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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Silda hinzu: »Ach, noch etwas, Mandi. Bei Dee Sheon – es tut wirklich gut, mal ein vertrautes, nettes Gesicht zu sehen.«
    »Nennt man dich deshalb Lyss die Einsame?«
    »Manchmal liegt einem das Leben mit der Last sämtlicher Marmorvorräte aus den Pentellharmonischen Steinbrüchen auf den Schultern.«
    Vieldeutig blickte Mandi auf Sildas braunen Leinen- und Lederbeutel. »Wie ich sehe, hast du deine ...«
    »Der Beutel geht als gewöhnlicher Rucksack durch, wie ihn jeder Soldat bei sich tragen kann. Er enthält auch andere Dinge.«
    »Ich werde das gleiche tun. Aber benutzt du ...«
    »Nur wenn es nicht anders geht. Wir Vallianer kennen natürlich die Schwestern der Rose, ich habe manchmal sogar das Gefühl, daß die Leute mit der Zeit zuviel wissen.«
    »Sie werden niemals umfassende Informationen gewinnen, nicht solange die Herrin noch lebt.«
    »Da hast du recht.«
    Nachdem dieses Problem sich vorübergehend erledigt hatte – eine Lösung war noch weit –, konnte sich Silda auf das bevorstehende Treffen mit dem Geschickten Kando konzentrieren. Bei ihrer nächsten Begegnung sprudelte Lon die Knie förmlich über vor Entschuldigungen.
    »Er ist nicht zu finden, Lyss. Ich habe überall gesucht, wo man ihn sonst antrifft, und mußte dabei einen wieselflinken Typen mit dem Messer abwehren, der mich ausrauben wollte. Der Geschickte Kando scheint aber untergetaucht zu sein.«
    »Ich will versuchen, Geduld zu zeigen, Lon.«
    Sie konnte sich vorstellen, daß Lon im Grunde erfreut war. Die Verzögerung lieferte ihm einen Vorwand, sie wiederzusehen. Sie schätzte Lon als einen Mann ein, der nicht übermäßig lügen würde, um bei ihr zum Ziel zu kommen; gegenüber Menschen, denen er Verachtung entgegenbrachte, etwa gegenüber Sklavenhändlern, die von den armen Leuten Greeshes genannt wurden, würde er lügen, daß sich Balken bogen, und großen Spaß daran haben.
    So war Silda gezwungen, geduldig abzuwarten; in dieser Zeit trainierte sie ihre Mädchen-Pastang und stand Wache und begleitete den Kov auf seinen Ausritten. Er war längst ›König Vodun‹ – zumindest nach Auffassung seiner engsten Anhänger und wohl auch nach eigener Einschätzung –, und Silda würde sich daran gewöhnen müssen, ihn entsprechend anzureden, auch wenn es schmerzte.
    Während die auf den harten Bänken sitzenden Mädchen Chuktar Gilda Failshams einem weiteren Sieg entgegenjubelten, mied Silda bewußt Mandi Volantas Blick. Mit gerötetem Gesicht und rosiger, ölschimmernder Haut begaben sich die Frauen durch den erwärmten Korridor zum Neunfachen Bad. Dort genossen sie den angenehmen Dampf und das heiße, warme und eiskalte Wasser und beendeten den Vorgang schließlich mit prickelnder Haut und angefüllt mit Lebenslust und Energie, bereit, sich allem zu stellen, was Kregen ihnen in den Weg legen mochte.
    »Bedenke, Lyss«, sagte Gilda Failsham auf dem Weg zum Refektorium mit nachdenklicher Stimme, »da der Kov – der König – uns als seine persönliche Palast-Leibwache an sich bindet und wir lange keinen richtigen Kampf mehr erlebt haben, können wir nicht damit rechnen, allzu viele neue Mädchen in das Regiment zu bekommen.«
    »Soweit ich weiß, sollen sie ein neues Regiment bilden.«
    »Ja, bei Kurins Stahl! Einige kämen dafür durchaus in Frage. Es sind aber viel zu viele darunter, denen ich im Kampf kein Vertrauen schenken würde, wenn sie neben mir stehen sollten – und schon gar nicht hinter mir.«
    Silda machte sich erleichtert klar, daß es soweit mit ihr nicht kommen würde. Den Gedanken, gegen Drak und seine Soldaten tatsächlich ins Feld ziehen zu müssen, war ihr unerträglich. Ehe es dazu kam, würde sie sich wieder absetzen und zu ihrer wahren Loyalität zurückkehren. Aber wenn das geschah, hatte sie natürlich in ihrer Aufgabe versagt, aber die Vorstellung, gegen die eigenen Freunde zu kämpfen, war einfach zu widerlich!
    »Wir sollen neue Mädchen erhalten, Lyss, und können dafür einige von uns im Austausch schicken.« Die beiden Frauen setzten sich an den geschrubbten Holztisch, und Failsham warf Silda einen schiefen Blick zu. Sklaven eilten herbei, um den Gästen Speisen vorzusetzen. »Vermutlich wirst du Sosie die Nachlässige in das neue Regiment entsenden. Du sollst fünf neue Mädchen für deine Pastang erhalten.«
    Der Vorschlag war ungemein vernünftig. Jeder Kommandant würde sich der schlechtesten Soldaten entledigen und sie einem anderen bedauerlichen Befehlshaber überlassen. Die besten Mädchen

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