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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wohl, daß unsere besseren Hälften heftig reagieren würden, wenn sie herausfänden, daß wir eigenmächtig auf Abenteuer gezogen waren. Dabei steckten sie selbst tief in den Angelegenheiten der Schwestern der Rose und erlebten eigene Abenteuer zur Genüge, bei Vox!
    Auf seine ernste Art sagte Drak: »Vater. Du wirst ...«
    »Oh, ganz bestimmt. Sei unbesorgt!«
    Nath na Kochwold weitete die Brust und schaute mich verbittert an.
    »Es gibt Leute«, sagte er und mahlte die Worte förmlich zwischen den Zähnen, »es gibt Leute, die haben den Spaß im Leben ganz allein für sich gepachtet. Aber du kannst sicher sein ...«
    »Hör mal, Nath, ich hatte dir eine herrschaftliche Provinz als Justicar angeboten, und ich bin sicher, Herrscher Drak wird diese Verpflichtung einlösen. Dabei bestehst du immer wieder darauf, bei deinen Phalangen zu bleiben. Wenn du mit Seg und mir auf Abenteuer ziehen willst, mußt du gewissen Dingen entsagen können.«
    »Ist das also der Grund, warum du dem Thron und der Krone Vallias entsagt hast? Um Abenteuer zu erleben? Nun ja, es mag viele geben, die das glauben.«
    »Es klingt irgendwie interessant.«
    »Aye, nach diesem nächsten Kampf meiner Phalanx werde ich eine Entscheidung treffen.«
    Nath na Kochwold konnte in jeder herrschaftlichen Provinz, die er sich aussuchte, als Justicar des Herrschers arbeiten; nur vermochte er sich nicht von dem schrecklichen Kriegsinstrument, der Phalanx, zu trennen. In dem kleinen Raum gab es sicher nur wenige, die auf Naths Entscheidung gewettet hätten.
    »Du willst wohl keine richtige Armee mitnehmen, Vater?« fragte Drak und klang dabei eher resigniert als irritiert. »Sicher willst du nur mit Seg und einigen Auserwählten losziehen.«
    »Nimmst du eine Armee mit, wenn du auf Abenteuer ziehst?«
    »Wenn!«
    Seg lachte. »Drak, mein lieber Herrscher, ich glaube, dein Vater hat sich noch nie so wohl gefühlt wie zu der Zeit, seit er dir den Posten angehängt hat – und lacht sich jetzt ins Fäustchen.«
    »Das glaube ich dir gern, Onkel Seg.«
    Mir entging das kleine Wort ›Onkel‹ in der Antwort nicht – eine liebgewordene, wenn auch unzutreffende Anrede, die sich unsere Kinder gegenüber meinem Klingengefährten Seg angewöhnt hatten. Sicher bestand keine große Gefahr, daß sie Milsi, Königin Mab von Croxdrin, Tante Milsi nannten – dazu waren sie nun doch zu groß geworden.
    Nun äußerte sich Farris über die praktische Seite des Unternehmens, die ich ihm getrost überlassen konnte. Farris war von Drak nicht nur als Justicar Crebent im Amt gelassen worden, der Vallia und das Presidio führte, wenn der Herrscher abwesend war, sondern er diente weiterhin auch als Kommandant des Vallianischen Luftdienstes.
    »Ihr müßt das Ganze nur geheimhalten«, sagte ich. »Ihr wißt, was passiert, wenn die Leute von einem Abenteuer erfahren.«
    Daraufhin meldete sich eine sanfte, joviale, beinahe pfeifende Stimme: »Lahal, ihr alle! Ich wäre der erste, der die Gelegenheit ergreifen möchte, mit dir loszuziehen, Dray. Aber ich habe andere Pfeile in der Luft.«
    »San Quienyin!«
    Respektvoll standen wir alle auf, als Deb-Lu-Quienyin eintrat und sich einen bequemen Stuhl suchte. Sein schrecklicher Turban mochte zwar neu sein, begann sich aber schon wieder zu lockern und auf eine Seite zu neigen. Er strahlte uns an.
    Er war in Person und nicht als Projektion durch den okkulten Raum erschienen. Er nahm sich etwas Wein, trank einen Schluck und sagte: »Es mag sein, daß die Entwicklung zu unserem Vorteil ist, wenn wir entschlossen handeln.«
    »Ich werde die Armee anführen«, sagte Drak, »und ...«
    »Majister«, wandte Deb-Lu ein, und das Wort zog sofort die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich, »mit Verlaub – es wäre besser, du würdest dich Vallias Bedürfnissen widmen.«
    Drak war nicht so dumm, sich mit einem Zauberer aus Loh zu streiten, wenn dieser sich so entschieden äußerte.
    »Wir werden hier gebraucht, Drak.«
    »Wenn das so ist ...« Sofort bewies Nath na Kochwold seine Geistesgegenwart. Drak lachte.
    »Na schön, Nath, du wildgewordener Brumbyte.«
    Es gab noch viele Vorbereitungen zu treffen. Als alles bereit war und wir einige Tage später den Voller bestiegen, mußte ich mir eingestehen, daß ich Delias feste, aber zugleich zarte Hand am Ruder meines Geschicks doch irgendwie vermißte. Im Angesicht haarsträubender Abenteuer war mir immer wohler, wenn sie die logistische Seite organisierte. Dieser Gedanke hielt sich ein Weilchen in dem

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