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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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das Land nach der Zeit der Unruhe wieder zusammenzufügen. Wir besprachen uns mit zahlreichen Menschen, die Ihnen in der Schilderung meiner Abenteuer schon begegnet sind, und mit vielen anderen, die sich auf vorbildliche Weise für Vallia einsetzten. Die Armee war bei guter Stimmung. Die großen Galeonen Vallias wurden neu auf Kiel gelegt. Der Flugdienst verstärkte nachdrücklich die Luftflotten; diese Arbeiten hingen aber von einem guten Klima in Hamal und Hyrklana ab, wo Voller entworfen wurden. Lieferkontingente an Flugbooten und Satteltieren wurden auch in Balintol eingekauft.
    Alles in allem hatten wir verflixt wenig Zeit für uns.
    Der Terror, den die Neun Verwünschungen der Hexe aus Loh gegen Vallia entfesselt hatten, war aufgehoben worden – das hofften wir jedenfalls. Und noch immer gab es keine Nachricht von Csitra oder den Shanks.
    Eines Abends hatten wir einen großen diplomatischen Empfang hinter uns gebracht, den ich als außerordentlich anstrengend empfand. Drak und Silda boten schon allein äußerlich das perfekte Bild eines Herrscherpaares. Als wir endlich die zeremoniellen Roben und die hohen edelsteinverzierten Kragen abnehmen konnten, die einem praktisch den Kopf einschnürten, glaubten wir uns wahrlich eine gewisse Entspannung verdient zu haben.
    Zahlreiche Freunde und Gefährten versammelten sich in den neu ausgestatteten Corbitzey-Gemächern, die mit rubinroten Teppichen behangen und von zahllosen Samphronöl-Lampen erleuchtet wurden. Mondblütenduft lag angenehm in der Luft, und die Tische bogen sich unter den Speisen und Getränken. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Versammelten zu singen beginnen würden – eine allgemein verbreitete, hoch angesehene Tradition in Vallia.
    Lord Farris und Nath na Kochwold unterhielten sich in einer Ecke leise mit Seg und mir, als ein Gong ertönte und ein Kurier den hellerleuchteten Raum betrat. Roben ti Vindlesheim, der bei uns stand, warf einen Blick hinüber und redete dann auf seine finstere, nachdrückliche Weise weiter, wobei er sich auf seine geliebten Kanäle konzentrierte und – so wollte es seinen amüsierten Freunden scheinen – alles andere vergaß.
    Mantig Roben hatte von mir, als ich noch im Amte war, die Aufgabe übertragen bekommen, Vallias einst blühendes Kanalnetz wieder instandzusetzen. So manche Wasserstraße war heute verschüttet und unbenutzt. Ein aufblühendes Land, in dem viel transportiert und gereist wird, braucht Kanäle, bei Vox! Roben, der in seiner Arbeit für Vallia aufging, war einer der vielen anständigen Kameraden, die sich während und nach der Zeit der Unruhe um den Thron geschart hatten.
    »Der Bote geht direkt zu Drak, Dray«, stellte Seg fest. »Allmählich lernen sie es.«
    »Wird auch wirklich Zeit, bei Bongolin!«
    Die saubere, ordentliche Erscheinung des Kuriers verriet uns, daß er nicht mit einem Satteltier geflogen, sondern an Bord eines Vollers gelandet war. Ich beobachtete Draks hartes, fähiges Gesicht, das dem meinen so ähnlich und zugleich überaus unähnlich war, und sah darin einen Ausdruck entstehen, der nicht Unentschlossenheit signalisierte, sondern das Abwägen unterschiedlicher Entscheidungsmöglichkeiten. Unentschlossenheit gehörte nicht zu Draks Problemen.
    Die größte Unentschlossenheit in Draks Leben hatte Silda gegolten.
    Nun schaute er in meine Ecke, bemerkte, daß ich ihn über alle die buntgekleideten Gäste hinweg beobachtete, und kam in meine Richtung. Mein Herz schlug schneller. Drak war Herrscher von Kopf bis Fuß, bei Zair, und ich war stolz auf den Jungen.
    Ich wartete, bis er das Wort ergriff. Stille trat in unserer Runde ein, Neugierige bildeten einen größeren Kreis.
    »Menaham.« Drak hatte die linke Faust auf den Rapiergriff gelegt. »Das verdammte Menaham. Wir haben uns ja alle gefragt, was dieser neue König anstellen würde, den man sich dort zugelegt hat. Also, jetzt wissen wir es.« Er schaute in die Runde, und nur ein Dummkopf hätte seinen Ausdruck als unentschlossen interpretiert – es war ein charaktervolles, dominierendes und – ja – gutaussehendes Gesicht. »Der Dummkopf ist in Iyam eingefallen und dringt mit Feuer und Schwert quer durch das Land in Richtung Lome und Yumapan vor.«
    In seinem leidenschaftlichen Plädoyer für die Kanäle unterbrochen, ergriff Mantig Roben ti Vindlesheim als erster das Wort, gewissermaßen als Fortsetzung seiner Gedanken.
    »Sollen sie sich dort in Pandahem gegenseitig in Stücke hauen, Jis! Wir müssen Vallia

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