Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
wirklich mit uns. Ein umfassender Bericht über unsere Wanderungen und Mühen im Coup Blag würde viele Kassetten beanspruchen. Aber wenn sie sich die Atmosphäre dieser Unterwelt vorstellen können, die Dunkelheit, die plötzliche Aufhellung, das Gefühl, ständig unter Druck zu stehen, ewig beobachtet und belauscht zu werden, gefolgt vom jähen zerstörerischen Angriff alptraumhafter Kreaturen, Ungeheuern mit Klauen und Reißzähnen und von durchscheinenden Wesen, die eine lähmende Gewalt auf den Verstand ausüben konnten – wenn Ihnen dies alles bewußt wird, können Sie sich auch vorstellen, wie schnell die Stimmung der Expedition absank.
    Eine Information, die ich Loriman nicht weitergab, war meine Überzeugung, daß Csitra für Spikatur Jagdschwert keinen weiteren Nutzen sah und diese Organisation deshalb bereits am Ende stand. In der Stimmung, in der sich Loriman im Augenblick befand, hätte er das womöglich gar nicht gut gefunden. Außerdem hätte er vielleicht den Entschluß gefaßt, die Suche abzubrechen und mit seinen Leuten ins Freie zu marschieren.
     
    Inzwischen, da wir immer tiefer in das Labyrinth vordrangen, hatten Seg, Nath und ich unsere Bewaffnung und Ausrüstung abgerundet. Seg trug seinen Langbogen; der arme rothaarige Bursche aus Loh war kopfüber in einer riesigen Steinblume verschwunden, die plötzlich zum Leben erwachte und ihn verschlang. Von dem mutigen Bogenschützen aus Loh blieben nur die Stiefel und der Bogen.
    Der beständige Verlust an Menschenleben strapazierte die Nerven der Überlebenden immer mehr.
    Jeder fragte sich, wer wohl der nächste sein werde.
    Die Anführer des Trupps hatten die anfängliche Entscheidung getroffen, den Coup Blag zu betreten. Sie mochten dafür unterschiedliche Gründe haben, doch noch immer waren sie für sich selbst verantwortlich.
    »Bei den achatflügeligen Jutmännern von Hodan-Set!« fluchte Kov Loriman mit rauher Stimme. »Wir müssen doch allmählich am Ziel sein!«
    Vorsichtig glitten wir eine Rampe aus reinem weißen Marmor hinab, eine schimmernde glatte Schräge im allesdurchdringenden gelben Schimmer einer Decke aus Feuerkristallen. Ich rückte das Langschwert und meine – natürlich nicht mehr brennende – Fackel zurecht, die in meinem Gürtel steckten, und rutschte mit Seg und Nath in die Tiefe. Die Rampe führte in einen Höhlenraum, der eine finstere Pracht ausstrahlte.
    Dreißig oder vierzig mit breiten Eisenbänden beschlagene Truhen standen über- und nebeneinander vor einer Wand, halbbedeckt von einem grünen Vorhang mit goldenen Schnüren und Quasten.
    »Schatztruhen!« brüllte Kov Hurngal und trat aufgeregt vor.
    Er berührte die Truhen, und nichts geschah. Wir hoben einige herunter – nichts tat sich. Wir öffneten die erste und klappten den Deckel auf – noch immer blieb alles ruhig.
    Die Truhe war bis an den Rand mit Goldmünzen gefüllt.
    Lorimans Lippen kräuselten sich, als Hurngal seine Leute anwies, das Gold aus den Truhen in Säcke zu füllen.
    »Endlich!« rief Zhan-Paktun Tyr Rogarsh der Rassler, ein Rapa. »Bei Rhpapaporgolam dem Seelenräuber! Es hat lange genug gedauert, aber nun haben wir die Schätze gefunden!«
    Seg sagte zu Loriman: »Zwei Einwände, Kov. Erstens: Gold ist zu schwer, als daß die Eindringlinge es tragen könnten. Zweitens: Soweit ich weiß, ist die Hexe in der Lage, es in einen flüssigen Zustand zu verwandeln, so daß es sich ins Nichts verliert.«
    »Aye«, fiel ich nickend ein, »das Gold wird schmelzen, obwohl das Phänomen, das ich beobachten konnte, vielleicht nicht von der gleichen Hexe ausgelöst wurde.«
    Auf Lorimans Gesicht zeichnete sich eine Grimasse der Freude ab. »Dann steht zu erwarten, daß Hurngal sich blamiert?«
    »Oh, irgendwo hier dürften echte Schätze zu finden sein«, sagte Seg unbestimmt.
    Die Sklaven waren wie in einem Rausch und rafften Händeweise Gold aus den Truhen und füllten ihre Säcke, ohne zunächst eine Truhe zu leeren, ehe sie sich der nächsten zuwandten. Nath rückte einen Beutel nach vorn, den er irgendwo erbeutet hatte.
    »Gold brauche ich. Wenn es schmilzt, schmilzt es, das will ich riskieren, bei Chusto!«
    Er griff in die erste Truhe, die ziemlich bis zur Neige geleert worden war, ehe sich die Sklaven der Einfachheit halber volleren Kisten widmeten. Mitfühlend-verständnisvoll schaute ich ihm zu.
    In diesem Augenblick schnellte ein armdicker leichenweißer Tentakel aus der Truhe, umfaßte Nath und zerrte ihn hinein.
    »Nath!«
    Ich sprang

Weitere Kostenlose Bücher