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329 - Die Fährte der Roboter

329 - Die Fährte der Roboter

Titel: 329 - Die Fährte der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Wenn die Metallos sich zu regen beginnen, müssen wir zügig von hier verschwinden.«
    ***
    Während Xij zu der Indiofrau hinüberlief, sondierte sie sorgsam die Umgebung. Noch machte keiner der Roboter Anstalten, sich zu bewegen. Das Störsignal blockierte sie noch immer. Doch für wie lange?
    Bisher war ihr diese Robot-Armee ein vollkommenes Rätsel. Wo kamen die Metallos her und was hatten sie mit den Schlangen vor? Dass sie nicht aus eigenem Antrieb, sondern im Auftrag handelten, ferngesteuert wurden, bewies ihre jetzige Inaktivität. Aber wer steckte dahinter? Wer hatte heutzutage noch das Wissen und die Möglichkeiten, Roboter zu bauen? Noch dazu aus Schrott?
    Itzel schien sich darüber weniger Gedanken zu machen. Sie hatte inzwischen bestimmt an die zwanzig Roboter aufgesucht und deren Schlangenkörbe geöffnet. Immer neue Too’tems erhoben sich in die Lüfte und flüchteten.
    Xij fragte sich, ob die Schlangen nach Cancún zurückkehrten und sich erneut mit ihren Trägern verbanden – sofern diese noch lebten. Auch diese Verbindung der Menschen mit den Tieren war ihr immer noch schleierhaft.
    Die Indio kletterte geschickt am Rücken eines wie erstarrt dastehenden Metallos hoch und umklammerte dessen Arm, während sie mit der freien Hand den Verschluss des Korbes öffnete. Mittlerweile hatte sie Erfahrung darin. Die Too’tems schnellten geradezu heraus – bis auf eine einzelne Schlange, die eher gemächlich aus dem Korb kroch.
    Itzel jubelte laut. »Diandros Too’tem! Es lebt!«
    Die Schlange kringelte sich um ihren ausgestreckten Arm der Indio. Itzel stöhnte unter dem zusätzlichen Gewicht. Xij eilte ihr zu Hilfe.
    »Wie weit seid ihr?«, fragte die Indio und deutete auf Matt Drax und Miki Takeo.
    »Wir haben den bösen Zauber von unserem Freund genommen und wecken ihn jetzt wieder auf«, kleidete Xij Hamlet den Stand der Dinge in verständliche Worte. »Das braucht eine Weile. In der Zwischenzeit...«
    Ein leises Surren irritierte Xij und ließ sie verstummen. Sie versuchte herauszubekommen, woher das Geräusch gekommen war.
    Da war es wieder! Xij wandte sich um und blickte zu Miki Takeo. Lief die Hydraulik des Androiden bereits an und verursachte das Geräusch? Aber er stand weiter regungslos und unverändert da.
    »Matt?«, rief sie. »War das Takeo?«
    »Was soll er gewesen sein?«
    »Das summende Geräusch! Prüft er gerade seine Motorik?«
    »Äh... nein.« Matt blickte alarmiert. »Ich habe nichts gehört.«
    Im nächsten Moment fuhr er herum und blickte um sich. Das nun einsetzende Klicken und Ticken war unüberhörbar. Es schien plötzlich überall um sie herum zu sein.
    Entsetzt ließ Xij den Blick schweifen. Noch war es kaum zu erkennen, aber die Roboter begannen sich zu regen! Köpfe ruckten hin und her, Finger zuckten. Vereinzelt glühten künstliche Augen auf.
    »Das Störsignal wirkt nicht mehr!«, brüllte Xij, als sie begriff, was passierte. »Die Metallos erwachen! Zurück zum Shuttle!«
    Itzel sah sie flehentlich an. »Aber... ich habe noch nicht alle Too’tems befreit! Wir können noch nicht los!« Der Roboter vor ihr, der auf dem Rücken gelegen hatte, hob eines seiner Beine. Itzel wich von ihm zurück.
    »Miki ist noch nicht soweit!«, rief Matt herüber. »Er bewegt sich schon, aber der Bootvorgang läuft noch!« Takeos Hände öffneten und schlossen sich. Ein Zittern lief durch seinen Androidenkörper.
    »Matt, sei vorsichtig!« Xij machte ein paar Schritte auf die beiden zu, unschlüssig, was sie tun sollte. Sich Itzel schnappen und zurück zum Shuttle? Oder ihrem Gefährten beistehen?
    Miki Takeo nahm ihr die Entscheidung ab.
    Ein Ruck ging durch seinen Körper. Seine optischen Sensoren glühten auf. Er drehte den Kopf, registrierte Matt – und griff nach ihm! Nur der Tatsache, dass die Mechanik noch nicht vollends synchronisiert war, verdankte es Matt, dass er um Haaresbreite ausweichen konnte.
    »Ich bin es, Miki!«, rief er. »Matthew Drax! Dein Programm wurde überschrieben. Ich habe dich neu gebootet!«
    Und das offenbar ohne Erfolg. Takeo machte einen taumelnden Schritt vorwärts und versuchte abermals nach Matt zu schnappen. Ein Grollen kam über seine akustischen Systeme.
    Matt stolperte zurück, stürzte. »Verdammt!«, fluchte er und rappelte sich auf. Dann lief er zu Xij und Itzel. »Rückzug! Es hat nicht funktioniert!«
    Itzels Kreischen ließ Xij Hamlet herumfahren. Einer der wieder erwachten Roboter hatte den Saum ihres Kleides zu fassen bekommen und zerrte an

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