32 - Der Blaurote Methusalem
können.“
„So viel Vleeschernes wie Sie? Hm!“
„Und sodann heb ik mij gesagt, daß Mijnheer Methusalem mij vielleicht gezond machen kann.“
„Wollen sehen!“ nickte der Blaurote. „Dazu aber muß ich Sie erst näher kennenlernen; ich muß Sie beobachten, um den eigentlichen Sitz der Krankheit zu entdecken. Erst dann kann ich sie anfassen und vertreiben.“
„Graad zoo wie Mijnheer Gottfried den Lindeboomworm“, nickte der Dicke.
„Wen? Was? Einen Lindwurm? Gottfried, Gottfried, du scheinst dich in meiner Abwesenheit der Zügel zu entledigen! Ich muß sie straffer anziehen! Also in China wollen Sie bleiben, Mijnheer van Aardappelenbosch? Sich völlig da niederlassen!“
„Ja, das will ik, namelijk mijne Gezondheid wegen. Ik will een Plantage kaufen, und finde ik niets, so lege ik een an.“
„Aber wo?“
„Das weiß ich nok niet; ich suche derhalve überall.“
„Sprechen und verstehen Sie denn Chinesisch?“
„Weniger als niets.“
„So ist es sehr gewagt von Ihnen, sich in das Innere des Landes zu begeben.“
„Oh, ik heb keen Furcht. Ik nehme een Dolmetscher mit. Onze Konsul geeft mij een goeden. Ik brauche niet Sorgen zu hebben. Vor wen soll ik Angst hebben? Mijn Geld heb ik niet bei mij, und auf dem Rüg trag ik twee Geweren; Kruit und Kogels heb ik ook genug. Nun werd ik mij noch een Zwaard kaufen; das sind Wapens genug, um alle Vijanden in die Flucht zu schlagen.“
„Wissen Sie bereits, wohin Sie von Kanton aus gehen wollen?“
„Neen, ik word den Konsul fragen.“
„Mir scheint, Ihr Arzt hat Sie ins Blaue hineindirigiert. Hat er ein Interesse an Ihrer Entfernung gehabt?“
„Wohl niet, ofschoon zijn Schoonvader (Schwiegervater) mij die Plantage abgekauft heeft.“
„Da haben wir es! Sie sind ein lieber, vertrauensvoller Herr. Haben Sie Familie?“
„Ik heb keine Vrouw und keine Kinderen. Aber mijn Grootvader lebt noch in Nederland. Er wohnt bei mijne Zuster (Schwester) und hat een sehr goede Unterkunft.“
„Wollen Sie denn nicht lieber zu diesen Verwandten in die Heimat gehen?“
„Neen. Nederland ist für mijne Gezondheid niet passend. Ik heb mijn Vaderland lieb, aber es ist dort niet benauwd (warm) genug. Ik kann da niet essen und niet trinken. Mijn gehele Lichaam wird krank vom Hoofd bis zu den Voeten herab. Was nützt mij het Vleesch, wenn ik es niet essen kann, und de Genever, wenn ik ihn niet trinken darf? Ik werde dünn und immer dünner und de Armen und Benen wie een Draad so schwach. Ik sehe mijn Tod vorher vor de Ogen. Neen, ik wäre een ongelukkige Nijlpaard, wenn ik nach Nederland gehen wollte. Ik bleib hier, weil ik niet sterben will.“
„Haben Sie denn alles, was Sie hier zum Reisen brauchen?“
„Ik heb mijn Paspoort und überall Krediet. Ik brauche niet mehr.“
„Nun, wir sind nicht besser ausgerüstet als Sie und wollen es miteinander versuchen. Da wir nun heut doch nicht abreisen können, so schlage ich vor, uns Hongkong anzusehen. Bei dieser Gelegenheit werde ich Ihnen die Dschunke zeigen, und Sie mögen dann bestimmen, ob wir ihr uns anvertrauen wollen. Gottfried, stopfe die Pfeife und fülle neues Wasser in den Ballon!“
„Dat könnte eijentlich der Kellner oder der Hausknecht machen. Hier bin ich anjenehmer und anjesehener Voyageur, mit dessen männlicher Würde sich dat Reinigen der ollen Pipe nicht vertragen dürfte.“
„Ach so! Du willst den Herrn spielen? Habe nichts dagegen, versuche es auf deine Weise; dann reise ich mit einem andern Wichsier. Kündigung haben wir nicht, also kannst du dich als Regenwurmjäger hier vermieten. Den Vorschuß, welchen du hast, will ich dir schenken.“
„Wat? Abjegangen soll ich werden? Dat fehlte mich jerade noch, daß ich hier im fremden Land der Chinesigen als kindlicher Waisenknabe sitzen jelassen werden sollte. Da will ich mir doch lieber mit die jewohnte Bejeisterung über die jute Wasserpipe hermachen! Ich und meine Fagottoboe janz alleine hinter die chinesische Mauer! Davor soll mir dat alljütige Fatum ewig behüten. Ich verbleibe Ihr treuer Jottfried nebst Bouillon in tiefster Erjebenheit nach wie vor!“
Er öffnete eine der noch übrigen vollen Flaschen, trank sie aus und trollte sich dann mit der Pfeife aus dem Zimmer. Kurze Zeit später machte sich die Gesellschaft auf den Weg.
Es war wie immer: Voran der Hund, dann der Herr, die Spitze des Schlauches im Mund, und hinter ihm Gottfried von Bouillon mit Pfeife und Oboe. Ihnen folgte Richard im schmucken Wichs, und nach
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