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38 - Wiedergeborenes Scorpio

38 - Wiedergeborenes Scorpio

Titel: 38 - Wiedergeborenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wollte, das sie wohl übersehen hatte, sagte ich: »Die haben es bestimmt nicht gern, wenn sie ständig beobachtet werden.«
    »Die Flitterwochen sind doch wohl vorbei.«
    Zynisch war sie auch noch, unsere junge Dame!
    »In deiner Heimat gehen wohl viele Ehen schief, wie?«
    Sie schenkte mir keine Antwort, sondern marschierte mit gewohnt geschmeidigen Schritten auf die schmale Straße zu, in der das Liebespaar wohnte. Larrigen Parfangs Beruf paßte wohl zu seinem ruhigen Temperament. Er war Schreiber und organisierte das Beladen von Schiffen, die auf dem Fluß fuhren. Er war in Larishsmot gewesen, um die Eltern seiner Braut zu besuchen. Angesichts der Entfernungen, die hier im Spiel waren, schien sich eine romantische Geschichte abgespielt zu haben. Karawanenmeister forderten und erhielten hohe Preise für ihre Dienste, dazu mußten Ausrüstung und Tiere gekauft oder gemietet werden. Kein Wunder, daß die Frischvermählten sich einschränken mußten. Ob sie unsere Kandidaten waren? Die Antwort war: durchaus möglich! Vielleicht würden sie ein Kind bekommen, das irgendeinen Teil dieser Zivilisation zu verändern vermochte, das vielleicht die Vernichtung von Millionen auslöste oder das die Geschichte in eine neue Bahn lenkte.
    Die beiden waren nicht zu Hause, und Mevancy biß sich auf die Unterlippe.
    »Was jetzt, meine Dame?« fragte ich grausam.
    »Ach du!« fauchte sie, aber ihrer Reaktion fehlte die Schärfe.
    »Ich glaube, ich spaziere mal zum Hafen hinab. Vielleicht finde ich sie dort.«
    »Schön.« Sie warf den Kopf in den Nacken. »Ich gehe los und ...«
    Ich unterbrach sie. »Ich halte es für am besten, wenn wir zusammenbleiben.«
    »Kohlkopf, ich hab' dir schon mal gesagt – das Denken erledige ich!«
    Sie ließ sich nicht umstimmen. Vermutlich hätte ich nicht allein zum Flußufer gehen sollen; damals hatte ich nur das Gefühl, daß es vielleicht ganz nützlich sei, wenn ich ein wenig Zeit für mich hätte.
    Makilorn war den Anblick von durchreisenden Fremden gewöhnt, so daß mir ein Großteil der Fremdenfeindlichkeit erspart blieb, die sich in vielen Gegenden der Erde findet, allerdings erheblich weniger auf Kregen. Die Sonnen von Scorpio spiegelten sich im Wasser. Weiter hinten herrschte an den Fisch-Schuppen ein lebhaftes Treiben. Ich wandte mich zurück, um am Ufer entlangzuschauen; von Mevancy war nichts zu sehen. Ich wanderte zu den Fischern und erreichte ohne großes Gefeilsche, daß Kang der Haken uns in seinem Boot für einen Silber-Khan übersetzen wollte.
    »Die Fährleute sind gierige Stranks«, sagte er und deutete mit einem braunen Daumen auf die Doppelflossen, die durch das Wasser schnitten. »Es kommt vor, daß sie Leute, die nicht bezahlen wollen, über Bord stoßen.«
    »Das Geld bringen die Karren, weißt du«, sagte ein Bursche mit dicken Koteletten, der förmlich verstrickt war in das Netz, das er flickte.
    »Aye«, bestätigte Kang, »die Karren und Tiere.«
    »Ich bin in etwa einer Bur zurück«, sagte ich und machte mich auf, um Mevancy zu suchen.
    Die Uferzone vor den Schuppen der Fischerleute war mit behauenen Steinblöcken aufgemauert worden. So wichtig die Fischer für die Stadt auch waren, hatte man sie nun auf einem schlammigen Stück Ufer vor den Schuppen zusammengedrängt. Natürlich erleichterte das das Zuwasserlassen der Boote.
    Ich war der Auffassung, die Herren der Sterne würden dafür sorgen, daß wir in der Nähe der Person waren, die wir schützen sollten, sobald diese Person in Schwierigkeiten geriet. So hielt ich es für völlig sinnlos, überall in der Stadt herumzulaufen. Aber wie sollte ich dies meiner Kommandeuse begreiflich machen?
    Hinter dem befestigten Ufer erhoben sich die Lagerhäuser mit ihren hohen Backsteinmauern. Hier irgendwo verbrachte Larrigen Parfang seine Tage, indem er die Frachtlisten der Schiffe erstellte.
    Inmitten der Leute, die hier ihren Geschäften nachgingen, hielt ich die Augen offen.
    Vermutlich hatte Mevancy eingesehen, wie sinnlos ihr Vorhaben war, denn sie kam mir am Ufer mit energischen Schritten entgegen. Ich beobachtete sie und bewunderte zum wiederholten Mal den geschmeidigen Schwung ihrer Hüften. Dann brüllte ich los.
    »Mevancy! Hinter dir!«
    Sie fuhr sofort herum. Die drei häßlichen Burschen, die sich plötzlich aus einer entgegenkommenden Gruppe Lagerarbeiter lösten, hoben schweren Knüppel. Sie waren in Lumpen gekleidet, die Gesichter schmutzig. Sie sprangen auf Mevancy zu, die allein am Ufer stand.
    Sie streckte

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