Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
und gingen dann mit zorniger Heftigkeit zu Werk.
    »Hai Jikai!« kreischte Chuktar Gilda Failsham und warf sich auf Silda; ihre gekrümmten Hände suchten einen Halt an der glatten, schlüpfrigen Haut.
    Beide Mädchen hatten das Haar hochgebunden. Sie umklammerten sich Brust an Brust, wanden sich hin und her und bemühten sich mit schnell wechselnden Griffen, die andere auf die Matte zu werfen. Die bestand aus rauh gewebtem Material und mochte weicher sein als die harten Dielen, die sich darunter erstreckten; gleichwohl konnte ein harter Sturz und ein Abrutschen die Haut auf das Unangenehmste aufreiben. Silda war entschlossen, es nicht dazu kommen zu lassen, und entglitt Gildas erster unbedachter Attacke. Sie drehte die schwerere Frau herum, legte sie aber nicht auf die Matte, sondern hielt sie, bis sie einen Arm herausschwingen ließ und Silda am Oberschenkel packte. Silda wippte zur Seite, und während Gilda einen heiseren Triumphschrei nicht mehr unterdrücken konnte, krachte sie bereits zu Boden.
    Silda gestattete es dem weiblichen Chuktar, den nächsten offenkundigen Zug zu tun und sich herumzurollen. Die Matte klebte an ihrer Kehrseite fest, doch war das bei weitem nicht so unangenehm wie mit voller Wucht auf diesen Teil ihrer Anatomie zu stürzen. Es reizte ihren professionellen Stolz, den Chuktar auf diese Weise doch noch siegen zu lassen. Sie hielt es für richtig, die eine oder andere kleine Zwischenrunde zu gewinnen, nicht ohne Gilda Failsham mal richtig hinknallen zu lassen, damit sie wußte, wie sich das anfühlte – aber ein Schlußsieg war für eine Spionin nicht angebracht.
    Failsham richtete sich rosig und ölig auf und sagte schweratmend: »Du machst dich, Lyss, doch mußt du an deiner Technik noch viel arbeiten, um mich zu besiegen.«
    »Wie wahr, wie wahr, bei Vox«, sagte Silda und erhob sich mit einer einzigen fließenden Bewegung, die jedem männlichen Zuschauer die Augen hätte übergehen lassen. In der Privatvilla, die man den Jikai-Vuvushis überlassen hatte, wäre aber jeder Mann, der sich törichterweise hereingeschlichen hätte, Gefahr gelaufen, wertvolle Körperteile zu verlieren.
    Die um die Kampfbahn sitzenden Mädchen lachten und jubelten. Silda wußte nicht recht, ob nicht die eine oder andere die Fähigkeit hatte, ihre Täuschung zu durchschauen – etwa Mandi Volanta. Sie hatte den richtigen Augenblick abgewartet und Mandi zur Rede gestellt, als sie sich gerade ihr Haar trockenrieb. Sie schlug einen verbindlichen, aber zugleich zwingenden Ton an: »Es wäre wirklich besser, Mandi, wenn wir so täten, als kennten wir uns nicht – vor allem müssen wir geheimhalten, daß wir Schwestern der Rose sind. Meinst du nicht auch?«
    »Ich bin außer mir, Silda! Du – hier? – Wieso? Ich meine ...«
    »Ich heiße hier Lyss die Einsame. Du kennst mich nicht.«
    »Was das betrifft – also, bei Dee Sheon, du hast mich wirklich erschreckt!« Das Handtuch glitt über Mandis Nacken. Dann nahm sie sich zusammen, denn schließlich war sie eine SdR, und fuhr fort: »Natürlich stimme ich dir zu, daß wir nichts von der Rose wissen dürfen. Warum sollen wir aber so tun, als wären wir uns noch nicht begegnet?«
    »Es ist besser so. Bist du einverstanden?«
    »Ja. Ja, wenn du es willst, Lyss«, sagte Mandi mürrisch. Silda atmete nicht erleichtert auf. Sie war sich wohl bewußt, daß das intolerante, doch im Grunde freundliche und vernünftige Landval-Training Menschen hervorbrachte, die mit einer solchen, im Grunde simplen Situation durchaus fertigwurden.
    »Ich muß allerdings sagen«, fuhr Mandi fort und wandte bewußt den Blick ab, »daß ich sehr überrascht bin, dich in den Diensten von Kov Vodun anzutreffen. Ich dachte eigentlich, du wärst dem Herrscher und seinem Eisklotz von Sohn ergeben.«
    Silda nutzte die gebotene Gelegenheit.
    »Ich hielt ihn nicht für einen Eisklotz.«
    »Na, soviel man hört, ist er das bei Königin Lust. Alles in allem eine schreckliche Familie, findest du nicht auch?«
    »Ach, ganz schrecklich!«
    Silda konnte also davon ausgehen, daß ein Problem sauber aus der Welt geräumt war, weil Mandi sich mit ihrer schnellen Auffassungsgabe und natürlichen weiblichen Bissigkeit ausrechnete, Prinz Majister Drak habe Silda Segutoria die kalte Schulter gezeigt. Woraufhin, so besagte Mandis Theorie, sie voller Zorn und Frustration und Verbitterung die Seiten gewechselt und sich Kov Vodun angeschlossen hatte. Aus reinem Trotz.
    Nach einigen weiteren vorsichtigen Worten fügte

Weitere Kostenlose Bücher