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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ein Ende setzen mußte ...
    Nachdem ich meinen ersten Zorn überwunden hatte, erkannte ich natürlich, daß das einfache Niederbrennen von Tempeln grundsätzlich nicht genügte. Wir mußten die ganze Verschwörung zerschlagen, mußten Layco Jhansi und die Racter niederkämpfen und alle echten Vallianer zusammenführen. Dann konnten wir Lem den Silber-Leem an der Wurzel ausrotten.
    Einen schwachen Augenblick lang spielte ich mit dem Gedanken, mir einen der beiden Fluttrells zu schnappen und meinen Flug zu Inch fortzusetzen. Damit würde ich meinen Beitrag zu der großen kämpferischen Auseinandersetzung leisten, und dem galt meine größte Sorge.
    Dann aber fiel mir Kotera Minvilas Schmerz um das Verschwinden ihrer Tochter Maisie ein.
    Damit war alles geregelt.

6
     
     
    Auf den Abend zu warten, entpuppte sich als eine grausame Geduldsprobe.
    Zahlreiche Pläne zuckten mir durch den Kopf. Daß Lem der Silber-Leem ein böser Einfluß war, lag auf der Hand, zumindest für alle jene, die seinen grausamen Praktiken beigewohnt hatten. Sie können mir sicher nachfühlen, daß ich mich angesichts der Probleme, die uns zu schaffen machten, und der unüberwindlichen Hindernisse, die die Straße zum Erfolg zu versperren schienen, in eine gewisse Hektik hineintrieb.
    Endlich gingen Zim und Genodras unter, und die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln erschien zwischen den Sternen, gefolgt von den Zwillingen, die sich selbst ewig umkreisten, so wie sie Kregen umkreisen.
    Der zweifelhafte Plan, auf den ich mich schließlich festlegte, verlangte nicht, daß ich mit den beiden Paktuns oder den anderen Leuten ging, die vom Lager in die Stadt kamen. Zu Hause in Vallia gab es jede Menge Silbermasken, die das häßliche Gesicht eines Leems nachbildeten, Trophäen vergangener Erfolge. Dort gab es auch goldene Zhantilmasken ...
    Ich mußte also allein losschleichen und mir einen der Burschen schnappen, die allein vom Lager zur Versammlung marschierten. Das Lager würde ich mir auch noch ansehen müssen. Ich nahm mir das für den nächsten Vormittag vor – wenn ich dann noch im Land der Lebenden sein sollte.
    Der Bursche brach programmgemäß zusammen, und ich nahm ihm die Silbermaske, den langen braunen Mantel und das Abzeichen aus braunen und silbernen Federn ab. Das meine hatte seine Schuldigkeit getan, es hatte Hovang und Helvcin in die Irre geführt, würde einer genauen Überprüfung aber nicht standhalten. Ich legte den Mantel an, rückte mein Langschwert unter dem weiten Stoff zurecht, setzte die Maske auf und machte mich auf den Weg zum Tempel.
    Ich mußte feststellen, daß es sich dabei um nichts anderes als den Eingangstunnel eines verlassenen Bergwerks handelte.
    Es kam also nicht in Frage, daß ich hier mit Feuer arbeitete. Allenfalls würde ich ein paar von den Rasts ausräuchern.
    Der Umhang, die Maske und das Abzeichen verschafften mir Zutritt, ohne daß Fragen gestellt wurden. Es gab keinen Ärger. Unangenehmer Weihrauchgeruch stieg mir in die Nase. Zahlreiche dünne Kerzen und Fackeln brannten, und über mir wölbten sich im Halbkreis die schimmernden Tunnelmauern, eine wahrlich ketzerische Anbetungsstätte.
    Dort stand der Altar, ein großer Steinblock. Dieser war nicht über weite Strecken herangeschafft worden, sondern man hatte ihn vermutlich im Bergwerksbereich gefunden. Das Abbild Lems, eine silbern schimmernde Statue über dem Altar, konnte herumgetragen werden; vermutlich bestand sie aus leichtem Holz und war nur silbern verkleidet.
    Seitlich erblickte ich den Käfig und darin – weißgekleidet und mit Blumen geschmückt – Maisie.
    Sie war sehr zufrieden.
    O ja, die verdammten Braunsilbernen wußten, wie sie ihre armen Opfer behandeln mußten!
    Das neue weiße Kleid. Die Blumen. Die Puppe, die Süßigkeiten. Sie würde zufrieden vor sich hin spielen, bis das Opfermesser gezückt wurde.
    Nun ja, die gemeinen Kerle würden in diesem Punkt ihre Befriedigung nicht finden, zumindest nicht heute abend.
    Wenn der schwierige Plan, den ich mir zurechtgelegt hatte, gelingen sollte, mußte ich mich durch die vor dem Altar und dem Götzenbild versammelte Menge schieben, irgendwie nach hinten gelangen und hinter den Kulissen für Ordnung sorgen.
    In dem Tunnel lag ein feucht-muffiger Geruch, der vom Weihrauch noch verstärkt wurde. Der Tempel kam mir überaus unheimlich und ungesund vor. Der Altar war vor einem abzweigenden Seitentunnel errichtet worden. Die Öffnung, von einem halbverrotteten Holztor verschlossen,

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