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33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Gutdünken erledigt werden.« Ich fixierte die vier mit einem Blick, der mir oft genug als sehr wirkungsvoll beschrieben worden ist. »Habt ihr mich verstanden?«
    »Jawohl, Majister!« antworteten sie im Chor.
    »Queyd-arn-tung!« *
    Daraufhin senkten die vier respektvoll die Köpfe und wandten sich zum Gehen. Wenn ich zuweilen zu heftig auf die ganze Verbeugerei reagiere und sie zu energisch abtue, so liegt das hoffentlich nicht an einem verborgenen psychologischen Defekt in mir, der eine Zuwendung fordert und ablehnt, die ich nicht offen bekennen kann. Dieses kurze Kopfnicken schien mir eine angemessene Respektbezeigung zu sein – nicht mir als Mensch, sondern meiner Stellung. Dem Herrscher stand Respekt zu, immerhin repräsentierte er Vallia. Diese Männer waren ein Teil der tobenden Menge, die mich gerufen und zum Herrscher gewählt hatte, damit ich die Probleme dieser Gegend löste. Wenn ein Mann oder eine Frau keinen Respekt vor dem eigenen Land empfinden kann, dann könnte die Welt über kurz oder lang zum Stillstand kommen.
    Das wirft natürlich die schwierige Frage auf, was zu tun ist, wenn das eigene Land unter den Standard sinkt, den man selbst als angemessen und anständig empfindet.
    Plötzlich merkte ich, daß ich noch die kleine Dudinter-Statue hielt. Ich rief hinter den vier Schmieden her.
    »Wartet, meine Freunde!«
    Sie machten sofort kehrt, und ich warf ihnen die Talu zu. Interessanterweise war es nicht Param Ortygno, der hochmütige Khibil, der das Wurfgeschoß auffing, sondern Naghan der Blasebalg.
    »Remberee«, sagte ich.
    »Remberee, Majister.«
    Delia hatte mir lediglich die Nachricht hinterlassen, daß sie an das Totenlager einer Freundin gerufen worden sei. Sie gab keinen Namen an.
    Ich glaubte zu wissen, um wen es sich handelte.
    Die Schwesternschaft, der Delia angehörte, die Schwestern der Rose, stellten in vieler Hinsicht einen mächtigen Orden dar. Ein Großteil der Arbeit dieser Organisation wurde ganz offen verrichtet; vieles blieb aber auch im dunkeln. Die überraschende Großzügigkeit der Herren der Sterne hatte mir das Privileg eröffnet, an einigen Abenteuern Delias teilzunehmen und auf diese Weise viele Geheimnisse kennenzulernen, die Delia einem Außenstehenden, noch dazu einem Mann, niemals offenbart hätte. Natürlich war und ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, diese Geheimnisse absolut für mich zu behalten. Ich gab mir sogar große Mühe, sie aus meinem Denken zu verdrängen.
    Eine Tatsache aber war mir bekannt. Die Leiterin des Ordens, früher als die Leuchtende Elomi aus Valka bekannt, lag im Sterben. Delia war zur nächsten Leiterin gewählt worden und hatte diese Ehre abgelehnt. Die Schwestern der Rose waren in jeder Hinsicht wichtig; daß Delia Herrscherin war, hatte ebenfalls Bedeutung, doch auf völlig andere Art, eine Art, bei der das Gefühl von Verpflichtung und Dienst ebenso dramatisch wirksam war wie bei den Schwestern der Rose.
    Ich wußte also, daß sich Delia nach Lancival begeben hatte. Die Lage dieses Ortes blieb auch für mich eine Sache der Geheimhaltung, wenn ich auch zusammen mit den Schwestern der Rose über die Geschicklichkeit zu lachen vermochte, mit der die Anlage in Vallia versteckt worden war. Dort saß nun Delia mit ihresgleichen zusammen – manche würde sie höflich behandeln, andere herausfordernd, dort würde sie argumentieren und bitten und selten befehlen – obwohl sie auch das hervorragend konnte, bei Vox! –, und so würde man schließlich die neue Leiterin des Ordens bestimmen.
    Wenn es das Unglück oder eine weibliche List fügen sollte, daß Delia diese Aufgabe zugeschanzt erhielt, würde sie vermutlich eine andere Art Leiterin abgeben, als sie der Orden der SdR in seiner langen Geschichte bisher gehabt hatte.
    Alle unsere Töchter waren von den SdR erzogen und ausgebildet worden, ähnlich wie sich unsere Söhne den Krozairs aus Zy zugewandt hatten. Ich glaube ehrlich, daß nirgendwo auf zwei Welten eine bessere Ausbildung zu finden war.
    Weil solche Gedanken mir durch den Kopf gegangen waren, als die äußeren Inseln Vallias von den fischköpfigen Shanks von der anderen Seite der Welt angegriffen wurden, hatten wir – anfänglich in Vallia – einen Orden gegründet, der sich nach den Krozairs von Zy richtete. Die rätselhafte übermenschliche Frau, die wir als Zena Iztar kannten, hatte uns entscheidend geholfen, diesen neuen Orden, die Kroveres von Iztar, zu gründen und uns das Bewußtsein einzugeben, daß er

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