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329 - Die Fährte der Roboter

329 - Die Fährte der Roboter

Titel: 329 - Die Fährte der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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ihm zurückgefunden; es lag wieder um den Hals des Jungen und strahlte in prächtigen Farben.
    »Mein Vater und ich werden dir helfen, deinen Freund aus der Gewalt der Metallos zu befreien, damit du versuchen kannst, ihn aus ihrem Bann zu lösen!«, rief Gilbeeto. Jemand reichte ihm ein Maschinengewehr, ohne dass er darum gebeten hatte. »Die Göttlichen Stimmen erlauben es!«
    Für einen Moment herrschte vollkommene Stille; alle schienen zu lauschen. »Dann sei es so!«, sagte dann der stiernackige Hüne, anscheinend stellvertretend für den Rest der Krieger. »Helft den Fremden, seinen Freund zu befreien. Wenn sie uns danach beistehen wollen, danken wir ihnen. Aber dieser Kampf ist nicht der ihre.« Er sah zu Matt und Xij. »Ihr seid uns zu nichts verpflichtet.«
    Matt nickte zögernd. »Danke. Wir werden tun, was wir tun können. Und nun solltet ihr euch auf die Ankunft der Metallos vorbereiten.«
    Wie auf ein stummes Signal hin zerstreuten sich die Krieger und strebten in die Stadt zurück.
    Matt wartete, bis Xij bei ihm war, und bat auch Diandro und Gilbeeto in die Runde. »Wie lange noch?«, fragte er.
    »Anderthalb Stunden in etwa, bis sie hier sind«, antwortete Xij.
    Matt nickte. »Gut. Dann sollten auch wir uns vorbereiten. Ich habe eine Idee, die funktionieren könnte. Hört zu...«
    ***
    Zwei Stunden später
    » Wo ist er nur, verdammt?«
    Seit Minuten schon kreisten Matt Drax und Xij Hamlet mit dem Shuttle über dem Schlachtfeld, in das sich der Grünstreifen vor der Stadt erneut verwandelt hatte.
    Die Metallos schlugen mit aller Härte zurück. Diesmal fuhren sie keine erkennbare Taktik, sondern brachen in breit gefächerten Reihen aus dem Unterholz hervor, ohne Rücksicht auf Verluste. Wer ihnen auch die Befehle erteilen mochte, er hatte offenbar entschieden, mit den Indios abzurechnen.
    Das geht auf unsere Kappe , erkannte Matt mit Schrecken. Das ist die Rache dafür, dass wir versucht haben, Miki zu befreien. Und mehr noch dafür, dass die erbeuteten Schlangen entkommen sind. Dadurch hatten zwar Dutzende Cancuun ihr Bewusstsein wiedererlangt – aber der Preis, den die Roboter nun dafür forderten, war zu hoch.
    »Ich sehe ihn auch nicht!« Xij beobachtete intensiv die Monitore. »Laut Ortung ist er dort unten, aber bei dem Chaos erkennt man so gut wie gar nichts! Überall Explosionen und Rauch, keine klare Sicht!«
    Matt ging ein paar Meter tiefer und flog eine Schleife. Er hatte auf dem schematischen Überblick Diandros Position markiert und konnte ihr folgen, indem er dem Indio ein weiteres Funkgerät aus der Shuttle-Ausrüstung mitgegeben hatte. Noch blieb der Indio auf seinem Posten und feuerte auf die sich nähernden Reihen der Angreifer. Sie hatten vereinbart, dass er und Gilbeeto so lange in den Reihen ihrer Kameraden kämpften, bis Miki Takeo in Sichtweite kam. Danach würden sie den neuen Plan in die Tat umsetzen.
    »Was ist mit dem Störsignal?«, wollte Matt wissen. »Immer noch nichts?«
    Xij schüttelte den Kopf. »Sie haben sich angepasst, modulieren ständig ihre Frequenzen. Genau wie wir verwenden sie dabei wohl einen Zufallsgenerator. So kommen wir jedenfalls nicht weiter.«
    Unter ihnen rückten die Roboter immer weiter vor. Die Indios warfen ihnen entgegen, was sie nur aufbieten konnten. Granaten rissen Lücken in ihre Formation, aber die Maschinenmenschen ließen sich davon nicht beeindrucken. Sie stiefelten über ihre zerfetzten Artgenossen hinweg, als wären sie wertloses Altmetall.
    Matt brachte das Shuttle wenige Meter über der Stadtpalisade in Position und zoomte den Abschnitt mit Diandros Posten heran. Der Indio und sein Sohn hatten sich hinter einem Erdwall verschanzt und feuerten abwechselnd auf einen der anrückenden Metallos. Es war ein kleineres Exemplar, ebenso hoch wie breit, das sich auf vier spinnenbeinartigen Extremitäten fortbewegte.
    »Wer immer diese Kerle zusammengebastelt hat – an Ideenreichtum hat es ihm nicht gemangelt«, murmelte Matthew, gleichermaßen beeindruckt wie besorgt.
    Xij deutete auf eine andere Kameraeinstellung, vergrößerte das Fenster auf dem Monitor. »Kettenantrieb«, sagte sie. »Wie ein kleiner Panzer, und wahrscheinlich ebenso massiv. Da hat jemand genommen, was er kriegen konnte, und daraus gemacht, was ihm gerade sinnvoll erschien.«
    Mit einem lauten Knall wurde einer der Metallos von einer Haftmine zerrissen. Das obere Segment des Roboters hatte ausgesehen wie ein Punktschweißroboter, den Matt aus Automobilfabriken kannte. Ein

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