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320 - Die Schlacht von Dapur

320 - Die Schlacht von Dapur

Titel: 320 - Die Schlacht von Dapur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann Christian Schwarz
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uns nie wieder.«
    Matt erzählte nun von ihrem Abenteuer in der syrischen Bergfeste.
    »Unglaublich«, sagte E’fah. »Und in der Zukunft schweben diese Zeitblasen einfach so auf der Erde herum?«
    »Nicht einfach so.« Xij lächelte. »Nur in diesem Gebäude im ewigen Eis, von dem wir dir erzählt haben. Dorthin wollen wir zurück.«
    E’fah machte ein Zeichen der Zustimmung. »Also gut, es sei. Ich nehme euch mit nach Dapur. Ihr könnt im Tross mitreisen. Aber ich kann euch euer Leben in den Wirren der Schlacht nicht garantieren. Wenn euch etwas passiert, ist es nicht meine Schuld.«
    »Oh, du könntest uns zur Risikominimierung deinen Kombacter überlassen«, schlug Matt vor, ohne die Hoffnung, dass E’fah darauf eingehen würde.
    »Nein, das ist unmöglich«, antwortete sie auch sofort. »Ich habe nur den einen und will ihn in der Schlacht einsetzen. Allerdings könnte ich euch vor Ort mit hydritischen Blitzstäben ausrüsten. Vorher nicht.«
    »Das wäre großzügig von dir«, entgegnete Matt. Er stand auf und warf einen Blick aus dem Fenster. »Eins noch, E’fah: Es gibt einen weiteren Zeitreisenden, der uns begleitet. Er heißt Grao und wartet draußen vor der Stadt. Unsere Rückendeckung, du verstehst? Er wird sich uns anschließen, wenn es losgeht. Wann wolltest du aufbrechen?«
    »Schon morgen früh«, antwortete sie. »Wir werden auf der Reise viel Zeit haben, uns weiter zu... unterhalten.«
    Matt konnte nicht erkennen, ob sie damit wirklich nur Gespräche gemeint hatte – oder ob nach dem ersten Schock ihr Interesse an ihm wieder erwacht war.
    Ein Blick zu Xij Hamlet zeigte ihm, dass sie Letzteres vermutete – und darüber wenig erfreut war.
    ***
    Der Tross, der am Morgen aufbrach, bestand aus achtzig Sklaven und Sänftenträgern, fünfzig Soldaten aus Nefertaris persönlicher Leibwache, die fünf Streitwagen mit sich führten, einigen Priestern zweiter bis vierter Ordnung, zwanzig Lustsklavinnen, zehn Sänften und fünf Wagen, auf denen Zelte, Proviant und Wasser mitgeführt wurden. Matt und Grao, der planmäßig am Stadttor zu ihnen stieß, wären am liebsten geritten, aber davon riet ihnen Nefertari dringend ab.
    »Ägypter haben Angst vor Pferden. Sie reiten nicht darauf, sondern benutzen sie lediglich als Zugtiere. Würdet ihr reiten, würdet ihr Misstrauen erregen. Man würde euch vielleicht gar für Hethiter halten, denn nur diese benutzen Pferde auch zum Reiten.« Sie lächelte geheimnisvoll und musterte Matt zum wiederholten Male. »Auch ich selbst muss mich bezähmen. Aber es geziemt sich nicht, vor allem nicht für eine Königin, und so müssen wir mit der Sänfte vorlieb nehmen.«
    »Und was ist mit den Streitwagen?«, fragte Matt. »Wäre es vielleicht möglich, darauf mitzufahren? Ich habe keine Lust darauf, mich den ganzen Tag in der Sänfte herumschaukeln zu lassen.«
    Nefertaris Augen blitzten. »Ich werde Thotmes, den Anführer meiner Leibwache, anweisen, dass er dich auf seinem Streitwagen mitnimmt und ein wenig in die Geheimnisse des Wagenlenkens einweiht, Maddrax.« Xij würdigte sie dabei keines Blickes.
    Damit Matt in seinem marsianischen Spinnenseidenanzug nicht zu sehr auffiel, hatte er von Nefertari ein rostrotes Gewand mit einem grünen Überwurf sowie eine kegelförmige, oben abgeschnittene Mütze verpasst bekommen. Ein Gewand, wie es die Babylonier zu tragen pflegten. Xijs neue Kleidung, die sie über Armeehose und Shirt trug, machte da weit weniger her: ein bodenlanges, grün gefärbtes Kleid mit weiten Ärmeln und einem breiten Tuch um die Taille. Grao benötigte keine Tarnung – er hatte landestypische Kleidung aus seinen Körperschuppen geformt und sich ein Allerweltsgesicht gegeben.
    Der Tross zog zuerst nilaufwärts durch die fruchtbaren Ebenen und kam nur langsam voran. Matt genoss den Blick auf die zahlreichen Barken auf dem grünlich schimmernden Nil, die Vogelfänger im Flussschilf, die Sandbänke mit den Krokodilen, die träge in der Sonne lagen, und den unvergleichlichen Geruch, der über dieser großartigen Landschaft lag.
    Die Priester hingegen jammerten, dass sie gezwungen wurden, ihren sicheren Tempel zu verlassen und sich in die Wüste zu begeben, wo die schrecklichen Dämonen Seths hausten. Erst als ihnen Nefertari mit Auspeitschung drohte, gaben sie Ruhe, steckten aber öfters die Köpfe zusammen und tuschelten.
    Überall fielen die Menschen, die das schwarze Land bearbeiteten, auf die Knie und streckten die Arme in Kniehöhe vor, als der Tross mit

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