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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Verwaltung zu zerstören. An ihrer Statt wollten sie eine Kreatur wie Vodun Alloran an die Macht bringen. Es war unerhört!
    Nandi die Stürmische machte eine zu heftige Geste und warf ihr Weinglas um. Sie fluchte und lachte und bedachte Silda mit einer spöttischen Bemerkung.
    »Du siehst ziemlich verkniffen aus, Lyss! Trink ein bißchen Wein ...«
    »Ich mußte nur gerade daran denken, daß wir hier zu wenig zu tun haben.«
    Damit hatte sie den Ball ins Rollen gebracht und mußte das Thema weiter verfolgen.
    »Ja, Lyss?« fragte Chuktar Gilda Failsham in einem Ton, der die anderen am Tisch erwartungsvoll verstummen ließ.
    »Doch, Gilda. Viel zu wenig. Bei Vox! Wir stehen hier doch nur sinnlos in allen möglichen Fluren herum und halten Wache!«
    Ringsum wurde bestätigend genickt.
    Der Chuktar sagte: »Der Kov – der König – bezahlt uns, und dafür gehorchen wir.«
    »Das mag schon sein«, wandte Nandi ein und schluckte hastig ein saftiges Stück Obst herunter. »Aber was ist mit den Gemächern des Königs hinter der grünen Tür?«
    »Ja, ja«, riefen einige andere Frauen. »Dort dürfen wir keinen Dienst tun.« »Der König hält uns von sich fern!« Und: »Er beschädigt unseren Status als Garderegiment.«
    »Das mag schon sein«, sagte Gilda Failsham stirnrunzelnd, »aber der König setzt innerhalb seiner Privatgemächer eigene Katakis und Chuliks ein. Dazu hat er jedes Recht!«
    »Bei Janette mit dem Geschickten Dolch!« entfuhr es Nandi der Stürmischen. »Ich wüßte zu gern, was sich in den geheimen Zimmern tut!«
    Gilda Failsham schüttelte den Kopf. »Lieber nicht, Nandi. Bestimmt ist dort Magie am Werk. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht – Thaumaturgie, Nekromantie, Hexerei! Wir sind viel besser dran, wenn wir mit Zauberern nichts zu schaffen haben – das kann dir jeder vernünftige Mensch bestätigen.«

9
     
     
    Chuktar Gilda Failsham hatte durch und durch recht.
    Die normalen Kreger machten einen weiten Bogen um Zauberkräfte, die über das Engagement des Nachbarschaftsmagiers hinausgingen, der ein verlaufenes Tier aufspürte, Warzen heilte oder ein Mittel zusammenbraute, das eine Liebste betören konnte.
    Auf Kregen gab es mancherlei Kulte und Gesellschaften und Orden, in denen sich Zauberer tummelten, Zauberer unterschiedlichster Fähigkeiten. So mancher wandernde Zauberer war ein Betrüger und lebte vom Leichtglauben seiner Umwelt. Jeder wußte, daß es echte Zauberer und Hexen gab, Menschen, die einem das Mark in den Knochen gefrieren lassen konnten.
    Die Chuliks führten ihren Wachdienst in der verwirrenden Folge von Gemächern und Appartements im privaten Teil der weitläufigen alten Villa durch. Leidenschaftslos beobachteten sie ihre Umwelt aus kleinen runden Augen; beim Kämpfen und Töten gingen sie mit großer Tüchtigkeit vor. Aber auch erfahrene Kämpfer wie die Chuliks warfen kritische Blicke, wenn ein Zauberer vorüberkam.
    Die in einen dunkelgrünen Mantel gehüllte Gestalt war mit dem Zeichen von Kaldi geschmückt und trug als Gürtel eine goldene Kette, an der Schwert und Dolch baumelten. Die Erscheinung hatte die Arme auf der Brust gefaltet und die Hände tief in die weiten Ärmel gesteckt. Die alles verhüllende Kapuze ließ keinen Blick auf das Gesicht zu, und daß sich unter dem dicken Stoff ein sterblicher Kopf befand, verriet sich nur durch das kurze Aufblitzen eines Auges.
    Die Chulikwächter, deren ölige gelbe Haut zu schwitzen begonnen hatte und die schwer belastet waren mit Rüstung und Waffen, atmeten auf, als die unheimliche Gestalt in der grünen Robe vorüber war. Verstohlen rieben sie mit dickem Finger über einen Hauer und polierten ihn – eine Geste, die dieser Rasse eine Art seelische Beruhigung verschaffte.
    Die Augen in der Kapuze bemerkten die Gesten; das wendige, schlaue Gehirn hinter den Augen registrierte sie, seufzte und widmete sich dann wieder einmal den Methoden und Möglichkeiten, in König Voduns Palastvilla am Leben zu bleiben.
    Die Situation San Fraipurs hatte sich nämlich entscheidend geändert.
    Er war nie der Typ gewesen, der anderen die Augäpfel ausgebrannt oder ihnen das Mark in den Knochen geschmolzen hätte, geschweige denn, sie in kleine grüne Echsen zu verwandeln. Die Leute mochten glauben, daß er zu solchen Dingen fähig war, was an sich nicht schlecht sein konnte, und wenn sie daran glaubten und er einige Worte murmelte und mit den Fingern in der Luft herumfuchtelte, mochten sie Symptome verspüren, die sich vorteilhaft

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