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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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der 32. Churgur-Brigade. Auch alter Hack und Stich genannt. Dabei erwischt, wie er die Finger in die Regimentskasse steckte.«
    »Ja, ja, ich habe dir davon erzählt, und du hast geschworen, den Mund zu halten. Aber woher kennst du meinen Rang oder die Brigade ...?«
    Seg senkte das Glas und äußerte sich auf seine nachdrückliche Art: »Nath, wir verabscheuen die üble Religion um Lem den Silber-Leem. Wir sind entschlossen, diese Sekte zu unterwandern und zu vernichten.«
    »Darauf kann ich nur Amen sagen, Doms! Aye, bei Vox!«
    »Gut«, fuhr Seg forsch fort. »Wenn du wieder auf den Beinen bist, unternehmen wir etwas gegen die unsäglichen Menschen, die die Tochter deiner Schwester in ihre Gewalt brachten.«
    Nath fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich habe alle hohen Herren und den Herrscher gehaßt – und das aus gutem Grund. Jetzt gibt es einen neuen Herrscher. Könnte er irgendwie anders sein?«
    Seg wollte etwas sagen, aber schon sprach Nath in einem beinahe nachdenklichen Ton weiter: »Und doch seid auch ihr beiden, der Horkandur und der Bogandur, hohe Herren, das weiß ich. Aber ich hasse euch nicht. Offenkundig seid ihr Kameraden. Gibt es also Unterschiede bei den Hochgestellten dieses Landes?«
    »Und ob. Und einer von ihnen, Enar Thandon, wird seine Handlungsweise wohl noch sehr bereuen.«
    Wieder fuhr Nath zusammen. An der Tür entstand ein Lärm, und der junge Ortyg Thingol stürmte mit einer Flasche Bier herein und brüllte, die Mittstunde sei vorüber, und Nath müsse sich die Kehle anfeuchten. Dann erst sah er Seg und mich. Sein helles Gesicht rötete sich, und die braunen Locken bebten. Er fühlte sich plötzlich sehr unbehaglich.
    »Majister!« krächzte er, und die Flasche in seiner Hand begann zu beben. »Verzeih mir, Majister. Ich wußte nicht, daß du und Jen Seg hier seid.«
    »Offenkundig sind wir es!« knurrte Seg und warf mir einen dermaßen komischen Blick zu, daß ich laut lachen mußte.
    Nath fuhr im Bett hoch. »Majister!« bellte er. »Was soll das? Was hat das zu bedeuten? Majister?«
    »Verzeih mir, Jik Nath«, sagte ich, »daß ich dich getäuscht habe. Aber wie du selbst erkennen wirst, war es wichtig, daß ich nur als Jak der Bogandur bekannt wurde. Das verstehst du doch, oder?«
    Ihm traten die Augen aus dem Kopf. Er versuchte etwas zu sagen und schnappte nach Luft. In diesem Augenblick kamen Delia und Milsi ins Zimmer und verbreiteten neuen Glanz und neue Wärme. Außerdem brachten sie schöne Geschenke.
    »Dray!« rief Milsi. »Dies ist also der furchteinflößende Unduldsame?«
    Das nun einsetzende Durcheinander raubte mir im ersten Augenblick doch ein wenig den Atem. Nath mußte loswerden, daß er den Herrscher niemals aus der Nähe gesehen hatte und mich deshalb nicht erkannt hatte. Die Herrscherin aber mußte er gesehen haben, auch wenn er das vielleicht abstritt.
    Er kroch in seinem Bett herum, warf die Decken zur Seite und versuchte aufzustehen. Schließlich stand er schwankend vor uns, und sein scharlachrotes Gesicht war schweißfeucht.
    »Majestrix!« blökte er und fiel flach aufs Gesicht.
    Seg und ich zerrten ihn wieder ins Bett, dann standen wir um ihn herum und schauten auf ihn nieder.
    Wie Sie sehen, konnte selbst ein entschiedener Adligen- und Herrscher-Hasser wie der alte Hack und Stich der Wirkung der göttlichen Delia nicht widerstehen und wäre ihr ohne weiteres bis in den Tod gefolgt.
    Der Nadelstecher wurde gerufen. Nath war bewußtlos. Man scheuchte uns aus dem Zimmer. Im Gehen sagten wir Perli und Sanchi, die vor Schreck verstummt waren, daß wir wiederkommen würden.
    »Hast du das Gesicht des Unduldsamen gesehen?« fragte Seg. »Als er daran denken mußte, wie kumpelhaft er mit dem Bogandur umgesprungen war?«
    »Er wird's überwinden«, sagte Delia, die wie immer praktisch dachte.
    »Wenn das bedeutet, daß er Drak loyal ergeben sein wird ...«
    »Ich glaube, Liebling, daran gibt es keinen Zweifel.«
    Der junge Ortyg Thingol hatte natürlich recht; die Mittstunde war vorüber, so daß wir die respektablen Bürger spielen und uns einen langen durststillenden Schluck Ale gönnen konnten. Wein würde erst später auf den Tisch kommen.
    In diesen Tagen im stolzen Vondium, der Hauptstadt Vallias, der ich nicht mehr als Herrscher vorstand, hatte ich gehofft, ein bißchen Zeit für mich zu haben und zu faulenzen. Vergebliche Hoffnung! Es schien immer etwas Neues zu geben.
    Drak und Silda und das Presidio arbeiteten weiter energisch an der Aufgabe,

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