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327 - Mit eisernem Willen

327 - Mit eisernem Willen

Titel: 327 - Mit eisernem Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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ist«, sagte der alte Kauz überraschend.
    Aruula blickte hoch. »Du weißt es?«
    »Du hast von zwei Räubern erzählt. Sind sicher die McDennals. Rausgeflogen sind sie aus ihrem Clan. Wie faule Eier aus dem Nest. Die waren lange weiter nördlich, aber da wurd’s ihnen zu heiß, deswegen treiben sie sich seit ein paar Tagen in meiner Gegend herum. Zum Glück lassen sie mich in Ruhe. Die Geister passen auf.« Er machte ein Schutzzeichen gegen das Böse.
    Aruula hob den Kopf. »Wo kann ich die McDennals finden?«
    Der Alte grinste breit. »Nach dem Frühstück bring ich dich hin. Aber zuerst wird gegessen. Ich habe selten Besuch, der so gut aussieht, dass die Götter ihn beneiden. Gönn einem alten Mann diese Freude.«
    Aruula lächelte. »Also gut. Frühstücken wir.«
    ***
      Auf den Dreizehn Inseln
    Tumaara hob eine lederne Hose gegen das Licht, faltete sie so klein wie möglich zusammen und verstaute sie in ihrem Rucksack.
    »Du lässt mich im Stich«, sagte Rebeeka leise neben ihr. »Geh nicht weg.«
    »Ich muss.« Der Hose folgten ein Oberteil und ein Tiegel mit Salbe. »Aruula ist schon zu lange fort und einer muss nach ihr sehen.«
    Rebeeka schwieg. Sie sah blass und ausgezehrt aus. »Es tut mir leid«, flüsterte sie nach einer Weile. »Ich wollte das Volk führen, aber...« Sie sah sich ängstlich um und schluckte sichtlich. Sicher sah sie wieder die Schatten, die sie noch immer quälten.
    Tumaara verstand die Schwester. Auch sie war von den Schatten geängstigt worden, als sie unter dem Einfluss des Streiters gestanden hatte. Warum Rebeeka noch immer darunter litt, begriff sie zwar nicht, aber sie wusste, wie es sich anfühlte, vom Grauen selbst verfolgt zu werden.
    Noch einmal prüfte sie ihren Rucksack, der randvoll war. Mit Wehmut dachte sie an die geflügelten Andronen, die Maddrax, Aruula und ihr einst als Transporttiere zur Verfügung gestanden hatten. Wie gut hätte sie jetzt eine davon gebrauchen können. So aber musste sie ein Handelsschiff nehmen, das bald auslief und sie nach Britana bringen würde. Von dort aus würde sie sehen, wie sie weiterkam. Sie war allein und die Reise gefährlich.
    Tumaara setzte den Rucksack auf und prüfte die Länge der Trageriemen.
    »Wenn Sabeen nur nicht Königin geworden wäre«, flüsterte Rebeeka. »Die Schatten lieben sie. Sie ist böse.«
    Tumaara sagte nichts dazu. In ihrem Wahn hielt Rebeeka alle Frauen der Insel wahlweise für bösartig oder Gespielinnen Orguudoos. Trotzdem wäre es auch ihr lieber gewesen, wenn die Wahl anders verlaufen wäre. Die Kriegerinnen hatten Sabeen mit überwältigender Mehrheit zur Königin bestimmt. Sabeen war bereits in die Gemächer der Königin eingezogen und hatte im Dorf auch deren Hütte belegt. Rebeeka war zu Tumaara gekommen. Bald schon würde diese Hütte ihr allein gehören.
    Langsam drehte sich Tumaara um und nahm das Gesicht der Schwester in beide Hände. »Sei mutig. Wudan wird bei uns sein und uns beschützen.«
    Rebeeka drängte sich schutzsuchend an sie, wie ein Kind im Dunkeln. Es schmerzte Tumaara, die stolze Kriegerin so verletzlich zu sehen. Sie hielten einander eine Weile, dann nahm Tumaara ihre Sachen und verließ die Hütte ohne ein weiteres Wort des Abschieds.
    Auf dem Weg aus dem Dorf drehte sie sich nicht um. Unten am Strand wartete das Schiff, das sie mit sich nehmen würde.
    »Dann ist es also wahr«, sagte eine Stimme neben ihr. Sabeen trat neben einem Brabeelenbusch hervor. »Ich hörte, dass du gehst, Tumaara. Willst du wirklich nach Aruula suchen?«
    »Meine Königin«, sagte Tumaara steif, ohne Sabeen anzusehen. Sie wollte an der größeren Frau vorbei, doch Sabeen hielt ihr den Arm wie eine Schranke in den Weg.
    »Es gefällt dir nicht, dass ich Königin geworden bin, ist es nicht so?«
    Tumaara blieb stehen und sah Sabeen an. Der Blick der hellgrünen Augen musterte sie eingehend. »Es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen. Unser Volk und Wudan haben gewählt.«
    Sabeen seufzte. Ihr Gesicht bekam einen anderen Ausdruck, sie wirkte traurig. »Es schmerzt mich, dass du glaubst, mir gegenüber nicht einmal offen die Meinung äußern zu dürfen. Wir sind Schwestern im Geist, wenn ich auch nicht Rebeeka bin. Glaub mir, es tut mir leid, was Rebeeka widerfuhr, und wenn es anders stünde, wäre ich die Letzte, die sich deiner leiblichen Schwester in den Weg stellt. Du hast mein Wort, dass Rebeeka Königin sein wird, wenn sich ihr Zustand ändert.«
    Überrascht blinzelte Tumaara. Damit hatte sie

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