Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Fliegen.
    Kapellen spielten, und es wurde gesungen. Angenehme Düfte stiegen in die Abendluft, die Mondblüten erfüllten alles mit ihrem Parfum. Die unübersehbare Menge war beflügelt von ihren Gefühlen angesichts der Pracht des Anlasses.
    Ich hatte mit großer Sorgfalt ein Stentoren-Korps zusammengestellt, Männer mit großen Lungen und weittragenden Stimmen; diese Männer standen nun an strategisch wichtigen Stellen auf dem Platz und sorgten dafür, daß die auf der Plattform gesprochenen Worte auch in die fernsten Winkel getragen wurden.
    Die Priester vollführten die abschließenden Riten. Zahlreiche Edelleute hielten Lobreden auf Drak und Silda, auch das Brautpaar selbst sagte einige gefühlvolle Worte.
    Sie waren Mann und Frau, als ich den Ausruf tat: »Jetzt!«
    »Wenn es dein Wunsch ist, Vater.«
    »Es ist zugleich der Wunsch deiner Mutter, mein Sohn.«
    Delia sagte: »Ja! O ja! Ich sage es ganz klar.«
    Ich hatte Delia den Arm um die Hüfte gelegt, meine Rechte umfaßte das alte Savantischwert, so trat ich mit meiner geliebten Delia an den vorderen Rand der Plattform.
    Das Licht der Scorpio-Sonnen hüllte uns ein. Wir schauten über den weiten Kyro Opaz' des Allmächtigen, und die vielköpfige Menschenmenge verstummte.
    Ich hob mein großartiges Schwert hoch über mich und ließ das Sonnenlicht auf der Klinge blitzen.
    Ich äußerte mich kurz und brutal.
    »Volk von Vallia! Freunde! Opaz hat uns mit dem Glück Prinz Draks und Prinzessin Sildas große Freude geschenkt!« Ich drehte das Schwert, und die Reflexe zuckten. »Die Herrscherin Delia und ich haben eine Entscheidung getroffen. Ich muß euch hier und jetzt sagen, daß die Herrscherin und ich uns von euch verabschieden. Wir danken ab.« Absolute Stille in der riesigen Versammlung. Ich wiederholte die Äußerung: »Die Herrscherin Delia und ich danken ab und verzichten auf Krone und Thron von Vallia.«
    Delia rief: »Ich, Herrscherin Delia von Vallia, danke ab und verzichte auf Krone und Thron von Vallia.«
    Die Stentoren wiederholten in großer Lautstärke unsere Worte auf dem Platz. Die Menge wurde unruhig.
    Ich wandte mich halb zur Seite, ohne Delia loszulassen, und schaute Drak und Silda an.
    »An diesem fröhlichen Hochzeitstage stehen der Herrscher und die Herrscherin vor euch.«
    Das Schwert über meinem Kopf funkelte.
    »Hai, Jikai, Drak, Herrscher von Vallia. Hai Jikai, Silda, Herrscherin von Vallia! Hai Jikai!«
    Nun brandete das Jubelgeschrei auf.
    »Hai Jikai! Drak und Silda, Herrscher und Herrscherin von Vallia!«

9
     
     
    Ich, Dray Prescot, Lord von Strombor und Krozair von Zy, war nicht mehr Herrscher von Vallia.
    »Bei Zim-Zair!« rief ich. »Es wurde aber auch Zeit!«
    »Nun, mein alter Dom, du hast ja immer wieder gesagt, du würdest es tun, aber kaum jemand hat dir das geglaubt.«
    Nervös meldete sich Thelda zu Wort: »Ich glaube das einfach nicht, mein lieber Dray. Wäre ich Herrscherin, würde ich niemals abdanken.« Dann legte sie den Kopf auf die Seite und fuhr auf ihre unwiderstehliche Art fort: »Aber immerhin heißt das nun, daß ich die Mutter der Herrscherin bin. Das ist sehr nett!«
    Lol Polisto warf ihr einen Blick zu, und mir fiel auf, daß Milsi eine Hand an den Mund hob, um ihr Lächeln zu verbergen.
    Nachdem wir das junge Paar verabschiedet hatten, waren einige von uns zusammengekommen, um die Ereignisse des Tages zu besprechen und, was wohl unvermeidlich war, Delias und meine Entscheidung zu bestaunen.
    Die Angehörigen meines Gardekorps standen vor einer Gewissensentscheidung.
    Ich sagte zu Targon und Dorgo und Cleitar und den anderen Anführern: »Ihr seid Leibwächter des Herrschers. Ihr habt euch zu einer Zeit konstituiert, da das Leben des Herrschers in Gefahr war. Diese Pflichten bleiben bestehen. Ihr müßt dem Herrscher dienen.«
    »Ja, aber er ist nicht du!«
    »Er ist mein Sohn – und Herrscher dieses Landes.«
    Ehe sie abgingen, um die Angelegenheit auf die demokratische Weise zu klären, die man im Gardekorps eingeführt hatte, sagte Targon mißtrauisch: »Dies bedeutet aber nicht, daß wir dich nicht in den Coup Blag begleiten! O nein, das kommt nicht in Frage, bei Vox!«
    »Nein, bei der Klinge von Kurin!« Und: »Auf keinen Fall, Jorgo vom Snickersnee sei mein Zeuge!« Und: »Wir kommen alle mit, bei Bongolin!« Und andere heftige Bekräftigungen dieser Art.
    Balass der Falke sagte: »Einen guten Schwert- und Schildmann brauchst du da unten allemal, Dray.«
    Oby fauchte: »Du läßt mich nicht

Weitere Kostenlose Bücher