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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Tier, dessen Horn ein wenig zu dünn und zu lang wirkte und sich nicht genug drechselte. Aber es war eine Zorca, und sie würde galoppieren, bis es nicht mehr ging. Der Zorcahändler, von dem ich das Tier in einem wenig angesehenen Markt erstand, versicherte mir, die Zorca hieße Großherz; Großherz selbst aber schien diesen Namen noch nie gehört zu haben.
    An seinem Rumpf entdeckte ich eine schlimme Narbe.
    Ich stellte keine Fragen. Ich konnte nur hoffen, der wirkliche Eigentümer würde das Tier nicht entdecken, solange ich es noch brauchte.
    So können Sie sich nun vorstellen, wie ich im Sattel Schiefmauls saß und Großherz – oder wie immer es hieß – an einer Leine mitführte. Mein Ziel war das Paradefeld außerhalb der Mauern von Falkerium. Der Tag erblühte förmlich vor Farben und Düften und Geräuschen. Viele Menschen waren gekommen, um ein neues Regiment aufmarschieren zu sehen. Kollegiale Neugier veranlaßte mich, mir die Männer genau anzuschauen.
    Sie stammten aus Frant, einer mittelgroßen Insel im Nordwesten, gelegen zwischen Ava, einer größeren Insel im Nordosten und der schmalen Insel Yuhkvor im Südwesten von Frant. Ein seltsames Volk wohnte dort – nun ja, zuweilen sind alle Menschen seltsam, wenn sie nicht dem gleichen Dorf entstammen. Die Männer, die Bronzehelme und Lederjacken trugen, bildeten einigermaßen ordentliche Reihen. Die Speere standen in mehr oder weniger gleichem Winkel. Schilde trugen sie nicht. An jedem Soldat prangte ein leuchtendes Abzeichen aus Bändern und Schleifen – schwarz und weiß. Schwarz und weiß waren die Farben der Racter.
    Die Zuschauer stimmten lautes Geschrei an, als die Edelleute auf das Paradefeld ritten. Sie funkelten im Licht der Sonnen und sahen prächtig und wichtig aus und gingen die Inspektion immerhin mit so viel Begeisterung an, daß man fälschlicherweise annehmen mochte, sie hätten Freude daran. Alle bis auf Nath. Er entsprach völlig meiner Erinnerung – immerhin altern die Menschen auf Kregen im Verlauf ihrer gut zweihundertjährigen Lebensspanne nur unglaublich langsam. Ich schaute genauer hin. Zu beiden Seiten der schlanken, aufrechten Gestalt Kov Naths ritten Männer, die ich erkannte.
    Der eine war kurz und gedrungen und hatte ein grellrotes Gesicht mit tiefliegenden vallianisch-braunen Augen. Er trug eine schicke Uniform und dazu passende Rüstung; trotzdem hatte er die Reitpeitsche dabei, mit der er seine Umgebung ohne Unterschiede malträtierte. Trylon Ered Imlien. Ja, ich erinnerte mich an seine heftige Art, an seine besondere Einstellung zur persönlichen Macht und an die Art und Weise, wie er von Dayra gesprochen hatte. Der Rast hatte also tatsächlich mit der Verschwörung zu tun! Wenn Sie mich fragen, so glaubte ich fest, daß er einer der entscheidenden Leute war.
    Der andere Mann, Trylon Vektor Ulanor aus Frant, hatte einen Grund hier zu sein: Immerhin war sein zweites Regiment Infanterie-Speerträger auf Parade. Rotwangig und mit verquollenen Augen, ungeduldig und intolerant gegenüber allem und jedem – o ja, ein passender Begleiter Imriens, zwei wahrlich hochgestochene Racter-Edelleute! Vektor Ulanor war mir schon einmal an einem fernen Ort begegnet, damals war er Botschafter in Xuntal. Ich war gerade von einem einundzwanzigjährigen Exil auf der Erde zurückgekehrt, hatte mich auf den kregischen Meeren verirrt und spürte wenig Lust, mich mit engstirnigen Diplomaten abzugeben. *
    Die Kapelle spielte, das Volk brüllte, Staub wogte auf, die Swods marschierten, und endlich war die Parade vorbei, und die beiden Racter, die Kov Nath flankierten, wandten sich wieder der Stadt zu.
    Gelassen, ohne mich zu beeilen, lenkte ich Schiefmaul durch die Menge und folgte ihnen.
    Zufällig bekam ich das Gespräch zweier aufrechter Bürger mit, stämmiger, solider vallianischer Kaufleute.
    »Jetzt brüllt das Volk nach ihnen, Markman. Aber ob sie auch rufen, wenn der Herrscher eintrifft?«
    »Die Racter haben stets meine Unterstützung gehabt, Naghan; aber jetzt ...« Eine resignierte Grimasse, die schnell verflog. »Der lange Krieg ist schlecht für das Geschäft. Die Aristokraten tragen die Köpfe zu hoch. Die Kov-Witwe sollte zurückkehren und das Kommando übernehmen.«
    »Bei Beng Llamin! Ich bin diesen ewigen Machtkampf im hohen Adel leid ...«
    »Sei vorsichtig, mein Freund!« Ein erschrockener Blick aus zusammengekniffenen Augen. »In dieser bösen Zeit muß man überall Ohren fürchten.«
    Ich achtete nicht weiter auf die

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