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33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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saß zusammengeduckt da, und ich gewahrte kein Waffenfunkeln.
    Der Flutduin beschrieb einen Halbkreis, paßte seine Geschwindigkeit an, bewegte kurz die kräftigen Flügel, streckte die Klauen aus und saß auf dem Holz. Seg und ich schritten nach achtern, um den Kurier zu begrüßen. Als wir die freie Deckzone erreichten, die parallel zur Reihe der Sitzstangen verlief, sahen wir, daß die Dinge nicht so standen, wie wir erwartet hatten.
    Vier Besatzungsmitglieder turnten draußen in den Netzen herum, hielten sich mühselig auf den Beinen bei dem Versuch, den Flieger an Bord zu holen. Der Mann ließ Arme und Beine baumeln. Die Arme unter dem Flugleder wiesen Bänder aus ockergelben und umbrabraunen Karos auf, in Rot gefaßt. Es waren die Farben Falinurs, der Schturval Kov Turkos.
    Schiffs-Deldar Bolto der Knoten wandte sich von der Reling ab, von der aus er seine Leute dirigiert hatte. Als Bootsmaat war er auf eine große Lunge und eine kräftige Stimme angewiesen. Sein hartes ungleichmäßiges Gesicht erinnerte mich an den Kampf, den er an meiner Seite durchgestanden und der ihm diese Narben verschafft hatte.
    »Er ist schwer verwundet, Majister. Ich habe schon nach dem Nadelstecher geschickt, aber der arme Fambly dürfte kaum noch Chancen haben.«
    Wir schauten zu, wie die Männer den Kurier an Bord holten und auf einigen hastig zusammengeschobenen Umhängen niederlegten. Er sah schlimm aus; zwischen seinen Rippen ragte ein Pfeil hervor. Die Federn an diesem Pfeil waren strahlendblau.
    Segs Gesicht spannte sich bei diesem Anblick.
    Der Kurier war ein borstiger Brokelsh, normalerweise wohl kein sehr angenehmer Bursche, aber er war ein Mensch, und er lag im Sterben. Er mußte sprechen, doch schon erschien blutiger Schaum auf seinen Lippen.
    »Kov Turko schickt ... dringend ... Treffpunkt ... schnell ...«
    Der Kopf rollte zur Seite, die Lider schlossen sich. Der Mann war tot.
    Dolan die Pillen, unser Nadelstecher, trat zurück und schüttelte den Kopf.
    »Für den armen Kerl kann ich nichts mehr tun.«
    Wir standen um den Toten herum. Er hatte sein Leben dem Dienste Vallias geopfert, doch wußten wir nicht, bei welchem Scharmützel er sich die tödliche Wunde geholt hatte. Anweisungen zu den nun einzuleitenden Maßnahmen waren überflüssig. Die Seeleute Vallias wußten, was sie ihren Toten schuldeten.
    Als wir schließlich in die Kabine gegangen waren, um in kleiner Runde auf den Toten zu trinken, trat Nath Hardolf ein und teilte mit, daß seiner Ansicht nach der Kurswechsel in kürzester Zeit eingeleitet werden müßte. Die Wolken vor uns zögen sich immer finsterer zusammen ...
    »Nun denn, Kapitän Nath«, sagte ich und senkte mein Glas, »dann wollen wir uns mal die Karten anschauen.«
    Er warf mir einen verwirrten Blick zu, aber schon wurden die Karten des vor uns liegenden Terrains hereingetragen. Wir schoben Gläser und Flaschen zur Seite, breiteten die Papiere auf dem Tisch aus und beugten uns über sie.
    »Hier«, sagte ich und deutete mit dem Zeigefinger auf eine Stelle, »wollten wir Kov Turko treffen.«
    Kapitän Nath Hardolf begriff, was ich damit sagen wollte.
    Er war ein meisterlicher vallianischer Kapitän, altgedient, erfahren, widrige Umstände gewöhnt. Er hatte seinen Anteil an Tragödien und Triumphen erlebt, und vielleicht war das Kommando über die Logans Stolz für ihn nicht ganz der Karrierehöhepunkt, den ein weniger erfahrener Kapitän darin gesehen hätte.
    Die Stelle, wo wir Turkos Abteilung der Armee hatten treffen wollen, lag dicht hinter der Unwetterzone. Der Sturm konnte uns in ungeahnte Fernen verschlagen. Um den Sturm herumzukreuzen, würde so lange dauern, daß niemandem, für den der tote Kurier Unterstützung erbeten hatte, noch zu helfen war. Wenn wir die Stelle erreichten, konnten Turko und seine Armee längst vernichtet sein.
    »Gut, Majister«, sagte Kapitän Hardolf, »ich sorge dafür, daß alles dichtgemacht wird.«
    »Ausgezeichnet. Gib die Nachricht an den Rest der Flotte weiter. Wir fliegen direkt durch das Unwetter! Mag es auch noch so heftig sein, es wird uns nicht davon abhalten, Kov Turko rechtzeitig zu erreichen.«

14
     
     
    Eine Armada aus Segeln, die durch die dünne Luft schwebte ... das vermengte Licht der Sonnen von Scorpio, das von der prallen Leinwand reflektiert wurde ... das Funkeln der Verzierungen und Beschläge, der prunkvollen Heckaufbauten und Türme, der Geschützgalerien und drohenden Enterplattformen ... O ja, die Himmelssegler Kregens bieten

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