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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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mit einer bronzenen Knopfreihe vom Gürtel zur Schulter und von der Schulterspitze zum Kragen. Es bestand aus einem schweren braunen Material. Der Kragen war nicht so starr und hoch wie üblich, denn Bequemlichkeit war mir wichtiger als Eleganz. Natürlich trug ich meinen alten roten Lendenschurz, der jetzt aber unter einem mit Bronzenägeln beschlagenen Lederschutz versteckt war. Als ich mir das unsägliche Abzeichen angesteckt hatte, kehrte ich zum Nächtlichen Quork zurück.
    Meine Mutmaßung erwies sich als richtig – zwei mürrische Burschen saßen an einem Tisch und mampften ihr zweites Frühstück. Sie waren wie Glücksritter gekleidet, die Waffen trugen sie griffbereit am Leib. Einer der beiden war von einer Narbe entstellt, die von der Stirn zum Ohr führte, der andere wollte auch nicht zurückstehen und wies eine Kerbe zwischen Nase und Lippe auf.
    »Llahal, ihr Doms!« sagte ich beim Eintreten munter.
    Einer der beiden spuckte ein Stück Knorpel auf den Boden und knurrte etwas. Der andere kippte einen Schluck schwaches Bier herunter, rülpste und fragte: »Und was ist daran so lustig, Rast?«
    Eine solche Begrüßung, das werden Sie verstehen, stand einer freundschaftlichen Annäherung natürlich im Wege.
    Ich setzte mich.
    »Du hast mich Rast genannt, Dom«, sagte ich und hatte den übertrieben fröhlichen Ton noch nicht abgelegt.
    »Aye, Cramph, Yetch – ein Rast bist du ja auch.«
    Ich starrte die beiden an. Groß, abgehärtet, muskulös, haarig. Die Eisenhelme hatten sie neben die Stühle auf den Boden gelegt. Die gestiefelten Füße waren hochmütig ausgestreckt. Beim Essen legten sie sich keinen Zwang auf. Sie trugen Thraxter, die altbekannte havilfarische Hieb- und Stichwaffe. Ich war mit einem Drexer bewaffnet; sollte jemand mich fragen, warum ich mit einem valkanischen Schwert herumlief, wollte ich antworten, daß ich es beim Kampf einem toten Vallianer weggenommen hätte.
    Außerdem hatte ich Rapier und Main-Gauche dabei, den Jiktar und den Hikdar, das Rapier und den linkshändigen Dolch. Die beiden Unholde trugen solche Waffen nicht.
    Allerdings hatten sie Äxte dabei, kleine wendige Klingen, die mich an Tomahawks erinnerten. Die mußte ich im Auge behalten.
    »Ich wüßte zu gern«, sagte ich, »warum ich euch nicht längst die Zähne in die Kehle geprügelt habe, bei Hanitcha dem Seelenräuber, ich finde meine Zurückhaltung einfach bewundernswert!«
    Diese Worten ließen die beiden zusammenfahren. Sie widmeten mir einen aufmerksamen Blick.
    »Du bist Hamalier?«
    »Seid ihr das auch? Ihr redet und benehmt euch wie grobe Klötze, wie Ghuls! Ist das alles, was Hamal aus den Gossen zusammenkratzen und als Kämpfer losschicken kann?«
    Die beiden sprangen auf und griffen nach ihren Thraxtern.
    Ich winkte sie fort wie eine störende Fliege.
    »Ich will mit euch keine Zeit verschwenden, bei Lem, nein!«
    Beim Aussprechen des verhaßten Wortes ließ ich die beiden Männer nicht aus den Augen.
    Ihr Auftreten veränderte sich im Nu.
    Sie ließen sich wieder auf die Stühle sinken, die Hände ließen die Schwertgriffe los und schlossen sich um die Bierkrüge.
    »Also, Dom, das hättest du auch gleich sagen können«, bemerkte einer der beiden und rülpste.
    »Aye, wir wollten dich doch nur auf die Palme bringen«, meinte der andere.
    Das war wohl nicht mal gelogen. Kämpfer dieser Art langweilten sich schnell und suchten Anlässe, sich das Blut ein wenig in Wallung zu bringen. Solche Typen lagen mir grundsätzlich nicht, für mich war ein Kämpfer etwas anderes. Aber es gab nun mal alle möglichen Charaktere auf dem wunderbaren und schrecklichen Kregen, das um die Zwillingssonnen von Antares kreist.
    Nun wurden die geheimen Zugehörigkeits-Worte des Kults um Lem den Silber-Leem gesprochen. Die beiden waren Swods im Kult. Ich siedelte mich ein wenig höher an, indem ich mir den lächerlichen Titel eines Hikdar-Majis-Ponti gab. Wenigstens würden sie mich von nun an höflich behandeln.
    Sie erzählten mir vieles, was ich schon wußte oder vermutet hatte, doch erfuhr ich auch viel Neues.
    Söldner strömten wieder in die nordwestliche Region Vallias; sie zogen über Racterland nach Norden. Die Racter garantierten ihnen die Passage, Prinzessin Mira den Sold.
    Ich nickte dazu, als wüßte ich, wovon sie sprachen, dabei hatte ich keine Ahnung, wer Prinzessin Mira war. Mir war nur klar, daß ich sie mir als Feind Vallias würde vornehmen müssen.
    »Es gibt viel Gold dabei, Dom«, sagte der Mann, der sich

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