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320 - Die Schlacht von Dapur

320 - Die Schlacht von Dapur

Titel: 320 - Die Schlacht von Dapur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann Christian Schwarz
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der Königlichen Gemahlin vorbei zog.
    Ein Bauer mit einem voll beladenen Getreidewagen, der nicht schnell genug Platz machen konnte, wurde von Thotmes, einem vierschrötigen Typ mit kantigem Gesicht und dunklen, klugen Augen, ausgepeitscht. Matt wäre am liebsten dazwischen gegangen, aber das wäre nicht klug gewesen. »Pfeif Thotmes zurück«, sagte er stattdessen schärfer als beabsichtigt zu Nefertari. »Er prügelt den armen Kerl ja tot.«
    »Wo wäre der Verlust?«, fragte die Königliche Gemahlin, die das Schauspiel aus ihrer offenen Sänfte heraus ungerührt betrachtete. »Aber gut, wir wollen nicht noch mehr Zeit verlieren.« Ein scharfer Ruf ließ Thotmes einhalten. »Dafür habe ich etwas bei dir gut, Maddrax.«
    Der sah sie mit undefinierbarem Blick an. Was bereitete E’fah hier vor? Sollte er ihr Entgegenkommen nächtens in der Schlafstatt »abarbeiten«?
    Der Tross zog weiter und langte schließlich in den späten Abendstunden in der großartigsten Metropole Kemets, wie die Ägypter ihr Großreich nannten, an.
    Matt verschlug es die Sprache. Von einem Hügel hinunter blickte er auf das schimmernde Band des Nils, an dessen Ufern sich in einiger Entfernung die neue Hauptstadt des mächtigsten Pharaos erhob, den die Welt je gesehen hatte. Ramses II. baute hier Pi-Ramesse oder Ramses City, wie Xij es genannt hatte. Tausende von Lichtern flackerten zwischen den Gebäuden, die Tempel und Obelisken wurden von Hunderten Öllampen so beschienen, dass sie wie flüssiges Feuer weit in die Nacht hinaus leuchteten.
    Xij seufzte neben Matt. »Es ist wunderschön, nicht wahr?«, sagte sie leise. »Ich war stolz und glücklich in diesem Land.« Mehr wollte sie aber von ihrer früheren Existenz nicht preisgeben.
    »Wir werden uns einen Tag lang in Pi-Ramesse aufhalten, denn ich möchte noch einige Dinge mit mir nehmen, die ich nur hier finden kann, bevor wir in die östliche Wüste hinaus ziehen«, sagte Nefertari herrisch, die ansonsten über viele Stunden sehr schweigsam, fast mürrisch sein konnte. »Morgen Abend werden wir weiterziehen.«
    »Kommen wir dann nicht zu spät nach Dapur?«, fragte Matt. »Ramses wird mit der Schlacht wohl kaum warten, bis wir vor Ort sind.«
    Nefertari sah ihn mit ein wenig Spott in den stark geschminkten Augen an. »Doch, genau das wird er tun. Mein Gemahl hat mir versprochen, dass er mit dem Sturm Dapurs erst dann beginnt, wenn ich an seiner Seite bin. Er weiß die Hilfe, die ich ihm bei der Schlacht um Kadesch geleistet habe, durchaus zu schätzen. Und im Gegensatz zu seinen anderen Frauen hindert er mich nicht am Kämpfen, auch wenn er tausend Ängste um mich aussteht. Aber er weiß, dass ich den Kampf brauche und ihn auch beherrsche.«
    Matt nickte nur.
    Pi-Ramesse erwies sich als prunkvoller und großartiger als alles, was Matt je gesehen hatte oder sich erträumen konnte. Einen derartigen Reichtum hätte er nicht für möglich gehalten. Diese Stadt hier übertraf alles, was jemals zuvor in Ägypten gebaut worden war, die Pyramiden eingeschlossen.
    »Ich nehme an, du wirst dir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, Pi-Ramesse zu erkunden«, fuhr E’fah fort. Sie reichte ihm zwei goldene Armreifen. »Die haben einen Wert von zweihundert Deben. Leg sie dir an, denn als vornehmer babylonischer Kaufmann wirst du in der Stadt nicht belästigt werden.«
    Zusammen mit Xij Hamlet und Grao’sil’aana wandelte Matt Drax tatsächlich einen ganzen Tag lang durch die riesige Stadt. Sie fielen kaum auf, denn hier wimmelte es nicht nur von Einheimischen; auch zahlreiche Fremde verschiedenster Nationalitäten begegneten ihnen auf den breiten Straßen und in den engen Gassen. Neben dem enormen Prunk gab es allerdings auch arme Viertel, in denen die Arbeiter und Sklaven hausten.
    Matt hätte sich die aus Nilschlammziegeln grob hochgezogenen Behausungen gerne angeschaut, aber Xij hielt ihn energisch davon ab. »Trotz der Armeepatrouillen gibt es hier viele Räuber, Diebe und sogar Mörder. Wir wären unseres Lebens nicht sicher. Glaub mir einfach, Matt, ja?«
    »Weißt du das auch von deiner früheren Existenz? Willst du mir nicht doch ein bisschen davon erzählen? Ich bin neugierig.«
    »Von welcher? Ich kann mich mittlerweile an drei erinnern, die ich im alten Ägypten verbracht habe. Irgendwann erzähle ich dir davon.« Damit war das Thema für sie beendet.
    Auch mit Grao wechselte Matt einige Worte. Erst jetzt konnte der Daa’mure unbelauscht berichten, wie es ihm nach dem Verlassen von

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