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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Anliegen überstiegen. Nur diesmal nicht. Hier und jetzt hatten sie sich dazu herabgelassen, mir direkte Antworten zu geben.
    Ein Teil der angstvollen Ratlosigkeit verließ mich, als ich erkannte, daß ich trotz allem wohl nur in die Außenbezirke der Geheimnisse eingedrungen war, die sie vor mir hatten.
    Ich befeuchtete mir mit der Zunge die Lippen, dann griff ich aus Übermut oder wegen meiner trockenen Kehle nach Nedfars goldenem Kelch und trank einen großen Schluck des hervorragenden Jholaix.
    Schließlich fuhr ich mir mit dem Handrücken über den Mund.
    »Bei der gesegneten Mutter Zinzu!« sagte ich. »Das war dringend vonnöten!«
    Sofort meldete sich Ahrinyes Stimme voller bösartiger Verachtung. »Du bist Kregoinye und befindest dich in der Gegenwart der Everoinye. Zeig mehr Respekt! Du sitzt nicht in irgendeiner stinkenden Taverne in Sanurkazz, wo dir jeden Augenblick Zena Iztar über den Weg laufen könnte.«
    Respekt! Wann hatte ich je Respekt vor den Herren der Sterne gezeigt? Richtig, ich war Kregoinye, ein Mann, der für die Herren der Sterne arbeitete. Aber! Aber der kurze Ausbruch hatte mir wieder einiges über sie beigebracht.
    Ahrinye war vermutlich eine gute Million Jahre jünger als die anderen – und noch immer wußte er nicht, daß im Geschäftlichen wie auch im Umgang mit anderen Lebewesen Umwege manchmal leichter zum Ziel führen. Die Everoinye wußten bestimmt, daß Zena Iztar mir bei der Erfüllung meiner Aufgaben für die Herren der Sterne durch ihr Patronat über den geheimen Orden der Kroveres von Iztar wesentlich helfen würde. Zair bewahre mich vor den unangenehm-unbedachten Herren der Sterne!
    Um ihn noch ein wenig zu sticheln, fragte ich: »Wann rechnen wir mit dem Hauptvorstoß der Shanks?«
    Ich hatte die gewaltige Shank-Armada durch den Ozean pflügen sehen. Diese Streitmacht würde uns alles an Kraft und Entschlossenheit abverlangen, das wir aufbieten konnten.
    »Mehzta wird sie noch einige Jahresperioden lang in Atem halten, Dray Prescot. Du hast noch Zeit, deine Pläne zu verwirklichen. Du darfst Vallia nicht zur Besessenheit werden lassen.« Im nächsten Augenblick bereiteten mir die Herren der Sterne eine andere kleine Überraschung. »Wir sind einverstanden mit der Art und Weise, wie du in Hamal gewirkt hast. Mach so weiter!«
    Ich war vernünftig genug, mir eine Antwort zu sparen.
    Nach einem Schweigen, das sich schon ins Unbehagliche dehnen mochte, sagte ich: »Das kostet aber Zeit.«
    »Notfalls schaffen wir dir Zeit.«
    Ja, so etwas lag durchaus in der Macht dieser Wesen.
    »Wir müssen aber darauf bestehen, daß dies nur ein letztes Mittel ist. Wir brauchen dir das nicht zu erklären: Glaub einfach daran.«
    »Ach, ich glaube es, ich glaube es.«
    Und beinahe hätte ich wieder den Onker herausgekehrt, der ich war, und hinzugefügt: ›Ihr werdet zu alt und habt allmählich den Biß nicht mehr.‹ Aber ich hielt mich noch zurück.
    Daß diese Wesen die Gedanken einer anderen Person lesen konnten, wußte ich, denn ich war bei Gefährten Zeuge dieses Tricks gewesen. Sie gaben aber keinen Kommentar. Wieder stellten sie klar, was sie von mir erwarteten: Paz solle sich vereinen, um eine Front gegen die Shanks zu bilden. Dieses Ziel kannte ich schon und versuchte einige wichtigere Fragen zu stellen, die aber überhört wurden.
    Wie ich die Dinge damals sah, erkannten die Herren der Sterne, daß ich das Yrium besaß, jenes spezielle kregische Charisma, das seinen Eigentümer mit der Fähigkeit segnet oder verflucht, andere Menschen zu führen, sie zu beeinflussen, Bande der Ergebenheit zu schmieden, die auch über den Tod hinaus wirksam waren.
    Unruhig sagte ich: »Und Mehzta? Kann dieser Insel denn nicht geholfen werden?«
    Die leise Stimme sagte: »Ein Kregoinye ist losgeschickt worden.«
    Aha, überlegte ich. Hoffentlich hatten sie nicht meinen Gefährten Pompino den Iarvin geschickt. Er sollte uns Satteltiere aus Süd-Pandahem heraufbringen.
    Meine Frage wurde mit kurzen Worten abgetan. Angesichts der neuen Grundstimmung zwischen uns bildete ich mir ein, daß die Herren der Sterne mir eine klare Antwort gegeben hätten, wenn Pompino wirklich der nach Mehzta geschickte Kregoinye gewesen wäre.
    Eine neue Stimme, die sich wieder nur geringfügig von den anderen unterschied, meldete sich zu Wort. Diese Stimme sprach mit einer Dringlichkeit, die bei Herren der Sterne ungewöhnlich war.
    »Ein Notfall ... Endpunkt ... Flucht ...«
    Das mittlere Bild an der Wand, auf dem

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