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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schon hatte sich Nath mit eingezogenem Bauch hindurchgeschoben.
    Mit knallendem, dröhnendem Geräusch bohrten sich die Spitzen wieder in die Löcher.
    »Jetzt du, Jak.«
    Nath zerrte. Er gab sich größte Mühe, und Schweiß erschien auf seiner Stirn. Seine Oberarmmuskeln wölbten sich. Er fluchte und mühte sich und holte die Speerspitzen aus den Schlitzen, bekam sie dann aber nicht weiter weg.
    »Sie rutschen zurück!«
    Da legte ich dicht hinter den Auswölbungen der Spitzen die Hände um die Speerschäfte. Ich krümmte den Rücken. Ich schob. Ich schob die Speere zurück, und auch Nath machte sich mit aufwallender Kraft ans Werk, und mit einem letzten Aufbäumen verzweifelter Energie schafften wir genug Raum, so daß ich mich hindurchschieben konnte.
    »Bei Vox!« rief er keuchend. »Du hast die Kräfte von einem Dutzend Nikvoves!«
    Ich antwortete nicht, sondern schaute mich nach neuen Gefahren um, die in diesem gespenstischen Ort auf uns lauern mochten.
    Ab hier lieferten uns Csitra und Phunik eine prächtige Vorstellung. Zumindest für die armen Kerle, die da unten gefangen saßen.
    Zuerst fiel eine Prozession jaulender Zwerge über uns her. Nachdem wir diese Wesen niedergekämpft hatten, keckerte und schrillte eine Horde durchgedrehter Schrumpfender Phantome herum, bis sie vernichtet waren. Drei Lauernde Schrecknisse hätten uns beinahe erwischt, aber wir nahmen uns zusammen und vertrieben sie nicht nur mit kaltem Stahl, sondern auch mit verächtlichen Worten. Eine Handvoll Wesen, für die wir uns keine Namen auszudenken wagten, wurden in Stücke gehauen und hinterließen aufsteigende Dämpfe, die wie ein Fischmarkt bei Dürre stanken und uns mit grünen Gesichtern weitertorkeln ließen. Nachdem wir uns mit einigen weiteren greifbaren und weniger greifbaren Wesen auseinandergesetzt hatten, stand uns plötzlich eine klappernde Skelettsammlung gegenüber.
    »Skelettknochen!« erklärte der Verstockte sichtbar angewidert. »Mit denen kennen wir uns doch schon aus!«
    Und schon wandten wir diese Kenntnisse an, wie es sich gehörte und hinterließen ein Meer von Knochenfragmenten überall auf dem Felsboden.
    »Da kommt jemand nicht weiter, Dom«, sagte Nath. »Das kann man wohl sagen.«
    »Du hast recht. Aber noch sind wir nicht aus dem Schneider.«
    Die Gänge, die wir vorsichtig durchschritten, waren noch immer ziemlich primitiv, doch erklommen wir mehrere Etagen und merkten allmählich, daß die Architektur der Korridore vornehmer wurde.
    Ein Raum, in den wir mit gebotener Vorsicht linsten – die Tür stand offen –, offenbarte ein scheußliches Götzenbild auf einem Thron. »Nein«, sagte ich energisch, »den Saal betreten wir nicht!«
    Kurze Zeit später stießen wir auf eine Höhle, in der ein vornehmes Mahl für zwei Personen angerichtet war. Wir setzten uns und aßen und tranken.
    »Sie ziehen es vor, ihre Opfer satt und munter zu halten«, sagte Nath. »Das kann mir nur recht sein.«
    Mir fiel auf, daß er beim Trinken seine sonstige automatische Zurückhaltung aufgegeben hatte, wie sie einem Swod aus Vallia anstand. Außerdem war er sich nicht im klaren, wie kräftig einige der gebotenen Weine waren. Schließlich kam er aber doch zur Besinnung und warf die letzte Flasche auf den Boden. Seine Zunge aber war gelockert.
    Ohne klare Reihenfolge eröffnete er mir, daß er bei einem Silberschmied in die Lehre gegangen wäre, es aber dann vorgezogen hätte, bei einem Rüstungsmacher zu lernen. Er war der erste Sohn von Eltern, die vier ordentliche Söhne und drei schöne Töchter hervorgebracht hatten und dann bei einem Unfall auf Vondiums Kanälen ertrunken waren. Kurze Zeit später begannen die Unruhigen Zeiten in Vallia, und Nath war losgezogen, um Soldat zu werden, etwas, das einem Vallianer selten möglich war, es sei denn er ging ins Ausland, um Paktun zu werden.
    Er war niemals Söldner gewesen. Er hatte gegen Vallias Feinde gekämpft. Er besaß ein Kästchen voller Bobs, hatte die Medaillen aber verloren, als er von Bord der Shango-Lady geschleudert worden war.
    »Dann ging alles schief«, sagte er in einem Trauerton, der unter anderen Umständen amüsant gewesen wäre, hier aber schmerzhaft echt klang. »Diese opazverfluchten Leem-Freunde!«
    Ich spitzte sofort innerlich die Ohren. Was nun?
    »Sie nahmen sie, o ja, sie nahmen die kleine Sassy, meine Schwester. Gaben ihr Süßigkeiten und ein frisches weißes Kleid und ein Schmuckstück. Meine eigene Schwester Francine und ihr Mann Fortro – sie

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