Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Brumbyten oder Bogenschützen oder schwere Infanterie entbehren mußten. Unsere Kavallerie war etwas unterbesetzt – wie üblich. Die Flugeinheiten der Flutduins würden Großes leisten müssen.
    Seg hatte den blaugefiederten Pfeil an sich genommen, der Turkos Kurier das Leben gekostet hatte, und betrachtete ihn immer wieder eingehend. Ich verstand sein Unbehagen und empfand es in ähnlicher Weise. Wenigstens hatten wir ein prächtiges Regiment meiner valkanischen Bogenschützen in unserem Verband.
    Marions Jikai-Vuvushis waren bei guter Laune geblieben – ich hätte auch keinen Grund gehabt, etwas anderes zu vermuten. Meine eigenen kampfstarken Kampeone des Wachkorps ließen sich ebenfalls nichts anmerken und reagierten phlegmatisch oder mit Flüchen, wie es ihrem Temperament entsprach.
    So rasten wir denn in das Licht der Zwillingssonne hinaus, ausgespuckt wie die Kerne einer Apfelsine. Noch immer waren alle Schiffe sturmfest. Alle waren wie durch den Wolf gedreht. Bösartige Ausläufer des Sturms bedachten uns mit letzten heftigen Böen und wirbelten die Schiffe durcheinander. Auf der Ebene tief unter uns lagen die Zelte und Lager einer Armee.
    Diese Armee war vom Sturm ebenfalls nicht unbeeinflußt geblieben; viele Zelte waren eingerissen, Umfriedungen eingestürzt, und wir hätten uns beinahe ein Lächeln abringen können angesichts der Verrenkungen der Gestalten, die dort unten entflohenen Reittieren nachjagten.
    »Genug Platz zum Landen«, bemerkte Kapitän Hardolf. »Mit Bäumen dürfte es keine Schwierigkeiten geben.«
    »Je eher wir unten sind und alles richten können, desto besser«, meldete sich Seg, und seine Stimme klang so ruhig und gelassen wie immer und hatte eine seltsam beruhigende Wirkung auf mich. Ich war irgendwie nervös. Nun ja, bei Zim-Zair, hatte man nicht ein Recht darauf, mißgelaunt und kurzangebunden zu sein, wenn durch eigenen Befehl andere gute Kämpfer, Männer und Frauen, in Lebensgefahr geraten waren?
    Unser Erscheinen sorgte im Lager für große Aufregung. Bleiche Gesichter wandten sich den niederstoßenden Schiffen entgegen, wir sahen Leute durcheinanderlaufen, und viele von denen, die entflohenen Tieren nachhetzten, machten sich auf den Rückweg ins Lager.
    »Turko hat dort eine ziemlich große Armee beieinander«, bemerkte Nath na Kochwold, beugte sich über die Bordwand und legte eine Hand über die Augen.
    »Weshalb die große Eile?« wollte Seg wissen.
    Die ersten Schiffe berührten den Boden: Besatzungsmitglieder sprangen hinaus, um alles zu sichern. Als ich über die Bordwand zu steigen begann, wußte ich, daß eine große Horde muskulöser Burschen mich umringen würde. Zwischen denen neuerdings auch die geschmeidigen Gestalten von Jikai-Vuvushis auftauchen mochten ...
    Im Nachklang des Sturmes wehte noch ein lebhafter Wind, in der Luft lag ein besonders frischer Geruch, und im Gras glitzerten viele Millionen Lichtpunkte. Nacheinander setzten die anderen Schiffe auf. Bei der Landung bildeten wir eine genau festgelegte saubere Formation. Ein verdammt großer Voller landete unmittelbar vor der Logans Stolz und versperrte mir die Sicht auf das Lager.
    »Nun ja, ich kann mir vorstellen, daß Turko nun ganz schnell angerannt kommt«, sagte ich. »Wir sollten ihm entgegengehen.«
    »Ich freue mich auf das Wiedersehen mit dem Mann«, sagte Seg und rieb sich die Hände.
    »Wenn du ein paar Runden mit ihm auf die Matte willst, Seg ...«
    »Was?« rief Seg lachend. »Da kann ich ja gleich versuchen, einen Berg aus dem Boden zu reißen und umzudrehen, oder einen Fluß aus seinem Bett.«
    »Sehr poetisch.« Turko war ein großer Khamorro, ein Meister des waffenlosen Kampfes. Seine bloßen Hände waren weitaus tödlicher als manche Waffe in weniger geschickten Händen.
    Hinterher versuchten wir herauszufinden, wer den ersten Schrei ausgestoßen hatte. Niemand vermochte zu sagen, wer den Alarm auslöste. Wir wußten nur, daß wir eben noch dankbar waren, den Sturm verlassen zu haben und auf dem Boden zu sein, froh über das Wiedersehen mit Freunden, daß wir im nächsten Augenblick aber Feinden gegenüberstanden, die keinen anderen Gedanken kannten, als uns alle zu vernichten.
    »Die Farben!« gellte der Schrei. »Das sind nicht die Farben von Falinur! Das ist Vennar!«
    Und so war es.
    Wir erblickten nicht Turkos Banner aus ockergelben und umbrabraunen Karos, gesäumt mit Rot, mit dem Drachen als dramatischem Symbol, sondern die Farben Vennars, ocker und silbern unter der

Weitere Kostenlose Bücher