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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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...«, sagte ich.
    »Queyd-arn-tung!« *
    »Hursey!« rief Loriman. »Bring diese Meldung der Sana Csitra. Schnell!«
    »Sofort, Pantor.«
    So warteten wir denn alle wie Patienten im Wartezimmer eines Zahnarztes, bis die große Zauberin wieder in Erscheinung trat.
    Sie hatte ein karmesinrot und golden abgesetztes Kleid angezogen, über und über schimmernd und rubinrot funkelnd. Das Haar hatte sie hochgekämmt und mit Edelsteinen überfrachtet. Sie sah wirklich prächtig aus mit ihren goldenen Lidern und goldenen Fingernägeln; sie war mir herzlich gleichgültig, doch hätte sie mir etwas bedeutet, wäre sie mir in ihrer alten, schlichten Aufmachung lieber gewesen.
    Die Situation ließ keine Zweifel zu, und sie nickte und schürzte die Lippen. So, wie sie da stand, sah sie wahrlich wie eine bedeutsame Prinzessin aus, die über das Schicksal ganzer Nationen zu entscheiden hatte, sehr wohl wissend, daß sie für jede ihrer Bewegungen ein Publikum hatte.
    »Sana, die ganze Sache geht uns eigentlich nichts an«, stotterte Mergondon und eröffnete damit die Diskussion.
    »Aber, Sana«, wandte Loriman ein und wirkte beinahe wieder so vital wie früher, »diese Schurken der Lüfte werden unsere Stadt zerstören und ...«
    »Ich meine auch, daß es uns nichts angeht.« Ihre Stimme, die wie klirrendes Glas klang, ließ ein tiefes Schweigen eintreten. Sie wandte den vornehmen Kopf in meine Richtung. Ihre Augen – die im Augenblick grün schimmerten – verschwanden hinter goldenen Lidern. Sie wußte genau, was sie tat.
    »Und du, liebster Dray? Was meinst du?«
    »Wenn der vallianischen Luftflotte eine Nachricht übermittelt werden könnte«, antwortete ich, »würde sie die verflixten Shanks vom Himmel holen!«
    »Eine Nachricht?«
    »Mergondon ist dazu in der Lage. Du ebenfalls. Du hast das oft genug bewiesen.«
    »Ja, das habe ich getan, nicht wahr? Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich einmal mit den Lippen eines Toten zu dir gesprochen.«
    »Ja.«
    »Sollte ich es tun? Warum?«
    »Die Shanks sind unser aller Feind.«
    »Sie haben mir nicht geschadet.«
    »Noch nicht.«
    »Du bist dir deiner Sache ganz sicher?«
    »Ja.«
    Wieder schob sie die Lippen vor, eine sehr kokette, unentschlossene Bewegung, wie bei einem Mädchen, das sich nicht zwischen zwei hübschen Hüten entscheiden kann.
    »Ich könnte ohne weiteres deiner Luftflotte eine Nachricht übermitteln, Liebster. Und zwar sofort.«
    »Dann danke ich dir ...«
    »Oh, mein Schatz! Ich will aber weit mehr als das!«
    Plötzlich durchschaute ich alles und sah die Grube und daß ich schon hineingestürzt und von den Pflöcken aufgespießt worden war.
    Langsam nickte sie, berührte mit dem kleinen Finger ihren Mundwinkel und zog die Unterlippe herab. »Richtig, Dray. Ich tue, was du verlangst, wenn du mir versprichst zu tun, was ich möchte.«
    Ich schloß die Augen.
    Hier ging es nicht um die Hauptstadt Yumapan, so prächtig sie auch sein mochte, oder um den Schutz von Herrscher Pellehams Reich. Wenn wir die Shank-Flotte, die Pandahem heimgesucht hatte, zerstören oder zerschlagen konnten, hätten wir damit einen energischen Gegenschlag gelandet und uns wertvolle Zeit geschaffen für die größeren Kämpfe, die noch bevorstehen mußten. Politik und Liebe – nun ja, sie verhalten sich manchmal zueinander wie Öl und Wasser und sind bei anderen Gelegenheiten untrennbar miteinander verbunden.
    Ich konnte dieser Frau ihre Wünsche abschlagen und es zulassen, daß die Leem-Freunde eine Stadt, ein ganzes Land verwüsteten. Das konnte ich. Es wäre aber nicht die Tat eines Mannes.
    Natürlich kam mir sofort der Gedanke, daß kein unter Zwang abgegebenes Versprechen bindend ist. Der arme Harold von England wurde von William dem Bastard darauf festgenagelt. Ich konnte dieser Frau alles versprechen und dann ohne weiteres davon zurücktreten. Das konnte ich.
    Auf keinen Fall aber würde ich – konnte ich – Delias entsagen.
    »Schön«, sagte ich und versuchte meine Stimme gelassen klingen zu lassen. Sie hob den Kopf, ihre Hände fuhren hoch, die Nasenflügel bebten. Sie mußte gespürt haben, wie schwer mir dieses Wort gefallen war.
    »Du schwörst?«
    Wenn jetzt meine Hände zitterten, war es um mich geschehen.
    Ich antwortete sehr direkt. Jedes Herumdrucksen, eine Frage wie: ›Ist das zwischen uns wirklich nötig?‹ hätten dieser Frau signalisiert, daß ich log. »Ich schwöre es.«
    Die Worte bedeuteten nichts.
    Sie lächelte, und es war, als tropfe ihr Honig aus dem

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