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320 - Die Schlacht von Dapur

320 - Die Schlacht von Dapur

Titel: 320 - Die Schlacht von Dapur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann Christian Schwarz
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zuckte die Schultern. »Möglich. Als dann die Festung fiel, hat Ramses aus Respekt vor der Leistung und der Kampfkraft den Verteidigern die Wahl gelassen, zu sterben oder als Soldaten in seine Armee einzutreten. Die Hethiter haben alle abgelehnt, der Festungskommandant voran. Erst dann hat Ramses alle massakrieren lassen und den Kommandanten persönlich hingerichtet.«
    »Wie viele Tote hat es gegeben?«
    »Insgesamt, meinst du? Viele tausend, würde ich sagen.«
    »Und es gibt keine Möglichkeit, das irgendwie zu verhindern?«
    »Ich nehme mal an, dass diese Frage rhetorischer Natur war. Die Geschichte ist doch längst geschrieben, da können wir nicht das Geringste dran ändern. Es wird laufen wie in Sodom: Was geschehen muss, geschieht.«
    »Amen.« Matt grinste schwach. »Du hast natürlich recht. Was ist danach passiert?«
    »Danach? Ägypten und Chatti haben sich viele Jahre lang weiter bekriegt, aber keine Partei konnte die Oberhand gewinnen. Bis sie dann diesen Friedensvertrag aufgesetzt haben, über den wir neulich schon mal gesprochen haben. Dapur war letztlich für nichts gut, nur ein Kriegsschauplatz von vielen.«
    »Hm. Für uns hingegen kann Dapur die Rückfahrkarte nach Hause sein. Oder in eine weitere Parallelwelt. Nur von dort kommen wir hier weg.«
    Xij seufzte. »Ich habe es schon mal gesagt: Wäre es nicht vielleicht die bessere Alternative, in einer der Welten zu bleiben, die der Streiter nicht zerstört hat, anstatt nach einer Waffe gegen ihn zu suchen, die es vielleicht nicht gibt? Ich meine: Das alte Ägypten ist einfach ein wunderbares Land. Ich könnte mir durchaus vorstellen, hier sesshaft zu werden.«
    »Und was passiert, wenn du dir eines Tages selbst begegnest?«, fragte Matt. »Wie du selber sagtest: Du hast schon dreimal hier gelebt. Keiner von uns weiß, welche Auswirkungen das auf die Parallelwelten hätte.«
    Xij seufzte erneut. »Du hast ja recht. Aber man wird ja wohl mal träumen dürfen.«
    ***
    Minuten zuvor
    Nefertari hüllte sich in einen Beduinenmantel und verließ ihr Zelt. Sie wies die Lagerwachen an, Ruhe zu wahren und sich nicht in Ehrbezeugungen zu ergehen, als sie an ihnen vorbei kam – auf dem Weg zum Zelt von Maddrax und Xij.
    Sie wusste nicht, ob sie erfolgreich dabei sein würde, die beiden zu belauschen. Die Frau war deutlich eifersüchtig gewesen und möglicherweise stritten sie sich nur. Es war aber auch möglich, dass Maddrax seine Begleiterin nun nach den Details über die Schlacht ausfragte, um sie bei ihrem nächsten Treffen bei Laune zu halten.
    Nefertari dankte den Göttern, dass sie ihr Glück bescherten. Diese seltsamen Menschen aus der Zukunft unterhielten sich tatsächlich über die Schlacht. Was sie aber zu hören bekam, gefiel Nefertari überhaupt nicht.
    Ramses ist unbezwingbar auf dem Schlachtfeld und dem Ruhelager, dachte sie. Aber er ist auch stur und die Götter haben ihn nicht einem Übermaß an Verstand gesegnet, ihm dafür aber reichlich Sorglosigkeit und Arroganz gegeben. Ramses kennt nur den direkten Kampf Mann gegen Mann und Heer gegen Heer. Er liebt es, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Listen sind seine Sache nicht. Deswegen käme er niemals auf den Gedanken, Dapurs Verteidiger durch einen Trick zu schwächen...
    Nefertari unterbrach ihre Gedankenkette, als sie zu ihrem eigenen Zelt zurückeilte. Sie musste nämlich darauf achten, dass dieser unheimliche Grao, der die ganzen Tage über kaum ein Wort gesprochen hatte und die Strecke wie die Sklaven zu Fuß auf dem glühend heißen Wüstenboden zurücklegte, sie nicht entdeckte. Nefertari entspannte sich erst wieder, als sie ihr Zelt erreicht hatte und sich wohlig auf ihrem Lager räkelte.
    Wenn sich die Geschichte tatsächlich so ereignen wird, dann muss es auch die List geben, durch die Dapur fiel. Aber niemals hat Ramses sie ersonnen. Also haben mir die Götter erst durch mein erlauschtes Gespräch den Weg aufgezeigt, wie ich vorzugehen habe, um den Sieg Wirklichkeit werden zu lassen. Es liegt nun ausschließlich an mir, die Verteidiger auf der Zitadelle zu schwächen. Aber wie soll ich das anstellen? Ihr Götter, ich bitte euch, schickt mir den rechten Gedanken...
    Nefertari lächelte, bevor sie einschlief. Denn im Hinüberdämmern erlangte sie die Gewissheit:
    Die Geschichte ist geschrieben. Es wird passieren. Also werden mir die Götter den rechten Gedanken schicken. Auch darüber, wie ich die Hethiter Glauben machen kann, unsere Götter stünden uns persönlich bei.
    In den

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