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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Ex-Herrschers in schwieriger Mission Gedanken gemacht hatte. Ich brauche nicht zu erwähnen, daß ich den alten scharlachroten Lendenschurz trug. Darüber aber hatte ich eine modische Halbrobe angezogen, darüber ein funkelndes goldenes Cape. Ein bemerkenswertes Gebilde, wenn ich ehrlich sein will, zumal es eine hohe vallianische Mazilla aufwies, einen Kragen, der ganz aus Goldtuch bestand. Das Cape war ein echtes Stück und sollte mindestens zweihundert Perioden alt sein. Für sein Alter war es noch in bemerkenswert gutem Zustand. Ich selbst hatte das Gefühl, wie ein Idiot auszusehen, doch bot ich den Augen ausländischer Herrscher bestimmt den Anblick eines echten Prinzen.
    Al-Ar-Mergondon kleidete sich natürlich wie ein Zauberer aus Loh, damit alle Welt erzitterte.
    Von der Architektur her war der lange, von Bögen abgestützte Saal so bemerkenswert wie mein törichtes Cape. Beide bargen ihre Pracht in sich; beide bekundeten ein Alter, das sich bemerkbar machte und sorgsam repariert worden war. Ein seltsamer Schimmer an den Wänden und Säulen schmerzte die Augen.
    An der rechten Seite erstreckten sich deckenhohe Fenster, mit dunkelpurpurnen Vorhängen verdeckt. Vor jedem Fenster ruhte ein schwerer horizontaler Balassholz-Riegel. Vor jedem Fenster stand ein Mann in grüner und schwarzer Livree und hielt eine Stahlkette in den Fäusten. Am Ende jeder Kette hockte ein Wersting. Die gefährlichen schwarz-weiß gestreiften Jagdhunde, die jeweils nur vier Beine besaßen, rissen die Mäuler auf und entblößten Reißzähne, die sie nur zu gern in menschliches Fleisch versenkt hätten. Ich vermutete, daß sie von den Inseln Nycresand vor der Ostküste Lohs stammten.
    Die andere Seite des Raumes offenbarte eine Serie enormer Spiegel aus poliertem Silber, und auch hier machte sich der seltsame schwache Schimmer bemerkbar, der die Spiegelbilder zu verzerren schien.
    Am anderen Ende erwartete uns ein Empfangskomitee unter einem goldenen Baldachin.
    Die eisenbeschlagenen Kampfstiefel der Chuliks hallten nicht auf dem Marmorboden wider, sondern gaben nur dumpfe Geräusche von sich. Meine knöchelhohen Mokassins, die weich und biegsam waren, erzeugten überhaupt kein Geräusch.
    Als wir uns der wartenden Gruppe näherten, versuchte ich ein dummes Gefühl der Beengtheit abzuschütteln.
    Immerhin wollten wir wichtige Gespräche mit dem Herrscher Yumapans über das künftige Wohlergehen Pandahems und Paz' führen. Ich reckte das Kinn und stapfte weiter. Dennoch näherte sich meine linke Faust unwillkürlich dem Rapiergriff, und ich mußte die sich zusammenziehenden Finger zum Entspannen zwingen.
    Vorhänge aus dem bekannten purpurnen Material verdeckten die Stirnwand. Fackeln warfen orangerote Streifen in das vermengte Licht der Sonnen von Scorpio, das den Marmorboden überflutete.
    Obwohl in dem hohen Saal keine Blumen zu sehen waren, roch es irgendwie nach feuchter Vegetation – ein süßlicher Duft, der an einen verrottenden Garten erinnerte.
    Hinter den Gastgebern stand eine weitere Doppelreihe Chulikwächter. Langsam schritten wir über den schimmernden Marmorboden darauf zu. Rechts stand eine blaugekleidete Gestalt, die silberne und goldene Monde und Sonnen und Kometen auf ihrem Mantel verteilt trug, im Arm außerdem ein ledergebundenes Buch, das mit einer Kette am Gürtel festgebunden war. Das bärtige Gesicht schaute hager unter der weiten Kapuze hervor. Die Augen wirkten wie weiße Halbmonde.
    Links stand eine gutgebaute Frau in einem purpurnen, beinahe schwarzen Kleid, das den Boden berührte und die Schultern frei ließ. Das blauschwarze Haar, das zu einer Hochfrisur gekämmt und mit Perlen durchsetzt war, verlieh ihr eine hochherrschaftliche Aura, dagegen sprach jedoch das angemalte Gesicht. Ihre Lippen waren dünn und zu rot.
    In der Mitte wartete ein Mann in einer metallenen Kriegerrüstung, bewehrt mit Schwertern, verziert mit Federn, eine abweisende, alles überragende, alles beherrschende Gestalt. Das willensstarke Gesicht wirkte irgendwie eingeschrumpft, fehlte ihm doch viel von seiner inneren Kraft, und die Augen saßen viel tiefer, als ich es in Erinnerung hatte, und wirkten umwölkt, als müsse er sich von einer schweren Verwundung erholen.
    Ich glaubte nicht, daß Kov Loriman der Jäger wirklich Herrscher Pelleham von Yumapan war.
    Vielleicht glaubte er, daß Jak der Bogandur nicht wirklich Dray Prescot war, Ex-Herrscher von Vallia.
    Wir blieben stehen, und die dumpfen Schritte verstummten.
    »Lahal, Dray

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