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314 - Exodus

314 - Exodus

Titel: 314 - Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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nach!
    Weiter hinten im Gang tauchte Esteles auf. Langsam trat er hinter der Gangbiegung hervor. Er hielt einen Schneidbrenner in der Hand und winkte ihr damit zu.
    Ishi schrie auf und schlug instinktiv auf den Mechanismus. Sie hörte Esteles lachen, bis das Geräusch vom Schott ausgesperrt wurde. Die Angst weckte ihre Erinnerung. Hastig gab sie eine Nummer ein, einen Code, der sie schützen sollte. Aber wie lange konnte Esteles das aufhalten? Was war er noch? Ingenieur? Techniker? Sie erinnerte sich dunkel an Schulungen, die alle von ihnen hypnotisch erhalten hatten.
    Konzentrier dich , fuhr sie sich in Gedanken an. An Schulungen kannst du später denken. Du brauchst Hilfe.
    Die violette Wolke manifestierte sich über ihr. Eine Stimme sprach. »Hier Dexter Wang, AKINA. Ich versuch’s noch mal mit euch Rotmaden. Geht dran oder schweigt für immer.«
    Sie lief in die Richtung, aus der die Stimme kam, doch die Wolke versperrte ihr den Weg. Zuckend legte sie sich über die Schaltflächen, die Ishi drücken wollte. Sie erstarrte. Wenn sie die violette Wolke berührte, würden ihre Finger verätzt werden. Die Wolke würde sie auffressen. Vorsichtig streckte sie die Hand aus, konnte sich aber nicht überwinden, in das Violett zu greifen.
    Nein, nein, nein. Denk nach! Sie ging auf eine andere Schaltfläche zu. Es gab noch eine Verbindung. Zu der blauen Kugel. Es dauerte, bis sie den Kontakt hergestellt hatte.
    »Hallo?«, fragte sie und ärgerte sich, dass der andere so laut sprach. Konnte er nicht seine Klappe halten? »Hallo? Hallo?«
    Die Wolke breitete sich aus. Ob sie anwachsen und platzen würde? Draußen schlug Esteles gegen das Schott. Ishis Verstand wurde es zu viel. Sie ertrug die Anspannung nicht. Wie betäubt erlebte sie die nächsten Minuten. Da war ein Mann am anderen Ende der Verbindung. Ein Matthew Drax. Von einem Haus Drax hatte sie nie gehört.
    Es war ihr letzter verwirrter Gedanke, bevor das Schott sich bewegte. Esteles hatte einen Weg gefunden, es zu öffnen. Er kam mit dem Schneidbrenner in der Hand. Der rote energetische Schneidstrahl glühte auf. Die violette Wolke senkte sich mit ihm. Es war vorbei.
    ***
    Im Flächenräumer
    Matt bemühte sich um eine ruhige Stimme. »Wir müssen die Mondstation abschreiben. Auch die Worte von Wang auf der AKINA kamen mir unzurechnungsfähig vor. Wer auch immer auf dem Schiff noch lebt, auch er wird beeinflusst. Von dort wird keine Hilfe mehr kommen.« Er schwieg, gemartert von den Schreien Ishi Ramirez’, die er bis an sein Lebensende nicht vergessen würde.
    »Wir müssen Vogler und Clarice zurückholen«, ereiferte sich Steintrieb. »Wenn die noch länger da draußen rumhampeln, erfrier’n sie!«
    »Nein!« Matt sah auf. Alle Gesichter um ihn herum wirkten grau und eingefallen, sogar das der unverwüstlichen Frohnatur Steintrieb. »Das können wir uns nicht leisten. Der Streiter ist im Anflug. Wir dürfen die letzte Chance für die Erde nicht aufgeben. Steintrieb, du wirst zusammen mit Miki weiter an der Schadensbehebung arbeiten! Ich bringe Gilam’esh und Quart’ol zu einer der Zeitblasen. Sie müssen weg von hier, bevor der Einfluss des Streiters ihren Verstand zerstört. Wenn der Schaden behoben ist, möchte ich, dass du und Xij ebenfalls gehen. Takeo und ich können den Schuss allein abfeuern.«
    »Vergiss es!« Xij hob den Kopf. In ihrem Blick lag trotzige Entschlossenheit. »Ich bleibe bei dir! Du glaubst ja wohl nicht ernsthaft, dass ich mit diesem Verrückten nach Atlantis abhaue?«
    Matt schluckte. Xijs Treue gab ihm neue Kraft. »Es ist deine Entscheidung, Xij. Du weißt, wie unsere Chancen stehen.«
    Gilam’eshs Scheitelkamm hob sich leicht. »Vielleicht können Quart’ol und ich ja etwas in der Vergangenheit ausrichten. Wir könnten versuchen, uns um den Erhalt des Flächenräumers zu kümmern, damit er aufgeladen ist.«
    Matt nickte schwach. Er glaubte nicht wirklich daran, dass die Hydriten etwas verändern konnten, denn hätten sie das getan, müsste es doch bereits passiert sein, oder? Aber er verstand, dass Gilam’esh fort wollte, ohne das Gefühl zu haben, davonzulaufen. Gilam’esh, Quart’ol und Steintrieb benötigten eine Mission, die ihnen Halt gab. »Das ist eine hervorragende Idee.«
    Quart’ols Scheitelkamm verfärbte sich zustimmend. »Wir gehen. Vielleicht können wir etwas bewirken.«
    Matt sah Quart’ol prüfend an. So wie es aussah, hatte der Hydrit die Sabotage am Flächenräumer begangen, vermutlich sogar in beiden

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