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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sich heftig die schneidende Stimme Ahrinyes, ein Ton, der sich vom Geflüster der anderen Herren der Sterne sehr unterschied.
    »Der Mann hat die Macht, das Yrium. Nutzen wir ihn voll aus! Warum zögern ...?«
    Dieser Streit unter den Herren der Sterne ging mich ursächlich an. Wenn Ahrinye die Auseinandersetzung für sich entschied, konnte ich der Freiheit ade sagen – und wahrscheinlich auch dem Leben.
    »Eben weil er das Charisma besitzt«, widersprach die flüsternde Stimme ohne jede Ungeduld, »kann er Paz einen.«
    »Na, ihr Haufen Onker!« brüllte ich, während mir die Angst aufs schmerzhafteste die Kehle zuschnürte. »Ist es nicht das, was ich mir schon lange zum Ziel gesetzt hatte, ehe ihr zum erstenmal davon anfingt?«
    Schweigen.
    Dann: »Ihr glaubt also, der Gedanke käme von euch?«
    »Ja.«
    Schweigen.
    Eine Stimme, die sich vielleicht um die Dicke eines Schmetterlingsflügels von der ersten unterschied, hauchte: »Der Mann glaubt die Wahrheit zu sprechen. In dieser Überzeugung liegt ein Verdienst.« Er sprach, als wäre er eine Million Jahre jünger als der erste Sprecher. Was bedeutete aber einem übermenschlichen Wesen dieser Art eine bloße Million Jahre?
    »Ich werde Paz einen«, sagte ich, »wenn man mir nur Gelegenheit dazu gibt. Natürlich klingt eine solche Äußerung auch in meinen Ohren geprahlt. Erschwert wird mir die Aufgabe durch eine für mein Gefühl von den Savanti ausgehende Feindseligkeit der Apims gegenüber allen Diffs ...«
    »Sie haben ihre Überzeugungen, die zu ändern wir versäumt haben.«
    Auf verrückte, wenn auch vorsichtige Weise nahm ich inzwischen hin, wie die auf Abstand bedachten, leidenschaftslosen Herren der Sterne mit mir sprachen. Nicht um des Gesprächs willen. Wir trieben hier nicht nur Wortspielchen, doch hatte ich das Gefühl, bei dieser Gelegenheit vielleicht noch einige andere verschlossene Türchen aufstoßen zu können.
    »Sag mir eins«, forderte ich, »welche Rolle spielt Zena Iztar bei alledem?«
    Ahrinyes abstoßende Stimme meldete sich: »Sie ist nichts weiter als eine Frau, die alles mißversteht – wie das bei denen so üblich ist. Sie weigert sich, die Wahrheit zu begreifen und aus den Umständen zu lernen ...«
    Trotz ihrer scheinbaren Schwäche hatte die Flüsterstimme keine Mühe, sich Gehör zu verschaffen und Ahrinyes haßerfüllte Tirade zu überdecken.
    »Zena Iztar ist noch nicht erwachsen geworden, Dray Prescot. Sie ist in einem Zustand, den wir früher einmal kannten. Sie glaubt, eine Mission zu haben, und wird alles in ihrer nicht unbeträchtlichen Macht Stehende tun, um ihr Ziel zu erreichen.«
    Aha!
    »Und welche Aufgabe hat sie?«
    »Onker!«
    Nun ja, vielleicht war die Frage töricht, nicht weil die Everoinye keine Fragen beantworten sollten – hier und jetzt waren sie wirklich sehr offen, bei Zair! –, sondern aufgrund von Zena Iztars Taten. Ja, ihre Aufgabe schien auf der Hand zu liegen. Ich fragte mich nur, ob das wirklich alles war.
    »Zena Iztar kann über meine Ergebenheit gebieten«, sagte ich.
    »Das ist uns bekannt. Was keine Konflikte macht, kann uns nicht bekümmern.«
    »Die Kroveres von Iztar, davon gehe ich aus, werden wesentlich zum Ideal der Vereinigung der Paz-Völker beitragen.«
    »Das ist der Grund, warum es sie noch gibt.«
    Ich spürte einen kalten Schauder.
    Bei Krun! Kannte die Macht der Everoinye wirklich keine Grenzen? Oder versagten sie? Wie auch immer – mir standen auf jeden Fall harte Zeiten bevor.
    Immer wieder beschäftigte ich mich eingehend mit der Frage aller Fragen.
    Wo immer ich mich auf Kregen aufhielt – im Gewirr einer brodelnden Stadt, unter dem nächtlichen Sternenhimmel, auf dem Weg durch einen ungesunden Dschungel –, überall suchten mich die quälenden Fragen heim und ließen nicht locker. Warum, so fragte ich mich immer wieder, warum stellte ich den Everoinye die Fragen nicht einfach direkt? Dann würde es zu irgendeinem zuckenden, munteren Augenblick der Aktion kommen, und ich würde viel zuviel damit zu tun haben, ein Schwert zu schwingen oder Schurken beim Schurkischsein zu übertreffen oder – wie noch kürzlich – auf törichter Mission einen schrecklichen Berg zu ersteigen. Jede Frage, deren Antwort nicht sofort zum Überleben gebraucht wurde, konnte in diesem Augenblick energisch aus dem Fenster geworfen werden, bei Krun!
    Oft, wenn ich den Herren der Sterne wie jetzt Fragen stellte, deuteten sie auf ihre verstohlene Art an, daß solche Ideen mein Verstehen, Können und

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