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326 - Schlangenmenschen

326 - Schlangenmenschen

Titel: 326 - Schlangenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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Augenblick an, in dem die Zeitblase entstanden ist: drei Stunden, bevor sich der Streiter vom Mond löst! Doch sie können zu ihren früheren Ichs keinen Kontakt aufnehmen und auch nichts berühren, da die Zeit selbst es verhindert. Als der frühere Matt auf die Ladestandanzeige des Flächenräumers aufmerksam wird, löst er einen weiteren Schuss aus, und diesmal gelingt der Plan: Sie versetzen einen kugelförmigen Teil des lebenden Flözes, aus dem Mutter stammt, direkt in den Streiter hinein. Der versteinert – doch im Todeskampf reißt er den Mond auf und schleudert Hunderte von Trümmerstücken in Richtung Erde.
    Durch die Änderung im Zeitablauf sind auch Aruula und Rulfan gerettet, und die Kriegerin will mit Grao abrechnen. Matt erreicht, dass er nur verbannt und in die Eiswüste geschickt wird, wo er Antarktis-Bewohnern in die Hände fällt und in Sanktuarium gerät, eine Hohlkugel aus der Zukunft, die in ferner Vergangenheit beim ersten Schuss des Flächenräumers entstand.
    Mit dem Mondshuttle fliegen Matt Drax und Miki Takeo einem 500 km durchmessenden Mondmeteoriten entgegen – und der AKINA, einem marsianischen Raumschiff, das offenbar führerlos auf die Erde zukommt. Der Schrei des sterbenden Streiters hat die Besatzung getötet, aber Matt will das Schiff nutzen, um das Trümmerstück vom Erdkurs abzubringen. Doch da rast von der Erde eine Atomrakete heran, verfehlt die AKINA nur knapp und zerlegt den Brocken. Von wem kam sie? Takeo errechnet als Ausgangspunkt Kourou in Französisch-Guayana. Doch bevor sie dorthin fliegen, muss Matt noch eine Entscheidung treffen: zwischen Aruula und seiner neuen Liebe Xij Hamlet...

Luis Castaños Oberkörper ruckte nach vorn. Der Stuhl, auf dessen beiden hinteren Beinen er gerade noch mit behaglichem Grunzen balanciert hatte, folgte der Bewegung. Vom Schwung getragen, sprang der bullige Amrakaner [1] auf die Füße und wartete, bis sein schlaksiger Sohn bei ihm anlangte. Pablos nackte Arme und sogar das Gesicht waren von Nesselbrand gezeichnet. Da die tückischen Pflanzen nur an einem ganz bestimmten Flecken wucherten, wusste Castaño sofort, von wo sein Ältester angehetzt kam, als säßen ihm sämtliche Dämonen des Landes, der Meere und der Lüfte im Nacken.
    »Beruhige dich!«, herrschte Castaño ihn an und konnte den Blick kaum von den nässenden Wunden in Pablos Gesicht lösen. Es sah aus, als hätte ihm jemand die Striemen mit einer Peitsche zugefügt. »Warum bist du durch das Nesselfeld gelaufen, du Narr? Habe ich dir nicht schon als Kleinkind beigebracht, es zu meiden?«
    Pablo machte eine wegwerfende Geste, als wären ihm die Verletzungen egal. Seine Augen glühten fiebrig. Angst, erkannte Castaño – und wollte seinen Sohn gleich noch einmal zurechtstutzen. Es gab nichts, was er weniger duldete als Furcht. Denn ein Castaño hatte nichts zu fürchten, er wurde gefürchtet.
    »Es war der schnellste Weg, Padron! Und ich wollte schnell sein. Weil sie unglaublich schnell sind. Du hättest sehen müssen, wie ihre Boote in Ufernähe ankerten, die Insassen ins brusthohe Wasser sprangen und mit Kriegsrufen an Land wateten...«
    »Kriegsrufe? Von wem, zum Teufel, redest du? Fremde Boote? Was für Boote?« Castaño trat einen Schritt vor und packte Pablo am Kragen seines ärmellosen Hemdes. Er schüttelte ihn so heftig, dass sein Kopf vor und zurück geschleudert wurde, mehrere Male, bis Castaño ebenso plötzlich losließ, wie seine Pranken zugepackt hatten.
    Pablo taumelte rückwärts und stürzte fast über die Kante der Veranda-Beplankung. »Indios!«, keuchte er. »Ihnen stand die blanke Mordlust ins Gesicht geschrieben!«
    Castaño schüttelte den Kopf. Nicht, weil er die Worte seines Sohnes anzweifelte, sondern weil er nicht fassen konnte, wie Pablo sich aufführte. Hatte er eine Memme großgezogen?
    »Wie viele?«, schnappte er. »Wie viele Boote, wie viele Krieger? Und wie sieht ihre Bewaffnung aus?« Castaños Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Es sind doch Krieger und nicht etwa harmlose Reisende, mit denen wir Tauschhandel betreiben könnten?«
    »Harmlos?« Während Castaños Augen immer kleiner wurden, weiteten sich die von Pablo, als wollten sie aus den Höhlen fallen. » Padron ! Ich konnte die Feindseligkeit, die von ihnen ausgeht, spüren !«
    »Ich erkenne dich nicht wieder, mein Sohn. Ich erkenne dich nicht wieder.« Castaño schüttelte den Kopf. »Du weißt, dass wir nichts und niemanden zu fürchten haben. Geh, verständige deine Brüder

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