechen wir später in Ruhe.« Außer ihm, Steintrieb und Miki Takeo konnte jeder die Kabel durchtrennt haben: Xij, Clarice, Vogler, Quart’ol oder Gilam’esh.
    Sein Blick fiel auf Vogler. Wenn sich einer von ihnen in den letzten Tagen sonderbar benahm, dann der Marsianer. Der Waldmann wirkte angespannt und fahrig. Trotz der Weitläufigkeit des Flächenräumers schien Vogler sich darin eingeschlossen zu fühlen. Er hatte immer wieder über die schlechten Lichtverhältnisse geklagt, obwohl die Dioden alle Gänge hell erleuchteten.
    Als Kind des Mars und des Waldes musste sich Vogler von ihnen allen aber auch am meisten eingekerkert fühlen; Matt verstand das. Genügte das wirklich, um ihn zu verdächtigen? Aber wen sollte er sonst hinter der Tat vermuten?
    ***
    Clarice erwachte, als ein Ellbogen grob in ihre Rippen stieß. Sie rollte sich instinktiv ein Stück zur Seite und orientierte sich. Vogler zuckte neben ihr im Schlaf. Er warf den Kopf unruhig von einer Seite zur anderen. Aus seinem Mund kamen Töne, als versuchte er zu sprechen, ohne die Zunge zu bewegen. Seine langen Haare klebten am Kopf. Sie setzte sich im Lager auf und berührte seine Schulter. »Vogler?«
    Er reagierte nicht auf ihre Stimme. Sie schaltete ein bionetisches Leuchtelement ein, das die Kammer in ein schwaches grünliches Licht tauchte. Ein Blick auf den Chronometer zeigte ihr, dass sie bald aufstehen mussten. Matt hatte alle zu einer gemeinsamen Sitzung bestellt. Noch immer gab es keinen Hinweis, wer die Leitungen zerstört hatte. Aber Clarice war nicht dumm. Sie wusste, dass der Erdmensch Vogler verdächtigte. Das hatte sie an seinem Blick erkannt.
    Es setzt Vogler zu, so weit fort vom Mars zu sein, ohne zu wissen, was dort geschieht. Falls alles zu Ende geht, wäre er vielleicht lieber bei seiner Sippe gewesen, im Wald.
    Sie berührte Voglers feuchte Stirn. Das sonst so ruhige und asketische Gesicht des Waldmanns war verzerrt. Die Gesichtshaut zeigte eine leicht grünliche Färbung. Schweiß lag auf den marsianischen Pigmenten, die seine Haut wie ein Muster zierten.
    »Vogler«, sagte sie eine Spur lauter. »Wach auf. Du hast Albträume.«
    Vogler öffnete die Augen. Sein Körper kam endlich zur Ruhe. Er sah sie an und schien nicht zu wissen, wo er sich befand. Sein Blick wirkte panisch. »Sie kommen«, flüsterte er. »Dunkle Schatten. Sie kommen und töten alle!«
    Clarice schluckte und ließ seine Stirn los. »Niemand kommt. Du bist in Sicherheit. Du hast nur geträumt.«
    »Geträumt«, echote der

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