329 - Die Fährte der Roboter
ihr. Die Frau versuchte sich loszumachen und fiel rücklings zu Boden. Dabei riss der Stoff. So schnell wie möglich kam sie wieder hoch und rannte los.
Fast zeitgleich erreichen Itzel, Matt und Xij die offene Luke des Shuttles und kletterten ins Innere. Unterdessen bewegten sich die Roboter weiter. Einige schienen noch dabei zu sein, ihre Systeme zu checken. Andere hatten das Shuttle ausgemacht und marschierten darauf zu. Erste Einschläge trafen die Außenhülle, doch die Projektile prallten daran ab.
Xij war als Erste im Cockpit und warf sich in den Pilotensessel. Die Systeme hatten sie wohlweislich im Standby-Modus belassen, sodass ein Notstart jederzeit möglich war. Sie aktivierte die Steuerung und wartete mit angehaltenem Atem darauf, dass die Triebwerke hochfuhren.
Matt warf sich in den Copilotensessel. Itzel stellte sich zwischen sie, schaute auf die Anzeigen. Ihre Flugangst schien vergessen.
»Das Störsignal ist noch aktiv!«, meldete Matt nach einem Blick auf den Senderstatus. »Irgendwie scheinen die einen Weg gefunden zu haben, es zu umgehen!«
Endlich war das Shuttle zum Abflug bereit. Draußen nährten sich ein halbes Dutzend Metallos dem Fluggefährt, unter ihnen Miki Takeo. Der Android hielt seinen Laserblaster in der Hand.
»Nein!«, stöhnte Matthew. Xij konnte sich denken, was er befürchtete. Auch sie wusste nicht, was geschehen würde, wenn Takeo die Waffe auf sie abfeuerte, rechnete aber mit dem Schlimmsten.
»Doch«, erwiderte sie trocken. »Sie haben ihn immer noch unter ihrer Kontrolle. Der kennt uns nicht mehr.«
Sie ließ das Shuttle abheben – im selben Moment, da sich ein gleißender Laserstrahl aus dem Blaster löste. Ein schrilles Kreischen ertönte, als die Legierung sich schlagartig erhitzte, doch durch die Bewegung konnte sich der Strahl nicht auf eine Stelle konzentrieren. Matt und Xij wurden in die Sitze gepresst und Itzel ging mit einem erstickten Schrei zu Boden, als das Raumschiff in wenigen Sekunden auf zweitausend Meter Höhe stieg. Unter ihnen blieben die Roboter und der Fluss rasend schnell zurück.
Xij schaltete auf Vorwärtsschub. Dann erst holte sie wieder Luft. »Fürs Erste sind wir außer Gefahr.«
Matt programmierte einen Kurs, der sie zurück nach Cancún bringen würde, und Xij aktivierte den Autopiloten. »So viel zu Plan A.« Sie sah Matt an. »Hast du einen Plan B im Ärmel?«
Sein ratloser Blick zeigte ihr, dass dem nicht so war.
»Immerhin konnte ich viele der Too’tems befreien«, sagte Itzel in das Schweigen hinein. Die Indio saß noch am Boden und beruhigte die beiden Schlangen, die sie trug; ihre eigene um den Hals, die ihres Gatten um den Arm gewickelt. Beide flirrten nervös mit den Flügeln. »Wenn ich nur wüsste, wo Gilbeetos Too’tem ist.«
Matt erhob sich aus seinem Sessel und half der Frau auf. »Ich kann dich beruhigen: Die Schlange deines Sohnes ist ebenfalls frei.« Er sah, wie ihre Augen aufzuleuchten schienen. »Sie war im Korb unseres Freundes und ist mit den anderen davongeflogen.«
»Dann findet sie auch zu ihm zurück«, sagte sie im Brustton der Überzeugung. Ihr Blick ging in den hinteren Bereich des Shuttles.
Matt wusste, was sie bewegte. »Dann sehen wir mal nach deinem Mann«, sagte er, »und ob wir ihn aus der Großen Leere befreien können.«
***
Tränen der Freude rannen Itzel über die Wangen, als Diandro die Augen aufschlug. Der Krieger aus Cancún blinzelte verwirrt und stöhnte, fasste sich erst an den wohl schmerzenden Kopf und tastete dann nach seiner Schlange, die sich wieder um seinen Hals wand.
»Du bist zurück!«, schluchzte die Indiofrau und strich ihrem Mann zärtlich über das verschwitzte Haar.
»Itzel...« Diandros Stimme war schwach. Er versuchte hochzukommen, wurde aber von den Haltegurten zurückgehalten. »Was... ist passiert? Wo bin ich?«
Matt schnallte den Indio los. Die Schlange hatte sich wieder um seinen Hals gewunden, und im selben Moment war er erwacht. Es gab für Matt keinen Zweifel mehr daran, dass Mensch und Tier eine wie auch immer geartete Symbiose eingegangen waren.
Der Krieger setzte sich auf und fixierte Matt argwöhnisch. »Wer ist das?«, fragte er seine Frau. »Wo sind unsere Kinder?«
»Bleib ganz ruhig«, sagte Itzel sanft. »Das ist Maddrax.«
»Du bist einer der Fremden«, stellte der Krieger fest.
Matt nickte, obwohl er sich fragte, woher Diandro von ihnen gewusst haben konnte. »Wir haben Itzel in Cancún beim Kampf gegen die Metallos kennengelernt und ihr
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