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34 Kurz-Krimis (German Edition)

34 Kurz-Krimis (German Edition)

Titel: 34 Kurz-Krimis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Chadwick
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seiner Werke sichern - zum alten Preis, versteht sich!"
    Bei einer anderen Gelegenheit zeigte Lieblich Clement den Revolver, den er stets bei sich trug. "Ich habe oft wertvolle Exponate bei mir und manchmal auch größere Summen an Bargeld. Da ist so eine Waffe schon eine gewisse Beruhigung!" meinte er dazu mit einem schwachen, ein wenig verlegenen Lächeln. Je länger ihre Zusammenarbeit andauerte, desto mehr bekam Clement den Eindruck, daß die Maler, die Lieblich bei sich unter Vertrag hatte, keine hohe Lebenserwartung besaßen. In erschreckend kurzen Abständen starb einer nach dem anderen von ihnen, kaum einer über fünfunddreißig, fast alle unter mysteriösen Umständen. Mißtrauen begann, von Clement Besitz zu ergreifen und so stellte er Nachforschungen an. Es stellte sich heraus, daß Lieblich seine Künstler zumeist noch besuchte und ihnen eine größere Zahl von Bildern oder Skulpturen abkaufte, bevor man sie dann wenig später tot auffand. Die meisten starben an Wochenenden, an denen Lieblich Geschäftsreisen unternahm... Ein Riesengeschäft, das Lieblich durch die hohe Sterblichkeit seiner Künstler macht! überlegte Clement. Der Wert ihrer Kunst stieg hernach immer um ein Vielfaches.
    Aber was, wenn es keineswegs Selbstmorde und Unfälle waren? Was, wenn Lieblich ihrem Drang ins Jenseits auf die eine oder andere Weise nachhalf?
    Die Zusammenhänge sind unverkennbar! dachte Clement. Die Künstler, mit denen Lieblich zusammenarbeitete, lebten über die ganze Welt verstreut.
    Wie sollten die dortigen Mordkommissionen den Zusammenhang erkennen, der zwischen all diesen Todesfällen bestand?
    Dieser Zusammenhang hatte einen guten Namen: Ronald Lieblich.
    Die Beziehung zwischen Clement und seinem Gönner und Förderer kühlte auf menschlichem Gebiet merklich ab, während sie rein geschäftlich weiterhin hervorragend miteinander harmonierten. Clement fühlte sich nicht mehr sicher und besorgte sich deshalb einen Revolver - natürlich illegal, aber was sollte er sonst tun? Sollte er zur Polizei gehen und sagen: "Mein Galerist bringt alle seine Künstler um, damit die Bilder im Wert steigen und ich bin der Nächste!" Er würde nicht mehr als ein Kopfschütteln ernten und vielleicht noch ein mitleidiges Lächeln. Entsprach er nicht voll und ganz dem landläufigen Vorurteil, daß alle Künstler eine Schraube locker hatten?
    Welche Beweise konnte er vorlegen? Keine, wenn man es recht bedachte.

    Nur Indizien, weiter nichts.
    Clement und Lieblich sahen sich eine ganze Weile nicht. Und dann bestellte der Galerist plötzlich per Telefon eine größere Anzahl von Gemälden und Skulpturen, die er zu einem bestimmten, verabredeten Zeitpunkt abzuholen gedachte. Er will nochmal richtig absahnen! durchfuhr es Clement. Er will noch einmal groß bei mir einkaufen - zum alten Preis, wie sich versteht! - bevor er mich ins Jenseits befördert! Lieblich tauchte zum vereinbarten Zeitpunkt vor Clements Wohnungstür auf.
    Sie begrüßten sich knapp und zurückhaltend. Lieblich wirkte müde, unter seinen Augen befanden sich dunkle Ringe. Die Rechte hielt er in der etwas ausgebeulten Seitentasche seines Jacketts und nahm sie auch nicht heraus, als Clement ihm die Hand reichte. Der Galerist gab ihm nur die Linke. Der Revolver! durchzuckte es Clement. In der Tasche hat er den Revolver, mit dem er mich umlegen wird! Vermutlich hat er noch einen Schalldämpfer draufgesetzt, damit alles leise und unauffällig über die Bühne gehen kann! "Haben Sie die Sachen fertig, die ich von Ihnen wollte?"
    erkundigte sich Lieblich kühl. "Ja", erwiderte Clement. Er wollte sich gerade umdrehen, da sah er, wie sich Lieblichs Rechte in der Jackett-Tasche bewegte! Aber Clement war vorbereitet! Er griff zu der Waffe, die er unter dem Pullover trug und feuerte, noch ehe Lieblich Gelegenheit dazu gehabt hatte, die Rechte aus der Jackentasche zu ziehen.
    Der Galerist sank getroffen zu Boden und blieb reglos liegen. Clement atmete erleichtert auf, bevor er sich über den toten Lieblich beugte.
    Vorsichtig zog Clement die Hand des Galeristen aus der Tasche. Die Finger des Toten hielten krampfhaft ein Zigarrenetui fest.

    DEN TOD VOR AUGEN
    Teresa hatte bei der Tankstelle kurz angehalten, getankt und sich etwas zu trinken sowie eine Tafel Schokolade gekauft. Sie saß heute schon ziemlich lange am Steuer, aber eine richtige Pause wollte sie sich nicht gönnen. Teresa ging zurück zum Wagen, schloß die Tür auf und legte die Sachen, die sie gekauft hatte, auf den

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