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33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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würden auch wir Silberkästen produzieren können, mit denen sich Voller antreiben ließen. Ich seufzte.
    »Was bekümmert dich, mein alter Dom?« rief eine vertraute Stimme.
    »Ich habe an Jaezila und Tyfar gedacht.«
    Seg wandte sich um und schaute nach vorn. Wir standen am Bug. Dichte Wolkenmassen wogten über uns und der grünen Landschaft, die tief unten dahinglitt. Jeder Segelfetzen war aufgezogen und stand prall im Wind. Unser Schiff, die Logans Stolz, mochte nicht der größte Himmelssegler sein, den wir jemals gebaut hatten, doch gehörte es auf jeden Fall zu den schnellsten.
    »Diesem Prinzen Tyfar müßte man mal den Kopf öffnen und das Gehirn reparieren«, sagte Seg mit großem Ernst und einem heftigen Tonfall, der mir nicht entging. Er hatte während meiner Deportation zur Erde bei Jaezila gewissermaßen Vaterstelle vertreten. »Bei Vox! Ich wüßte gern, was da in den Bergen des Westens für Streiche im Schwange sind.«
    »Wenn man die Wilden im Zaum halten und den Nachschub für die Silberkästen sichern kann, dann geht uns alles andere, was die Leute da oben noch anstellen, nichts an.«
    »Nun ja, je eher sie sich entscheiden, desto besser. Milsi will die Leute kennenlernen.«
    »Deine Milsi ist ein Schatz, Seg.«
    »O aye.«
    »Und ich wünschte, sie und Delia wären jetzt bei uns.«
    »Laß uns Layco Jhansi schnell erledigen und Turko entlasten – dann können wir nach Vondium zurückkehren. Bis dahin haben die beiden ihre Probleme mit den Schwestern der Rose bestimmt geregelt.«
    »Das kann man nur hoffen. Ah, da kommt Deb-Lu. Es gibt Dinge, die ich dir und ihm mitteilen muß.«
    »Lahal, Jak – was sind das für Dinge?«
    Die Brise umflüsterte uns und trug das Schiff in ihren Armen vorwärts. Zim und Genodras überfluteten uns mit dem vermengten Licht der Sonnen von Scorpio. Es war ein schöner Tag. Leider mußte ich meinen Begleitern Informationen übermitteln, die ihre Freude an der schönen Szene trüben mußten.
    Ein flatterndes Lärmen brachte uns nicht dazu, die Köpfe zu drehen. Weiter hinten ragten mehrere kräftige Stangen aus der Bordwand des Schiffes. Es waren die Sitzstangen für die Schwadron Flutduins, die wir transportieren: Vögel, die ich nicht zum erstenmal – und sicher nicht zum letztenmal – als die besten Sattelvögel von ganz Paz bezeichnen möchte. Natürlich ist das nur meine private Meinung. Die Flieger waren Jünglinge und Mädchen, die von meinen Djangs ausgebildet worden waren; bis jetzt hatte Vallia nämlich hinter anderen Ländern weit zurückgestanden, was den Einsatz von Flugtier-Einheiten angeht.
    Oft flogen die Vögel in einem herrlichen Schauspiel von beiden Seiten herbei, bewegten noch ein letztesmal die breiten Flügel, glitten etwas seitwärts und landeten auf dem erwählten Pfahl. Kräftige krumme Krallen legten sich um das Holz. Daraufhin lösten die Reiter ihre Clerketer und begaben sich über die unterhalb angeordneten Netze an Bord. Beim Blick auf die Sitzstangen mit ihrer Fracht mußte ich an ein Rechenbrett mit Kugeln denken.
    »Turku wird sich über die Tiere freuen«, bemerkte Seg.
    »Und was wolltest du uns mitteilen, Jak?«
    »Also, Deb-Lu. Ich habe dir neulich gesagt, es ist wohl kaum zu erwarten, daß uns hier auf Kregen Zauberer und Hexen in Ruhe lassen. Ich habe Seg ein wenig von den Dingen berichtet, die uns im Coup Blag in den Engen Hügeln des fernen Pandahem begegnet sind. Wir waren damals nämlich getrennt. Milsi und Seg kümmerten sich um ihren Herrschaftsbereich, ich kämpfte nach besten Kräften gegen die pervertierten Anhänger Lems des Silber-Leem, außerdem gegen die Armeen, die in Nord-Pandahem aufgestellt wurden, um das südwestliche Vallia anzugreifen.«
    »Ich glaube, du hast uns nichts Gutes mitzuteilen.«
    »Nein. Phu-Si-Yantong mag zwar tot sein, aber sein Schatten liegt noch immer über uns.«
    »Ah! Ich hatte von einem Kind munkeln hören ...« Deb-Lu verriet nichts über die Wege, auf denen Zauberer ihre Nachrichten beförderten. Diese Geheimnisse waren nicht für Außenstehende bestimmt. Auf ihre eigene unheimliche Art blieben sie jedenfalls auf dem laufenden.
    »Das Kind ist eine Uhu, ein Hermaphrodit namens Phunik. Der Junge verfügt bereits über große Fähigkeiten, auch wenn er die volle Kraft noch nicht erreicht hat. Er stellt einen unbekannten Faktor dar.«
    Deb-Lu zog ein überraschtes Gesicht und schob seinen lächerlichen Turban zurecht. »Du meinst – die Gefahr geht von der Mutter des Kindes

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