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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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erläutern, daß die Silberkästen, von denen die Voller der Shanks angetrieben wurden, eine andere Mineralienmischung enthielten als die Schiffe, die aus Hamal und Hyrklana und anderen Paz-Nationen stammten. Die Shanks laugten die Kraft einiger der verwendeten Mineralien aus und mußten daher Silberkästen als Ersatz mitführen. Genaugenommen mußten sie ihre Energiequelle mit einer Treibstoffreserve betreiben.
    Wie schon gesagt – wir kamen ganz gut weg. Seg und ich warfen immer wieder besorgte Blicke zur Rose von Valka hinüber. Delia und Milsi waren dort an Bord. Das Schiff wehrte sich heftig und erledigte seinen statistischen Anteil von vier Shanks. Doch als wir uns schon zu einem überragenden Sieg beglückwünschten, prallte eines der Shankschiffe, das von Bug bis Heck brannte, gegen die Stolz von Vondium.
    Ich sah die lodernde Masse herbeirasen. Uns blieb keine Zeit, unser Boot aus dem Weg zu steuern.
    Männer und Frauen, die ihre Flugsicherheitsgurte trugen, sprangen über Bord.
    Seg schob sich den Bogen auf den Rücken und rief: »Über Bord mit dir!«
    Lodernd stürzte die Stolz von Vondium in die Tiefe. Die Flammen hatten Steuerseile gekappt, was dazu geführt haben mußte, daß die Silberkästen auseinandergerückt wurden. Wir sanken mit erschreckender Geschwindigkeit, und auf allen Seiten waberte unerträgliche Hitze.
    Ich sah Ortyg Thingol vor den näher kommenden Flammen auf Deck liegen. Blut sickerte ihm aus den braunen Locken. Seg sprang vor und erhob erneut die Stimme: »Ich schnappe mir den jungen Ortyg! Über Bord mit dir, Dray!«
    Rings um unsere Füße züngelten Flammen zwischen den Decksplanken hervor.
    »Ich sollte dich verlassen?« Ich sprang vor, um Seg mit unserem jungen Kadetten zu helfen.
    Eine Feuerwand zuckte direkt vor mir. Hinter der höllischen Hitze mußten Seg und der Junge bemüht sein, die Reling zu erreichen. Ich senkte den Kopf, legte einen Arm vor das Gesicht und schaute halb geblendet durch zusammengekniffene Augen – da sah ich einen schimmernden Skorpion über das Deck huschen.
    Durch das unerträgliche Tosen des Brandes war die Stimme dünn und deutlich zu hören: »Wir haben ja schon immer behauptet, du seist ein Onker, Dray Prescot. Du mußt springen und dich retten! Die Herren der Sterne wünschen es.«
    »Zur Hölle mit den Herren der Sterne. Ich lasse Seg auf keinen Fall hier ...«
    »Spring, Dray Prescot, sonst ist dir der Zorn der Everoinye gewiß!«
    Ich setzte meine Schläue gegen seine Argumente.
    »Ihr braucht mich, ihr Herren der Sterne. Das habt ihr mehr als einmal gesagt. Ich verschwinde hier nicht ohne Seg und den Jungen. Wenn ihr könnt – rettet uns alle!«
    Das blaue Nichts zuckte so heftig empor, daß ich nicht einmal nach Luft schnappen konnte. Wenn sie wollten, konnten die Everoinye mit bestürzender Schnelligkeit zuschlagen.
    Ich hing kopfunter in einem dünnen Baum, und ringsum quiekte und tschilpte und brüllte es – die Geräusche des Dschungels!
    Ich schüttelte den Kopf, der meine Schultern nicht verließ. Mit einer heftigen Bewegung brachte ich mich wieder in die richtige Stellung und war bereit, mich jedem gefährlichen Raubtier zu stellen, das mich zu seinem Nachmittagsmahl verarbeiten wollte.
    »Ortyg geht es gut, Dray!« ertönte Segs Stimme. »Was ist passiert?«
    Gute Frage!
    Ich schaute mich vorsichtig um und entdeckte Seg auf einem niedriger gelegenen Ast des Baums; er hielt Ortyg in den Armen.
    »Wir müssen durch das brennende Deck gestürzt sein«, sagte ich langsam.
    »Ja, so war es wohl. Es war heiß, mein alter Dom, verdammt heiß. Dann gab es ein blaues Aufblitzen – seltsam.«
    »Immerhin sind wir sicher gelandet. Wir müssen der Flotte ein Zeichen geben. Sie müßte den Sieg inzwischen errungen haben.«
    »Bestimmt.«
    »Also klettern wir eher hinauf als hinunter?«
    »Du erinnerst dich an diesen Dschungel? Rauf, würde ich sagen.«
    »Was ist mit dem Jungen?«
    »Ich bin kein Junge, Majister!« meldete sich Ortygs klare Stimme. »Ich bin ein erwachsener Mann. Ich kann auf einen Baum steigen!«
    »Beim Verschleierten Froyvil, mein alter Dom, da haben wir ja einen jungen Leem bei uns!«
    Wir begannen den Aufstieg. Die Bäume waren kräftig genug, uns zu stützen, bis wir auf einen der Queräste der Baumkronen kriechen und durch eine Lücke zum strahlenden Himmel hinaufschauen konnten.
    Kein einziges Flugboot war in Sicht.
    Seg stellte sich schnell auf die neue Lage ein. »Dies ändert die Dinge doch etwas«, sagte

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