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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hielt dann inne. »Ich kann den Boulevard der Gnade sperren. Dann muß die Eskorte mit Nath durch den Sukh der Weber reiten, will sie den Palast auf schnellstem Wege erreichen.«
    »Genau.«
    »Du kannst dich um deine Halsabschneider kümmern. Mir ist aufgefallen, daß ihr vallianischen Apims einem Nicht-Apim nicht hundertprozentig wohlgesonnen seid. Für mich teilen sich die Bewohner dieser Welt in Olumai und Diffs; für mich macht das keinen Unterschied. In Vallia werden Apims und Diffs aber in ganz anderem Licht gesehen.«
    Ein Protest wäre sinnlos gewesen. Nalgres Worte waren auf niederschmetternde Weise zutreffend. Nicht nur die Sklaverei, auch solche Vorurteile mußten getilgt werden.
    »Einverstanden.«
    Im Anschluß verfeinerten wir den Plan, bis wir das Gefühl hatten, ihn so gut ausgearbeitet zu haben, wie nur irgend möglich. Morgen würden wir beide losziehen, um das Nötige zu erledigen, und am Nachmittag sehen, ob der wacklige Plan klappen würde.
    Natyzha Famphreons eiserne Herrschaft im Lande hatte die Banditen zurückgedrängt und die Kommunikationswege geöffnet; mit der widersinnigen Folge, daß die Drikinger in die Städte gekommen waren und sich dort festgesetzt hatten. Sich eine Horde Halsabschneider zusammenzusuchen, war nicht einfach, es war aber auch nicht schwierig. Es handelte sich um Männer, die es gewohnt waren, sich ihren Lebensunterhalt mit Raub und Mord zu verdienen. Täglich liefen sie Gefahr, verhaftet zu werden. Einigen kam mein Plan allzu kühn vor.
    In einer schlecht beleumundeten Taverne reagierte ein bärtiger schwarzhaariger Bursche mit Goldring im Ohr zustimmend: »Wir machen mit! Und du, Ortyg! Du schnappst dir den stinkenden Lart, ehe er entwischen kann.«
    Lart, dessen Geruch spürbar durch den Raum wallte, wurde am Schlafittchen gepackt und festgehalten.
    »Der hätte die Wache so sicher verständigt, wie ich Mangarl der Mangler heiße!« Mangarl drehte an dem Ring im Ohr. »Mach dir keine Sorgen, Koter Nath! Wir kümmern uns um ihn.« Die Männer wußten, daß ich nicht Nath hieß, akzeptierten diesen Namen aber ohne Widerworte.
    Als Waffen verwendeten sie vorwiegend Knüppel oder kräftige Stangen, einige waren auch mit kurzen Schwertern bewaffnet, während niemand ohne Messer ging. Zu der Bande gehörten auch fünf Schleuderer, deren Steine meinen Plan wohl entscheidend unterstützen konnten.
    Ich ließ sie mein Rapier und meinen linkshändigen Dolch sehen, und so wie sie wußten, daß ich nicht Koter Nath hieß, war ihnen klar, daß ich das Rapier benutzen und sie aufspießen würde, wenn sie sich unangemessen aufführten.
    »Drei Glasen nach der Mittstunde«, sagte ich zum Abschied. »Wenn sie durch die Sukh der Weber kommen.«
    »Aye!« rief Mangarl der Mangler. »Ich habe bei den Soldaten noch ein paar Rechnungen offen! Die sollen mir für alles bezahlen, was sie den Söhnen meiner Schwestern angetan haben!«
    Die Drikinger schienen sich nichts daraus zu machen, daß sie mit ihren Knüppeln gegen speer- und schwerterbewaffnete Soldaten vorgehen sollten. Wenn ich die Dinge richtig sah, würden sie ihren Kampf ausschließlich aus dem Hinterhalt führen. Genau das wollte ich auch. Da brauchte ich nur eine Handvoll mutige oder besonders energische Burschen, um meinen Plan zu verwirklichen.
    Nalgre der Punkt meldete, er habe einen wunderschönen Zwischenfall arrangiert, in den vier Quoffawagen verwickelt sein würden. Läßt sich eine Quoffa, ein riesiges, zottiges, behäbiges, geduldiges Zugtier, erst einmal nieder, muß man ihm schon ausgiebig zureden, um es wieder in Bewegung zu bringen. Als Nalgre hinzufügte, daß bei der Szene auch einige Calsanys mitmachen würden, lächelte ich.
    »Ich werde einen großen Bogen um sie machen, sollten sie sich aufregen, bei Vox!«
    Das Gold, das ich in meinem Wertgürtel aus Vondium mitgebracht hatte, war beinahe aufgebraucht. Trotz des zweifelhaften Charakters der von mir angeworbenen Burschen war das Geld für einen guten Zweck ausgegeben worden. Ich hatte überdies betont, daß ich keine unnötigen Toten sehen wollte; es ginge darum, eine möglichst große Verwirrung zu schaffen.
    Dies wiederum paßte den Desperados, denn sie wollte die Soldaten, die in Falkerium das Gesetz vertraten, nicht allzusehr aufscheuchen oder in Rage versetzen.
    Satteltiere, sei es für den Flug oder den Ritt am Boden, waren im Krieg rar und teuer. So kostete es mich praktisch den Rest meines Goldes, eine Zorca zu erstehen. Es war ein schiefohriges

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