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314 - Exodus

314 - Exodus

Titel: 314 - Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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schnaufend.
    »Hast du die Durchsage nicht gehört? Sabotage! An den Energiespeichern!«
    »O Scheiße!«
    Sie erreichten die angegebene Stelle. Matt stockte im Lauf. Etwas in ihm schien zu erstarren. Nein! Nicht auch noch er!
    Quart’ol hockte wie ein Häufchen Elend inmitten herausgerissener, zerschnittener Kabel. In seiner Flossenhand lag ein Muschelmesser. Sein Blick ging ins Leere.
    »Nein!«, brüllte Steintrieb. »Ich erwürg ihn! Das kann er nich bringen! Quart, was soll der Scheiß?«
    Matt musste den aufgebrachten Retrologen an den Schultern packen, damit er nicht auf Quart’ol losging. »Er kann nichts dafür! Die Hydriten sind telepathisch begabt, der Streiter lässt sie durchdrehen wie Grao!« Er ging zu Quart’ol und nahm ihm das Messer ab. Der Hydrit leistete keinen Widerstand.
    Steintrieb beruhigte sich etwas. »Wo sin die andern? Ham die den Megatiefschlaf, oder was?«
    Auch Matt fragte sich, wo Gilam’esh und Xij steckten. Zu der Angst um Clarice und Vogler kam nun auch noch Panik, dass Quart’ol Gilam’esh und Xij etwas angetan hatte. »Warte hier!«, befahl er Steintrieb. »Fessel ihn! Und dann sieh nach dem Schaden!«
    Steintrieb nickte grimmig. Matt rannte los. Seine Gedanken jagten einander. Alles geht schief! So eine verdammte Scheiße! Angst und Sorge drohten ihn zu übermannen.
    Er erreichte das Quartier und fand Xij und Gilam’esh auf dem Boden liegend vor. Quart’ol hatte die beiden niedergeschlagen. Neben ihnen lag noch der Blitzstab, den er dazu benutzt haben musste. Matt kniete sich neben Xij. »Wach auf! Kannst du mich hören?«
    Sie blinzelte und sah ihn an. »Matt... Quart’ol...«
    »Ich weiß.« Er sah nach Gilam’esh. Behutsam schüttelte er ihn an den Schultern. Auch der Hydree im Hydritenkörper kam zu sich, doch er war in miserabler Verfassung. Seine Augen stierten durch Matt hindurch.
    »Der Streiter«, klackte Gilam’esh. »Der Streiter...«
    Matt packte seine schmalen Schultern fester. »Gilam’esh, kannst du mich hören?«
    Der Hydree antwortete nicht. Aus ihm war kein klarer Satz herauszuholen. Matt griff nach dem Medi-Kit und sah mit Sorge, dass der Vorrat an Beruhigungspflastern sich dem Ende neigte. Wenn er keine Lösung fand, würden die Hydriten vollkommen durchdrehen. Es hatte schon Verletzte gegeben – vielleicht gab es bald Tote. Er musste handeln.
    Mit Sorge dachte er wieder an Clarice und Vogler, die noch immer draußen im Eis waren. Aber er konnte Xij nicht mit Gilam’esh allein lassen. »Hilf mir«, sagte er zu ihr. »Wir bringen ihn in die Zentrale zu Takeo. Und dann müssen wir handeln!«
    Xij sah ihn mit großen Augen an. »Was hast du vor?«
    Er schluckte. »Für einige von uns ist es an der Zeit, zu gehen. Lieber ein Exodus als dieser Wahnsinn.« Langsam verzweifelte er. Wenn er sich auch noch um alle anderen sorgen musste, kam er zu nichts mehr. Dann blieb am Ende niemand übrig, um den Schaden zu reparieren und den einen, entscheidenden Schuss abzugeben. Ganz davon abgesehen, dass auch er längst die Angst fühlte, die so viele von ihnen schon fest in ihrem Griff hatte.
    ***
    Du schaust hinunter in die Wunde im Eis. Dort unten liegt Clarice, du liebst sie. Ihre Glieder sind verdreht, eine zerbrochene Puppe aus Porzellan und doch wunderschön. Du hast sie hergelockt. Nun ist sie in Sicherheit. Windtänzer steht neben ihr und zwinkert dir zu. Er lächelt frivol. Über dein Gesicht laufen Tränen. Sie frieren in den Wimpern. Warum du weinst, weißt du nicht. In dir ist keine Trauer. Clarice ist bei Windtänzer. Alles ist gut.
    ***
    Im Flächenräumer
    Sie saßen alle am Tisch versammelt. Quart’ol und Gilam’esh trugen die letzten marsianischen Pflaster. Matt wollte das Gespräch gerade beginnen, als Miki Takeo sich zu Wort meldete. »Wir haben einen Funkkontakt! Die Mondbasis. Ich stelle auf laut!«
    Matt richtete sich kerzengerade auf. Die Mondbasis! Dort lebte also noch jemand! Endlich eine gute Nachricht. Er stand auf und eilte an das bionetische Schaltfeld, das über Miki Takeo als Relais mit dem Shuttle verbunden war. Als die Stimme einer Frau erklang, stellten sich auf seinem Körper sämtliche Härchen auf. Die Marsianerin schluchzte. Sie war eine Fremde für ihn, er hatte ihre Stimme nie zuvor gehört. Dennoch berührte ihn das Schluchzen. »Hier Matthew Drax im Flächenräumer. Mit wem spreche ich?«
    »Ishi... Ramirez. Ich... ich brauche Hilfe!« Das Schluchzen wurde lauter. »Bitte helfen Sie mir!«
    Matt spannte sich an. »Bitte

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