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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wie Akte in einem Schauspiel, in gleißendem Licht, größer als die Wirklichkeit, erfüllt von Farben und Bewegung und Poesie. Jedermann lächelte. Alte Feindseligkeiten wurden begraben. Kinder bekamen Geschenke, obwohl sie nicht Geburtstag oder einen sonstigen Feiertag hatten, und alle begriffen, daß anläßlich der Hochzeit eines Prinz Majisters von Vallia die Tage der Feierlichkeiten heilig und für das Land von lebenswichtiger Bedeutung waren.
    Die Gästeliste füllte einen dicken Band in wunderschön geschriebenem Kregisch – für alle auch einsehbar.
    Wer war alles da? Da sollte man besser fragen – bei Vox! –, wer nicht zur Feier kam!
    Mit Hilfe unserer besten und schnellsten Flugboote – Delia übernahm einen großen Teil der Detailplanung – holten wir Gäste aus allen jenen kregischen Landesteilen, die in unserem Leben eine Rolle gespielt hatten.
    Zum erstenmal seit vielen Jahresperioden war die ganze Familie wieder unter einem Dach vereint. Unglaublich!
    Draks Zwillingsschwester Lela kam mit Tyfar nach Vondium. Die beiden konnten nicht lange bleiben, denn sie hatten an der Westgrenze Hamals gerade ein unangenehmes Problem, aber es freute mich, meine alten Klingengefährten wiederzusehen. Delia strahlte vor Glück. Es gab allerlei Ellbogenstöße und vielsagende Blicke, doch soweit ich ausmachen konnte, waren sich Prinz Tyfar von Hamal und Lela, Prinzessin Majestrix von Vallia, in der entscheidenden Frage noch nicht nähergekommen: Noch immer umkreisten sie einander wie fremde Hunde, ohne recht zu wissen, wie sie ihrer Liebe Ausdruck geben und Drak und Silda auf dem offensichtlichen Wege folgen sollten.
    Uns bereitete es eine besondere Freude, König Zeg von Zandikar und seine Familie zu erleben. Sie flogen die weite Strecke vom Auge der Welt, vom Binnenmeer Turismonds, herbei, und wir unterhielten uns bis tief in die Nacht über Krozairs von Zy und den Stand des Kampfes der Zairer gegen die grünen Grodnim – Details, die ich zu einem geeigneten Zeitpunkt wiedergeben werde. Königin Miam sah lieblicher aus denn je, und die Kinder bereiteten uns große Freude.
    Zegs Zwillingsschwester konnte nicht bei uns sein. Wir dachten natürlich an sie, an die erste Velia. Als die zweite Velia, die für das Fest von den Schwestern der Rose beurlaubt worden war, in das Gemach trat, in dem wir uns unterhielten, wich Seg die Farbe aus dem Gesicht. Er schwankte nicht, doch bemerkte ich, wie weiß seine Fingerknöchel geworden waren.
    »Unheimlich«, sagte er.
    »Nein«, erwiderte ich ziemlich heftig. »Velia war ein Verlust für uns – und für ihren Mann Gafard, den Kämpfer des Königs, den Meeres-Zhantil. Und in unserer Liebe wurde uns Velia neu geschenkt. Aber dies ist nun Velia, und sie ist, wer sie ist, und hat keinerlei Verbindlichkeiten gegenüber den Toten.«
    Dies klarzustellen, war mir wichtig – ich duldete es nicht, daß man diesen Umstand falsch verstand.
    Auch Didi war gekommen, Tochter Velias und Gafards. Soweit ich gehört hatte, taten sich die beiden jungen Damen, Velia und Didi, bei den Schwestern der Rose als ziemlich temperamentvoll hervor, und ich war sicher, daß wir auch in Zukunft allerlei Bosheiten und Abenteuer von ihnen erwarten konnten.
    Jaidur, König von Hyrklana, und seine Königin Lildra erschienen mit ihren jüngsten Kindern. Delia sagte eines Abends zu mir: »Ich glaube, zwischen den beiden gibt es Probleme, Dray.«
    »Sie haben sich so schnell verliebt, wie ein Vogel durch die Luft fliegt, und schienen ein idyllisches Glück zu teilen. Solltest du recht haben, würde es mich sehr betrüben. Verflixt, bei Krun! Das kann nicht stimmen.«
    »Ich hoffe, daß ich mich irre. Aber mach dich darauf gefaßt.«
    Die Romantik hat auch auf Kregen nicht nur ihre positiven Seiten, o nein, wahrlich nicht!
    Dann traf Ros die Klaue ein. Wie üblich trug sie schwarze Lederkleidung mit Main-Gauche und Rapier, über der Schulter die Peitsche, die furchteinflößende Klaue in einer Lederhülle. Delia küßte sie und sagte: »Dayra! Llahal und Lahal, meine Liebe!« Und mir brannte die Frage auf der Zunge, wie es Dayra, alias Ros die Klaue, ergangen war und ob Jilian bei ihr wäre – aber schon kam Jilian die Süße selbst in den Raum, ein Abklatsch Dayras, wenn auch unmerklich anders – zwei prächtige Jikai-Vuvushis der Schwestern der Rose.
    Viel Neues gab es zu erfahren. *
    Schließlich frage ich mich, ob Sie meine Freude verstehen können, zwei ganz besondere Raufburschen begrüßen zu können

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