320 - Die Schlacht von Dapur
Herrlichkeit betrachten. Kein Härchen war darauf zu finden, auch nicht auf ihrer Scham, wie er feststellte, als sie sich aufreizend zu ihm drehte.
Matt gefiel durchaus, was er sah; ansonsten wäre er kein Mann gewesen. Er spürte sein Herz hoch oben im Hals und ein Ziehen in seinen Lenden. Er versuchte sich seine Erregung nicht anmerken zu lassen und schenkte E’fah einen bewundernden Blick. Dann nahm er auf einem Stuhl Platz, auf dem ein weiches Kissen lag. Direkt daneben war ein Lager aus Dutzenden von Fellen und Kissen bereitet.
Es duftete betörend im ganzen Zelt. Matt stellte bald fest, dass die Düfte, die aus dem Salbkegel kamen, den sich die Königin auf den Kopf gesetzt und in ihren hochgesteckten Haaren verankert hatte, langsam aber sicher Wirkung auf ihn zeigten.
»Du bist schön von Gestalt, Maddrax«, sagte E’fah und bediente sich der blumigen Ausdrucksweise der Ägypter. »Da ist es nur recht, wenn auch ich mich zurechtmache – für dich. Denn die Zeit ist gekommen, da ich von dir den Gefallen einfordere, den du mir noch schuldest. Ich will mit dir die Liebe pflegen.«
»Äh...« Sehr geistreich, Matthew Drax, dachte er ärgerlich. Dies wäre nun der Moment gewesen, aufzuspringen und das Zelt zu verlassen. Doch war es klug, E’fah zu verärgern? Schließlich würden sie in Dapur auf sie angewiesen sein.
Sie erhob sich geschmeidig und trat näher. Mit ihren Nägeln fuhr sie ihm sanft über die Wange, dass ihn schauderte. Matt spürte, wie das Begehren in ihm übermächtig wurde. Lediglich ein letzter Rest von Vernunft hielt ihn noch zurück.
»Aber... das geht nicht, Nefertari«, krächzte er mit heiserer Stimme. »Du bist Ramses’ Weib. Ich kann doch nicht den Pharao hintergehen...!«
Ihre Lippen strichen an seiner Schläfe vorbei. Gleichzeitig warf sie seinen Stuhl um, sodass er auf dem Lager landete. Wie eine Schlange glitt sie neben ihn und rieb ihren Schoß an seinem Schenkel.
»Du willst mich doch auch, Maddrax«, raunte sie ihm ins Ohr. »Ich spüre es deutlich. Und dein Versprechen bindet dich. Warum sollte ich nicht mit dir die Liebe pflegen? Ramses liebt mich und ich liebe ihn. Aber er hat in seinem Leben sicher zweitausend Frauen und mehr beschlafen und gönnt es mir, wenn ich mir andere Männer zum Beischlaf nehme.« Sie kicherte leise und ließ ihre Hand über seinen Körper wandern. »Die einzige Bedingung ist, dass ich ihm nicht berichte, auch nur einer meiner Liebhaber sei besser in der Liebe als er selbst. Das würde er nicht ertragen.«
Matt drehte sich und küsste sie impulsiv. Der betäubende Duft ließ den letzten Widerstand schwinden. Doch Nefertari entzog sich ihm, indem sie auf die Seite rollte. »Was tust du, Maddrax?«, fragte sie mit großen Augen. »Glaubst du etwa, ich sei eine Sklavin, die man einfach so nehmen kann? Mache ich diesen Eindruck auf dich?«
Matt sah sie verwirrt an. »Nein, natürlich nicht. Ich dachte...« Verflucht, erst macht sie mich heiß und dann lässt sie mich braten...
» Es ist schön, in menschlicher Gestalt Liebe zu machen«, flüsterte Nefertari und schaute Matt tief in die Augen. »Es ist intensiver als in einem hydritischen Körper. Schon seit vielen Jahrhunderten vereinige ich mich am liebsten mit Menschenmännern. Ich habe viele Spielarten der Liebe kennen gelernt und pflege fast alle davon. Das sage ich dir, weil du wissen sollst, was dich erwartet. Ich bin eine sehr erfahrene Frau.« Ihre Finger fuhren erneut über seinen Oberschenkel. »Doch bevor wir beide übereinander herfallen, möchte ich, dass du mir etwas über die bevorstehende Schlacht um Dapur erzählst, wenn du mir schon nicht sagen willst, wie es in meiner Zukunft aussieht.«
»Das würde ich ja gern«, flüsterte Matt und rollte sich ein wenig zu ihr hin. »Aber ich weiß nichts darüber. Außer, dass Ramses die Festung einnimmt. Was die ägyptische Historie angeht, ist Xij die Expertin.«
Vor dem Zelt wurde es plötzlich laut. »Ich muss sofort zur Königin!«, hörte Matt Xijs Stimme. Wenn man vom Teufel spricht... Er richtete seinen Oberkörper auf, wie auch Nefertari. Da bewegte sich schon der Stoff des Zelteingangs. Xij Hamlet schlüpfte herein – und blickte erstarrt auf die Szene, die sich ihr bot. Matt glaubte Eifersucht in ihren Augen blitzen zu sehen.
»Oh, ich wollte nicht stören«, sagte Xij spitz. »Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich selbstverständlich gewartet.«
»Was erlaubst du dir?«, zischte Nefertari, böse auf sich selbst, weil
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