365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli
Restaurantbesuches, unter dem Tisch, nur mit den Füßen im Schoß des anderen. Im Kino, während auf der Leinwand spärlich bekleidete, teststerongespickte Heroen mit Maschinengewehren herumballerten und den Takt für unsere Bemühungen angaben. Im Schwimmbad, während neben uns eine Schwimmmannschaft trainierte, die unter Wasser ebenso anstrengend in Aktion war wie wir in unseren Versuch, die Köpfe, die dabei aus dem Wasser ragten, kaum zu bewegen …
Dagegen waren die Aktionen in den Umkleiden von Modegeschäften, in Fotoautomaten, im Treppenhaus der Häuser, in denen wir wohnten, auf der Toilette eines Fast-Food-Restaurants, im Taxi oder im Auto, während wir per Tempomat mit 140 über die Autobahn tuckerten, noch ganz harmlos. Nur einmal wurden wir bisher erwischt, als wir uns im Schutz einer gläsernen Trennwand in einer U-Bahn vergnügten. Es war spätnachts, fast elf Uhr und im Waggon saßen nur noch zwei weitere Männer, die sich für uns überhaupt nicht interessierten. Anscheinend hatte man den Fahrgastraum videoüberwacht, denn ein Schaffner kam gegen Ende der Kopulation zu uns, zitierte uns im nächsten Bahnhof in ein kleines Büro und verlangte – ob man es glaubt oder nicht – uns zusehen zu dürfen, wie wir uns gegenseitig einen bliesen, da ihm gefallen hatte, was er geboten bekommen hatte. Danach ließ er uns laufen. Ein ganz besonderes Erlebnis, wofür wir uns in der Seitengasse neben dem U-Bahnhof sogleich belohnten.
Wir hielten ständig Ausschau nach geeigneten Plätzen. Dabei war mein Freund David risikofreudiger als ich und drängte sich schon mal mitten auf der Einkaufsstraße im größten Shoppingrummel an mich, um sich an mir zu reiben. Ich war eher für versteckte Plätze, die einem einen gewissen Schutz boten und wo man den nackten Hintern nicht direkt der Öffentlichkeit präsentieren musste.
Wir checkten ein und marschierten wenige Minuten später mit Chipkarte bewaffnet den Flur zu unserem Zimmer entlang. Die Räder des Koffers, den ich hinter mir herzerrte, verursachten auf dem weichen Teppich kaum Geräusche. Zum ersten Empfang blieb uns noch knapp eine Stunde, die ich mit duschen und umkleiden verbringen wollte. Schließlich musste ich meine Abteilung vertreten und einigermaßen passabel aussehen. Ich war nervös, da es auch für mich das erste Mal war, dass ich auf so eine große Zusammenkunft geladen wurde. Vor dem Spiegel überprüfte ich mehrmals den Sitz meiner Krawatte und hobelte zum wiederholten Male mit dem Rasierer über mein Kinn, um vermeintliche, hartnäckig wiederkehrende Bartstoppeln zu eliminieren.
„Du siehst einfach Zucker aus, Baby“, flötete David, schmiegte sich an meinen Rücken und legte seine Arme um mich. Durch die Schulterpolster des Sakkos konnte ich die zärtliche Berührung kaum spüren, die seine Lippen dort platzierten.
Ich schloss kurz die Augen und genoss es trotzdem. „Ich werde dich begleiten und die ganze Zeit deine Hand halten“, versprach er und blickte mich über meine Schulter und den Spiegel hinweg an. Seine Lippen schürzten sich zu einem Kuss.
„Du musst doch noch was bis Montag fertigmachen“, erinnerte ich ihn dankbar.
„Das ist mir scheißegal. Du bist wichtiger, Jannik.“ Er drehte mich um und küsste mich liebevoll auf den Mund. Ich liebe seine Lippen und schmelze jedes Mal dahin, wenn sie mich berühren. In meinem Inneren quoll prickelnde Hitze hoch und ein Seufzen entkam meiner Kehle.
„Hab ich dir schon gesagt, dass ich total in dich verschossen bin?“, flüsterte er an meinen Lippen.
Ich kicherte leise. „Bereits mehr als tausend Mal“, gab ich zurück. Seine Hände schoben sich unter mein Jackett und streichelten den Rücken. Wie gerne würde ich jetzt mit ihm irgendwo hin verschwinden und es hemmungslos treiben, nur um diesem Verlangen nach ihm nachzugeben. David machte mich fast ununterbrochen an. Er brauchte mich nur anzusehen und in meiner Hose wurde es verdammt eng. Und wenn er sich dann auch noch an mir rieb, musste ich arg an mich halten, um nicht vorschnell zu kommen. Der Kerl war so was von scharf, dass ich mich jeden Tag aufs Neue fragte, wie ich das nur auf Dauer aushalten sollte.
„Ich höre es aber immer wieder gerne“, raunte ich ihm kehlig ins Ohr. Meine Hände legten sich besitzergreifend auf seinen Hintern und drückten ihn an mich. Ich war nicht überrascht, eine harte Erhebung an meinem Unterleib zu spüren. „Sag es schon“, verlangte ich.
Ein Lächeln umschmeichelte seine
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