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34 - Sendador 01 - Am Rio de la Plata

34 - Sendador 01 - Am Rio de la Plata

Titel: 34 - Sendador 01 - Am Rio de la Plata Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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ab, als wir den betreffenden Punkt erreichten. Der Boden war lehmig und das Gras ganz kurz abgefressen. Darum gab das Gras keinen Anhalt, aber in dem Lehm selbst hatten sich, obgleich er nicht feucht, sondern hart war, die Hufspuren eingedrückt. Ich erklärte dem Estanciero die betreffenden Zeichen. Er blickte mich groß an, gab aber schließlich kleinlaut zu, daß wir die Spuren dreier Pferde vor uns hatten.
    „So sind es also zwei, die jetzt auf den Kerl warten?“ fragte er.
    „Ja; anders ist es nicht. Folgen wir dieser Fährte!“
    Wir stiegen wieder auf und ritten weiter, bis wir bemerkten, daß die Spur keine gerade Linie mehr bildete, sondern von jetzt an nur den Bodenvertiefungen folgte. Ich stieg ab, nahm mein Gewehr schußbereit und schlang mir den Zügel um den Arm.
    „Wollen wir denn gehen?“ fragte Monteso erstaunt.
    „Wenn wir zu Pferde kommen, so erblicken sie uns eher als wir sie und sind also vorbereitet. Das können wir vermeiden.“
    Ich nahm das Fernrohr wieder zur Hand und brauchte nicht lange zu suchen. Ganz zufällig bekam ich gleich in den ersten Augenblicken eine Gestalt vor das Glas, welche auf der Höhe einer der Bodenwellen saß, uns den Rücken zukehrte und in der Richtung nach der Estancia ausschaute. Nachdem auch der Estanciero durch das Rohr gesehen hatte, sagte er:
    „Das ist jedenfalls einer von den beiden. Ein Glück, daß der nicht nach rückwärts sieht, sonst hätte er trotz der Entfernung die Pferde erkannt. Was tun wir?“
    „Wir steigen wieder in den Sattel, um ihm schneller näher zu kommen, halten uns aber in den Vertiefungen. Nun wir wissen, wo die beiden sich befinden, können wir uns ihnen zu Pferd nähern.“
    Die tiefer liegenden Wellentäler schlangen sich in mehr oder weniger engen Windungen um die Bodenerhebungen. Sie waren feucht und mit Sträuchern bestanden. Darum fanden wir die Spuren hier auf das deutlichste charakterisiert.
    Als wir nahe genug gekommen waren, stiegen wir ab. Ich kroch die Böschung empor, um nach der Gestalt zu sehen. Sie war verschwunden; aber das war mir nur lieb. Ich hatte mir die Stelle, an welcher sie gesessen hatte, ganz genau gemerkt. Es waren nur noch zwei Talwindungen von uns zurückzulegen, um zu den Gesuchten zu gelangen. Da wir die Pferde hier zurücklassen mußten, banden wir sie ans Gesträuch, nahmen ihnen aber die Lassos von den Hälsen, um sie später als Fesseln zu benutzen. Nun gingen wir vorwärts, erst eine Windung nach links und dann eine nach rechts. Diese letztere brachte uns an Ort und Stelle. Die Terrainsenkung war hier weiter und tiefer als anderwärts. Auf ihrem Grund hatte sich stehendes Wasser gesammelt, welches von einem ziemlich hohen und dichten Mimosengebüsch eingefaßt wurde. Jenseits des Wassers knabberten zwei Pferde an den jungen Zweigen. Diesseits, zu unserer linken Hand, hörten wir sprechen. Sehen konnten wir die Personen aber nicht.
    „Dort sind sie!“ flüsterte mir der Estanciero zu. „Auf! Werfen wir uns auf sie!“
    „Nein. Wir schleichen uns an, was ganz leicht ist, da die Mimosen unten am Boden genug freien Raum zum Kriechen lassen. Folgen Sie mir; machen Sie es wie ich, und vermeiden Sie jedes Geräusch! Die Gewehre lassen wir hier liegen, sie würden uns nur hindern. Wir müssen suchen, ganz nahe hinter sie zu kommen, ich an den einen, Sie an den andern. Wir fassen sie dann um die Hälse und drücken ihnen die Gurgel zusammen. Greifen Sie aber nicht eher zu, als bis Sie sehen, daß ich es tue!“
    „Ganz wie bei den Indianern! Das kann mir gefallen, Señor.“
    Er war ganz begeistert, den Indianer zu spielen. Hätte ich es allein unternommen, so wäre ich des Gelingens sicherer gewesen; ich tat ihm aber den Willen, weil ich ein Mißlingen selbst dann nicht zu befürchten hatte, wenn er einen Fehler beging. Es wäre nur ein wenig schwieriger geworden. Ich kroch also voran, und er folgte mir. Die Mimosen teilten sich erst vielleicht eine Elle oberhalb des Bodens in Zweige; infolgedessen kamen wir leicht und schnell vorwärts. Die Anwesenheit des Wassers gab dem Gras ein üppiges Wachstum. Es stand vor dem Gebüsch fast über eine Elle hoch, so daß man von draußen nicht hereinblicken und uns sehen konnte. Das war höchst vorteilhaft für uns.
    Die Stimmen wurden vernehmlicher, je näher wir kamen. Bald hatten wir die betreffende Stelle erreicht. Wir kauerten unter dem Gezweig innerhalb der Sträucher auf dem Boden, und sie lagen draußen, ganz nahe dem Rande des Gebüsches, im hohen

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