Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
sagte Seg: »Als wir aus dem Coup Blag flohen und uns durch den schrecklichen pandahemischen Dschungel mühten, suchte uns eine Erscheinung heim. Mitten in der Luft erschien ein Phantom auf einem goldenen Thron. Wir gingen davon aus, daß es sich um Csitra handelte, die uns bespitzelte.«
    »Deb-Lu«, sagte ich heftig, »bist du sicher, daß sie uns hier nicht auch belauert hat?«
    Der Zauberer antwortete nicht direkt.
    »Wir Zauberer und Hexen aus Loh schützen unsere Geheimnisse, das geht nicht anders. Ich will euch dennoch ein wenig davon offenbaren, denn meines Wissens hat es eine Beziehung zwischen lohischen Zauberern und nichtlohischen Zauberern, wie sie zwischen uns existiert, bisher selten, vielleicht sogar noch nie gegeben.« Er schob seinen Turban nicht zurecht, obwohl das Gebilde gefährlich schief über einem Ohr hing. »Phu-Si-Yantong und ich haben zusammen studiert. Dabei kamen wir uns nicht nahe. Es gab andere, die wir höher schätzten. Aber er und ich standen etwa auf gleicher Stufe.«
    Ein Ruf aus dem Vortopp lenkte meinen Blick auswärts. Ein winziger schwarzer Fleck schien vor uns zwischen den Wolken zu hüpfen. Während Deb-Lu weitersprach, ließ ich nicht den Blick von dieser Erscheinung.
    »Ich weiß, daß Yantong ein Auge auf Ling-Li-Lwingling geworfen hatte und sie begehrte, daß sie aber – erheblich jünger – nichts von ihm wissen wollte. Unsere Verhaltensregeln – nun ja, ich kann sagen, daß er sie sich nicht mit Hilfe der Thaumaturgie zu Willen machen konnte, weil ihm dann eine schreckliche Strafe gedroht hätte. Hexe Csitra hatte es ihrerseits auf Yantong abgesehen und blieb ihm bis zuletzt treu – und ihre Fähigkeiten spiegelten sich in den seinen.«
    »Ich halte sie tatsächlich für eine Frau, die einem Mann treu bleibt«, bemerkte ich.
    Deb-Lu nickte. Der Turban schwankte. »Das stimmt.«
    »Dann bin ich doch ein wenig erleichtert.«
    Segs Stimme meldete sich von einem Punkt hinter mir, und ich vermutete, daß er ebenfalls den näher kommenden Punkt beobachtete.
    »Oha, mein alter Dom? Das klingt ja höchst rätselhaft.«
    Die Situation hätte vielleicht ein Lachen gerechtfertigt, doch wie Sie wissen, fällt es mir schwer, diese Reaktion zu zeigen.
    »Inmitten der Schrecknisse, in der Tiefe des labyrinthischen Coup Blag tat Csitra, als wäre sie Königin Mab ...«
    »Was!« entfuhr es Seg.
    »Ich wurde eine Zeitlang an der Nase herumgeführt. Als sie dann erkennen ließ, daß ihre Avancen von Zauberkraft gefördert worden waren, und ich zu mir kam und ihr fliehen konntet ...«
    Seg lachte nicht laut heraus, doch klangen seine nächsten Worte überaus amüsiert: »Sie hat sich an dich rangemacht! Sie hat etwas für dich übrig. Oh, oh, mein alter Dom, du wirst da unangenehme Fragen beantworten müssen, wenn sich gewisse Leute zusammenfinden ...«
    Nun ja, ich glaubte noch immer fest, daß es mir gelungen war, Csitras Klauen durch meinen Glauben an Delia zu entkommen. Die Herren der Sterne hatten mir etwas Luft verschafft – Zeit, die ich zur Flucht nutzen konnte. In einem aber hatte Seg recht. Csitra hatte verhindert, daß ihr Kind Phunik mich zu Tode folterte. Ich nahm an, daß sie das auch heute nicht zulassen würde. Auf diese Weise hatten wir Zeit für Gegenmaßnahmen gewonnen.
    Yantong hatte mich für seine Ziele einspannen wollen und seinen menschlichen Werkzeugen befohlen, mich nicht zu töten; nun gab Csitra, allerdings aus fehlgeleiteter Zuneigung, die gleichen Befehle.
    Die Situation hatte etwas Ironisches, das sehen Sie selbst. Mir ging es ausschließlich darum, am Leben zu bleiben, bis meine Arbeit in Vallia und Paz beendet war.
    Der Punkt, der sich zwischen den Wolken bewegte, wurde allmählich größer, entwickelte Flügel, das Glitzern einer Rüstung und verwandelte sich schließlich in einen Flutduin, der in langem schwebenden Abstieg auf unser Führungsschiff zuhielt.
    »Das dürfte ein Begrüßungsbote Turkos sein.«
    »Aye«, antwortete ich. »Hoffentlich bringt er die Aussicht auf besseres Wetter mit. Ich glaube, wir müssen um die Wolken herum.«
    Endlich hob Deb-Lu die Hand und schob seinen Turban gerade. »Ich werde weiter aufpassen, um die Natur dieser aufblitzenden thaumaturgischen Erscheinungen zu ergründen. Dazu bespreche ich mich auch mit Khe-Hi. Vielleicht erlebt er bei Prinz Drak im Südwesten ja die gleichen Erscheinungen.«
    Der Flieger hielt direkt auf Logans Stolz zu. Hervorragende Vögel sind die Flutduins, Meister der Lüfte. Der Reiter

Weitere Kostenlose Bücher