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320 - Die Schlacht von Dapur

320 - Die Schlacht von Dapur

Titel: 320 - Die Schlacht von Dapur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann Christian Schwarz
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während er Xij eine der Waffen reichte.
    »Du kennst dich ja bestens aus in ihrer Sänfte.«
    »Zicke!«
    »Casanova!«
    Matt grinste nur. Dann spurtete er zu den beiden Streitwagen, die die Nachhut bildeten. Xij folgte ihm. »Los, Heb, wir müssen den beiden anderen Wagen hinterher«, rief Matt. »Die Königin begibt sich in Gefahr!«
    Aber Heb, der Wagenlenker, weigerte sich. »Die Königliche Gemahlin ist der Liebling der Götter, ihr wird nichts passieren. Außerdem habe ich keinen Befehl, ihr zu folgen. Ich will nicht riskieren, dass mein Kopf auf einen Speer gespießt wird.«
    »Alles muss man selber machen«, seufzte Matt, sprang auf den Wagen und stieß den überraschen Heb hinunter. Dann nahm er die Zügel und setzte das schwere Gefährt in Bewegung. Ohne auf den Zeternden zu achten, lenkte er es an Xij vorbei. »Los, spring auf!« Die Soldaten und anderen Trossmitglieder blickten finster drein. Doch da er der persönliche Gast der Königin war, wagte ihn niemand aufzuhalten.
    Nachdem Xij den Wagen geentert hatte, sah Matt, dass Grao auf sie zuhielt, und korrigierte den Kurs leicht.
    »Glaubt ihr etwa, ihr könntet euch ohne mich vergnügen?«, fragte der Daa’mure, nachdem auch er aufgesprungen war. »Es wurde langsam Zeit, das sich mal was tut.«
    »Ich hoffe eher, dass sich nichts tut«, erwiderte Matt und versetzte die Pferde durch Kommandos und Zügelbewegungen in leichten Trab. »Wenn Nefertari etwas zustößt, können wir unser Ticket zum Zeitportal vergessen.«
    Kaum eine Minute später erreichten sie den Schluchtausgang. Die Felsen mündeten tatsächlich in eine weite Ebene, die leicht abfiel. Gelber Staub wirbelte hinter den beiden ägyptischen Streitwagen auf, die bereits in vollem Tempo auf die Feinde zu preschten. Das Trommeln der Pferdehufe und das Rollen der Räder waren in dem stillen Tal sicher kilometerweit zu hören.
    Die Hethiter ergriffen die Flucht und versuchten die andere Seite der Ebene zu erreichen. Es würde ihnen nicht gelingen, dazu war sie zu weit entfernt.
    Matt trieb die Pferde nun ebenfalls in moderaten Galopp. Er wollte weit genug hinter der Königin bleiben, um gezielt reagieren zu können, sollte sich sein Verdacht einer Falle bestätigen. Grao links neben ihm stand starr wie eine Statue, während Xij sich auf die Lippen biss und ihren Blitzstab nervös in den Händen drehte. Sie kannte diese Art Waffe schon aus Gilam’esh’gad.
    »Die Hethiter werden langsamer«, stellte Grao mit seinem Adlerblick fest. »Sieht so aus, als wollten sie die Verfolger herankommen lassen.«
    Matt knirschte mit den Zähnen. »Ich hatte recht: Es ist eine Falle!«
    Nefertari stand aufrecht im Streitwagen, den Bogen gespannt. Der erste Pfeil sirrte von der Sehne. Einer der Hethiter blieb abrupt stehen, als sei er vor eine Wand gelaufen, dann fiel er nach vorne in den Staub. Der Pfeil mit den bunten Federn ragte lotrecht aus seinem Rücken. Zwei weitere Hethiter blieben stehen, drehten sich um und gingen in den Kniestand. Zwei Pfeile flirrten heran und hätten Nefertari vermutlich auch getroffen, aber ihr Schildträger wehrte die Geschosse mit einer geschickten Bewegung ab.
    Die Männer versuchten noch eine zweite Salve, doch da waren die Streitwagen schon heran. Die beiden Hethiter verschwanden unter den heranpreschenden Pferden und dem Wagen und wurden zu Tode getrampelt.
    Nefertaris Streitwagen hatten die verbliebenen neun Flüchtenden fast eingeholt, als die Hethiter plötzlich mächtige Sätze machten, obwohl es kein Hindernis zu sehen gab. Im nächsten Moment wichen sie seitlich aus und warfen sich auf den Boden.
    »Shit!«, fluchte Matt, der ahnte, was nun kam.
    Thotmes sah die Falle jetzt auch, wollte die Pferde noch zurückreißen, aber sie waren viel zu schnell. Unter ihnen brach plötzlich der Boden weg! Die schnaubenden Tiere kamen noch über den Graben weg, aber der Streitwagen sackte hinein! Und neben dran auch der zweite.
    Wie gebannt verfolgte Matt das Geschehen, das wie in Zeitlupe vor seinen Augen abzulaufen schien.
    Die Pferde wieherten schrill, als sie durch den plötzlichen Ruck abrupt gestoppt wurden. Doch sie waren noch so schnell, dass sie Nefertaris Wagen wieder aus dem flachen Graben heraus zogen. Er wurde über die Kante katapultiert und flog, sich überschlagend, durch die Luft. Die Königin wurde herausgeschleudert, Thotmes ebenfalls, während der Schildträger nicht mehr zu sehen war.
    Der Streitwagen flog als riesiges Geschoss über die Pferde hinweg, riss sie

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