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329 - Die Fährte der Roboter

329 - Die Fährte der Roboter

Titel: 329 - Die Fährte der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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herumzufahren und zu flüchten. Sein Herz klopfte so laut und schnell, als wäre er den ganzen Weg von zu Hause bis hierher gerannt.
    Die junge Frau lächelte. Ihre Zähne waren fast so weiß wie ihre Haut. »Ich heiße Xij. Und das ist Matt... Maddrax.« Sie zeigte auf den Mann, der nun ebenfalls von dem Stahlvogel auf die Mauer sprang. »Wir kamen zufällig in unserem Himmelsgefährt vorbei und haben gesehen, dass eure Stadt angegriffen wird. Vielleicht können wir helfen. Was sind das für Angreifer?«
    Gilbeeto fuhr zusammen. Cancuun wurde angegriffen?
    »Wie... wie sehen sie denn aus?«, fragte er vorsichtig, obwohl er bereits eine bange Ahnung hatte.
    »Es sind Wesen aus Metall«, sagte der Mann. Auch er beherrschte die Sprache fast perfekt. Sein letztes Wort jagte Gilbeeto einen Schauer über den Rücken.
    »Die Metallos«, flüsterte Gilbeeto erschreckt. Das erklärte auch die Rauchsäule am Himmel. Der stählerne Schrecken, der die Stadt seit Jahren immer wieder heimsuchte und nichts als Unheil brachte, war wieder da! Dabei hatten sie alle gehofft, es wäre endlich vorbei, nachdem drei Monde lang Ruhe geherrscht hatte.
    »Metallos?« Maddrax machte einen Schritt auf ihn zu. Auch er fixierte die Schlange um seinen Hals, aber weit kritischer als Xij, beinahe ängstlich. »Was sind das für Wesen? Was wollen sie von euch?«
    Gilbeeto wurde unruhig. Der Rauch stieg an einer Stelle auf, die nicht weit vom Haus seiner Familie entfernt lag. Sollten die Metallos durch den Zaun brechen, wie in der Vergangenheit schon geschehen, so waren Vater, Mutter und Noorita in Gefahr!
    Die Frau, die sich als Xij vorgestellt hatte, schien seine Unruhe zu spüren. Sie deutete zur Rauchsäule. »Wusstet du nicht, dass ihr angegriffen werdet?«
    »Nein«, gab er zu. »Aber... meine Familie wohnt dort, wo es brennt! Ich muss sofort nachsehen, ob ihnen etwas passiert ist. Es tut mir leid, ich kann nicht weiter mit euch...«
    »Wir könnten mitkommen und dich beschützen«, schlug Xij vor. Maddrax warf ihr einen fragenden Blick zu. Xij zog die Augenbrauen hoch und nickte in Gilbeetos Richtung.
    Er überlegte. Konnte er denn so einfach die Unterstützung von Fremden annehmen? Was würden die anderen Einwohner der Stadt sagen? Wie würden sie reagieren?
    Andererseits würden er und seine Familie tatsächlich jede Hilfe gegen die Metallos brauchen können. »Habt ihr denn Waffen?«, fragte er.
    Der Mann namens Maddrax zögerte einen Moment, dann nickte er. »Ja. Wenn wir angegriffen werden, können wir uns verteidigen.« Beschwichtigend hob er die Hände. »Aber wir haben nicht vor, dir oder deinen Leuten etwas zu tun. Wir wollen nur wissen, was hier los ist und ob wir vielleicht... irgendwie helfen können!«
    Gilbeeto schloss die Augen und horchte in sich hinein, wie immer, wenn er eine schwere Entscheidung treffen musste. Im Geiste befragte er sein Too’tem. Es sandte ihm beruhigende Impulse der Sicherheit und gab ihm so die Bestätigung, die er brauchte. Er atmete tief ein und aus, dankte seinem Begleiter und öffnete die Augen.
    »Ich würde mich freuen, wenn ihr mitkommt und mich beschützt«, sagte er ruhig. »Und wenn ihr meiner Familie gegen die Metallos beisteht.«
    Schnellen Schrittes ging er voran. Die Fremden folgten ihm mit ein paar Armlängen Abstand. Der Mann – Maddrax – sagte etwas in ein Gerät, das er plötzlich in der Hand hielt und danach in einer seiner Taschen verschwinden ließ.
    Als Gilbeeto sich noch einmal zum Hafen umdrehte, sah er die ungläubigen Blicke der anderen Kinder, die ihnen folgten.
    Gilbeeto wusste nicht, ob er Stolz oder Angst empfinden sollte. Zwar hatte er keine Barrakuudas gefangen – dafür brachte er aber etwas viel Interessanteres mit!
    ***
    Matt und Xij folgten dem jungen Indio durch die Straßen und Gassen Cancúns. Zuvor hatte Matt Miki Takeo über Funk gebeten, im Shuttle zu bleiben und sich für einen Notstart bereitzuhalten. Zwar verhielt sich der Junge, den sie angesprochen hatten, freundlich und auch seine Schlange machte keine Anstalten, sich auf sie zu stürzen, doch die Erlebnisse in Kourou hatten ihn vorsichtig gemacht.
    Zuerst war der Junge ängstlich und scheu gewesen, doch jetzt war er wie ausgewechselt. Er hatte offenbar Vertrauen zu ihnen gefasst, und Matthew konnte nur hoffen, dass die restlichen Einwohner der Stadt ähnlich reagieren würden.
    Wenn Xij richtig lag, hatten die hiesigen Militärs den Überfall auf Kourou ausgeführt. Und Matt wusste aus eigener

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