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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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für ihn auswirken konnten. Was aber kleine grüne Frösche anging – nein, in diesem Punkt gab sich San Fraipur über seine Fähigkeiten keinen Illusionen hin ...
    Ihm gefiel die Anrede ›San‹ – ein Titel, wie er einem klugen Gelehrten, einem großen Meister, einem Weisen gegeben wurde. Hart gearbeitet hatte er tatsächlich, das wußte Opaz, auf der Insel Fruningen; es hatte ihn viel Mühe gekostet, die arkanen Kenntnisse zu erlangen, die es ihm ermöglichten, sich als Zauberer von Fruningen durchzuschlagen. Er hatte Vodun Alloran getreu gedient, seit sein Vater in den Zeiten der Unruhe ums Leben gekommen war, nachdem er unter dem Druck der Söldner und Flutsmänner beim Kov in den Bergen Zuflucht gefunden hatte. Später war er nach Vondium gezogen und hatte sich von der Stadt, auch wenn sie ziemlich beschädigt war, beeindruckt gezeigt. All seine Künste, seine ganze Kraft hatte er Vodun Alloran gewidmet.
    Und dies – Fraipur wußte nicht recht, wie er das opazverfluchte Ding nennen sollte – dies hatte alles Gute ins Schlechte verkehrt, hatte den Kov umgedreht, hatte ihn zu einem sagenumwobenen Pseudo-Monstrum werden lassen, hatte ihn sogar veranlaßt, sich von der göttlichen Strahlung Opaz' abzuwenden!
    Arachna – so hieß das Ding. Fraipur hatte die Aura gespürt, war innerlich vor dem Bösen zurückgeschaudert, daß er spürte – ein Übel, das er um so deutlicher als schlimm erkannte, als es sich schwarz vor der Strahlung Opaz' abhob. Arachna – und ihre Diener waren die Mantissae.
    Arachna war der Name, unter dem sie bekannt war; doch nach wie vor hatte San Fraipur keine Ahnung, was sie war, welcher Rasse sie angehören mochte.
    Wenn er an sie dachte, bereitete ihm sein waches Gehirn unangenehme Schmerzen.
    Eins war ihm klar: Er hatte vor ihr und ihren Helfern eine Todesangst.
    Neben diesem allesverzehrenden Schrecken verblaßte der jüngste Befehl des Kovs – den man ja nun König nennen mußte –, zu ihm zu kommen, zum Nichts, jedenfalls beinahe. Alloran wollte ihn sprechen. Das allein unterschied diesen Tag von vielen anderen, die ihren Lauf genommen hatten.
    In den innenliegenden Korridoren herrschte zu keiner Zeit ein so lebhaftes Treiben wie in den Bereichen außerhalb der grünen Tür. Natürlich huschten überall Sklaven herum; sie aber waren ein normaler Teil des Lebens. Fraipur neigte nicht den Kopf, als der dumme, dicke alte Naghan die Ketten, Kammerherr des Königs, mit seiner vornehmen Frau vorbeikam. Fraipur wußte wenig von Frauen. Sie waren ihm während seiner Ausbildung in jungen Jahren vorenthalten worden, und als ihm später die ganze Welt der Thaumaturgie offenstand, hatte er nie das Bedürfnis verspürt, Beziehungen zu suchen.
    Naghan die Ketten zitterte so heftig, daß sein massiges Doppelkinn wabbelte; die Frau an seinem rechten Arm wandte hastig den Blick ab und machte ein Geheimzeichen. Tosie die Hiffim und Naghan die Ketten glaubten ergeben an San Fraipur, auch wenn der Kov – der König – den Zauberer aus Fruningen in jüngster Zeit offenbar mit kritischeren Augen sah.
    Daß Naghan und Tosie auf diese Weise miteinander unterwegs waren, hieß für Fraipur, daß der Kammerherr dienstfrei hatte und ausgehen wollte. Dumm und dick mochte er sein, doch kümmerte er sich bei Audienzen um das Protokoll. Angst wuchs in Fraipur wie ein Magengeschwür.
    Auf seinem Weg durch die verschiedenen bewachten Räume und Gänge sah er die Veränderungen, die seit seinem letzten Besuch vorgenommen worden waren. Die Villa war groß, doch war sie in ihren äußeren Bereichen übervölkert, eben weil der geheime Innenbezirk so großzügig ausgelegt war. Der König hatte verboten, den Namen der Villa auszusprechen, und war im Begriff, einen neuen Namen auszusuchen. Aus offensichtlichen Gründen sollte er nicht zu pompös klingen, aber auch nicht zu bescheiden.
    Vor einer grünen Samttür mit goldenen Strigicaw-Emblemen blieb Fraipur stehen. Die beiden Chuliks musterten ihn, und einer versetzte einem der an der Tür hockenden Sklaven mit dem Griffende seines Speers einen Hieb. Die beiden Sklaven sprangen auf und öffneten die Doppeltür. Fraipur schritt hindurch.
    In der alten Zeit hatte Alloran Sklaven eingesetzt wie jeder andere. Er hatte ihnen eine gewisse Rücksicht entgegengebracht. Fraipur hatte sich keine großen Gedanken über das Edikt des neuen Herrschers gemacht, nach dem die Sklaverei abgeschafft werden sollte. Die Sklaven hier aber hießen dieses Gesetz bestimmt willkommen.
    In

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