36 - Die Omen von Kregen
hier!«
Hap Loder, der auf den weiten Ebenen von Segesthes meine furchteinflößenden Klansleute befehligte, wollte mehr über den Coup Blag erfahren, und äußerte seinerseits Interesse, mich zu begleiten. Andere stellten ähnliche Erkundigungen an; alle schienen das Gefühl zu haben, ein kleiner Urlaub da oben in den Engen Hügeln würde auf wundersame Weise den Kreislauf anregen.
K. Kholin Dorn war fest davon überzeugt, ein vierarmiger Djang würde sich in den Labyrinthen des Berges zu Hause fühlen. Vomanus, Delias Halbbruder, der von seiner Krankheit genesen war, verkündete auf seine gemächlich-kühne Art, er werde ebenfalls mitreisen. Dabei hatte der Bursche noch immer Rostflecken an seiner Schwertklinge.
»Bei Krun!« sagte ich zu Delia. »Die Hochzeit hat das alles nur noch verschlimmert. Jetzt hängen uns jede Menge Leute am Schürzenzipfel, die unbedingt mitwollen.«
»Aye«, erwiderte sie und ließ einmal wieder ihren raffinierten praktischen Sinn die Oberhand gewinnen. »Vielleicht hat das sogar etwas Gutes.«
Ich mußte ihr zustimmen, wußte ich doch, was sie meinte. Trotzdem ...
Farris sagte: »Ich habe mich mal unter vier Augen mit Herrscher Nedfar unterhalten. Er hat echte Probleme, die zu der bedauerlichen Lieferverzögerung von Flugbooten führen.«
Ich verzog das Gesicht. Tyfar und Lela hatten sich nur kurz aufgehalten und waren ins westliche Hamal zurückgekehrt. Sie hatten ein wenig Licht darauf geworfen, was ihnen zu Hause zu schaffen machte. Nedfar äußerte sich besorgt über ihre Sicherheit und fügte hinzu: »Aber man kann diese jungen Leute ja nicht immer an der Leine halten.«
»Sie halten es für ihre Pflicht, die Vollerproduktion zu normalisieren«, erklärte Delia äußerlich gelassen, aber ich spürte ihre Sorge und litt mit ihr.
Nur weil Drak und Silda nun endgültig verheiratet waren und sich vergnügten, mußten wir übrigen das Feiern noch lange nicht beenden. O nein, bei Krun!
Während der nächsten Tage voller Freuden, Tanzereien, Trinkfeste und Umzüge im kregischen Stil begannen wir unsere Expedition für den Besuch bei Csitra zusammenzustellen.
Farris deutete an, er könne uns eine erhebliche Flugboot-Flotte zur Verfügung stellen. Die bewaffneten Streitkräfte Vallias wurden reduziert. Wir hatten die Kriege gewonnen und alle Inseln des Reiches wiedervereint; so folgte nun eine Zeit der Konsolidierung an allen übrigen Zivilisationsfronten: Landwirtschaft, Bauwesen, Kanäle, Bildung, Handel und Wandel – alle diese Dinge forderten unsere Aufmerksamkeit. Da somit zahlreiche Soldaten und Flugkämpfer nach Hause zurückkehrten, hatten wir die freie Wahl unter Flugbooten, Flugtieren und Swods.
Schließlich traf ich die vernünftige Entscheidung, so ziemlich jeden mitzunehmen, der sich darum bemühte. Drak hatte sich einverstanden erklärt, jeden, den wir dabeihaben wollten, von seinem sonstigen Dienst zunächst freizustellen.
So forderte ich die Jungs des Gardekorps auf, ein System auszutüfteln, nach dem die Hälfte mit zum Coup Blag käme und die andere Hälfte Dienst beim Herrscher täte.
Nath Karidge, der die ziemlich demoralisierte ELH befehligte, kam und klagte mir sein Leid.
Ich sagte: »Die Tatsache bleibt, Nath, du bist Kommandant der Ergebenen Leibwache der Herrscherin. Die Herrscherin heißt jetzt Silda.«
»Ich will sie wahrlich nicht kränken – und auch nicht Seg oder dich oder Delia. Aber ich glaube, ich muß von meinem Posten zurücktreten.«
Ich nickte. »Und willst ein Regiment aufstellen? Das sich Delia widmet?«
»Aye.«
»Ich brauche dir nicht zu sagen, wie ich gefühlsmäßig dazu stehe, Nath. Ich danke dir. So etwas läßt sich mit Takt und Diskretion erledigen. Sorg nur dafür, daß die ELH das Eliteregiment bleibt, das sie stets gewesen ist.«
»Damit habe ich kein Problem.«
Viele Einzelheiten waren bei der Machtübergabe zu beachten. Naghan Vanki, der Oberspion des Herrschers, zeigte sich überraschend zugänglich, als ich ihm für seine Antwort dankte. Bis jetzt hatte er sich stets kühl und abweisend gezeigt. Er war Delia ergeben und schwor, seine Arbeit für Drak und Silda fortzusetzen.
Die Flotte traf ihre Vorbereitungen, und die Namen wurden ausgesucht. Ich will sie nicht alle hier anführen; so wie sie in meinem Bericht vorkommen, werden Sie ihnen begegnen.
Die beiden Zauberer und die Hexe aus Loh – die ich ungern mit dem besitzanzeigenden ›unsere‹ versehe, weil sie doch in ihrer magischen Art so überaus
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