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329 - Die Fährte der Roboter

329 - Die Fährte der Roboter

Titel: 329 - Die Fährte der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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genug Zeit hat, um eine erneute Übernahme abzublocken.«
    Sie schwiegen für einen Moment. Jeder hing seinen Gedanken nach, während sie auf die Monitore und den Frontschirm starrten. Im Hintergrund hörten sie gedämpft das Gespräch zwischen Itzel und Diandro.
    »Eine aus der Ferne gesteuerte Roboterarmee, die geflügelte Schlangen klaut – das macht doch keinen Sinn!«, zischte Xij schließlich unvermittelt. »Wer, zum Teufel, bastelt sich fast hundert Roboter zusammen und schickt sie auf eine solche Mission? Was will er mit den Schlangen? Eine Zucht aufmachen? Um Handtaschen aus Schlangenleder zu produzieren?«
    »Vielleicht will er an ihr Gift«, mutmaßte Matt. Er rieb sich demonstrativ die Schulter. »Er könnte es als Waffe einsetzen. Oder...«
    »Oder was?«, hakte Xij nach, als er nicht gleich weitersprach.
    »Oder diese Schlangen haben Fähigkeiten, von denen wir noch nichts ahnen«, führte er weiter aus. »Wir vermuten eine Symbiose zwischen ihnen und den Eingeborenen. Was, wenn viel mehr dahintersteckt? Mehr, als selbst Itzel und Diandro ahnen?«
    ***
    Sie erreichten Cancún in weniger als zwei Stunden.
    Die ganze Zeit über hatten sie, dank Miki Takeos Ortung, mit dem Radar die Roboterarmee im Blick. Die Metallos bewegten sich nicht sonderlich schnell, aber sie brauchten auch keine Ruhepausen. Sie würden keinen halben Tag benötigen, bis sie erneut vor den Palisaden der Stadt standen.
    Nachdem Matt das Shuttle im Hafenbecken gelandet hatte, dauerte es diesmal keine zehn Minuten, bis eine Abordnung bewaffneter Krieger aufmarschiert war. Doch im Gegensatz zum Erstkontakt hatten sie nun zwei Fürsprecher an Bord, die zwischen ihnen und den Stammesführern vermitteln konnten.
    Das weitere Vorgehen war schnell ausgehandelt. Während Xij und Itzel nach Gilbeeto sehen wollten, würde Matt zusammen mit Diandro zu den Kriegern sprechen, um sie über den bevorstehenden Angriff der Metallos zu informieren. Matthew wollte mit ihnen auch über den Beutezug in Kourou reden. Er musste verhindern, dass es zu weiteren Überfällen kam und sich der Konflikt noch weiter aufschaukelte.
    »Du musst das verstehen, Maddrax«, sagte Diandro, der als Wortführer der Cancuun fungierte. Sie befanden sich auf dem weiten Platz am Kai. Seltsamerweise standen die anderen Krieger in so großem Abstand, dass sie dem Gespräch nicht folgen konnten. Matt hatte erwartet, mit der ganzen Abordnung reden zu können. Aber vielleicht hatte er später noch Gelegenheit dazu.
    Diandro wirkte stark und vital, hatte sich offenbar vollständig erholt. Es faszinierte Matt, dass sein Too’tem ihm so viel Kraft vermitteln konnte, ja, überlebenswichtig für ihn war. »Wir sind nicht bösartig«, fuhr er fort. »Wir versuchen selbst so gut es geht in Frieden zu leben. Aber seitdem uns die Metallos angreifen...«
    »Seit wann besteht diese Bedrohung?«, fragte Matt.
    Diandro dachte nach. »Schon seit einigen Regenzeiten. Plötzlich waren sie da und überraschten uns völlig unvorbereitet.« Er senkte den Kopf. »Viele Too’tems wurden seither gestohlen und kehrten nie zurück. Du siehst nicht die vielen Brüder und Schwestern, die diesen Angriffen zum Opfer fielen. Sie leben, aber sind doch wie tot. Ihre Angehörigen kümmern sich um sie, verstecken sie in ihren Hütten. Ihr Anblick macht vielen Angst.«
    Das verstand Matt. Die hilflosen Menschenhüllen, die ohne die Schlangen von den Too’tem-Trägern übrig blieben, jagten auch ihm einen Schauer über den Rücken.
    »Aber du bist aus der Großen Leere zurückgekehrt«, hakte er nach. »Kannst du dich daran erinnern, wie es dort war?«
    Diandro schüttelte den Kopf. »Da war... nichts. Ich konnte alles sehen, aber nichts erkennen. Mein Kopf war leer.« Er stockte, schien nach den passenden Worten zu suchen. »Die Stimmen der anderen fehlen, um mir meinen Zustand zu erklären.«
    Matt horchte auf. Diandro hörte Stimmen? War das der Beweis für eine telepathische Verbindung? »Was sind das für Stimmen?«, fragte er nach.
    Der Krieger strich über sein Too’tem. »Göttliche Stimmen. Wir Krieger hören sie besonders deutlich. Sie sagen uns, wie wir kämpfen müssen.«
    Matthew stutzte. »Ihr habt Kontakt untereinander? Ihr hört gegenseitig all eure Gedanken?« Gleichzeitig machte es in seinem Kopf » Klick!« Natürlich; das musste der Grund dafür sein, dass die Indios von ihnen gewusst hatten, kaum dass sie gelandet waren: ein telepathisches Kollektiv! Darum war es auch nicht notwendig, dass

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