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38 - Wiedergeborenes Scorpio

38 - Wiedergeborenes Scorpio

Titel: 38 - Wiedergeborenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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die Arme gerade nach unten, dann hob sie sie um fünfundvierzig Grad. Ich sah die Nähte ihrer Ärmel aufplatzen. Der erste der drei Banditen torkelte kreischend zurück und zupfte an seinem zerstörten Gesicht. Überall sickerte Blut. Der zweite versuchte auszuweichen, doch auch sein Gesicht zeigte sich plötzlich blutig und entstellt. Seine Züge waren bedeckt von Gebilden, die wie Nadeln aussahen. Der dritte Angreifer erreichte Mevancy und prallte aus vollem Lauf gegen sie.
    Sie versuchte dem verzweifelten Angriff auszuweichen.
    Beinahe wäre es ihr gelungen. Der Kerl versuchte sie zu packen, und ich sah, wie sein Gesicht förmlich aufplatzte. Die Anstrengung kostete Mevancy aber das Gleichgewicht.
    Der Unhold kreischte, fuhr sich mit den Händen im Gesicht herum und torkelte zusammengekrümmt im Kreis.
    Ich beachtete ihn nicht.
    Mevancy stolperte, torkelte, versuchte wieder ins Lot zu kommen. Vergeblich.
    Lautlos stürzte sie ins Wasser. Sofort näherten sich zwei Flossenpaare.

13
     
     
    Mein altes Seemannsmesser glitt aus der geölten Scheide, und ich lief über die Ufersteine und hechtete mit einem langen flachen Kopfsprung ins Wasser.
    Nun ja, ich gelte als guter Schwimmer und vermag Perioden unter Wasser zu bleiben, die Zuschauern unglaublich lange vorkommen. Ich tauchte unter und sah Mevancy wieder hochkommen und mit Armen und Beinen strampeln.
    Hinter ihr zeigte sich der tödliche schlanke Umriß des Stranks als grau-, grün- und rosagefleckte Fläche. Die Zwillingsflossen ragten steif empor, das Maul war aufgerissen. Der zweite Raubfisch war ein blauer Schemen, noch ein Stück entfernt.
    Ich zog die Beine an, trat aus und tauchte unter den Strank. Die beiden schwarzen Augen des Fisches, die wie Murmeln wirkten, waren auf das strampelnde Mädchen gerichtet. Mit heftigem Tritt gewann ich Höhe, und das Seemannsmesser bohrte sich tief hinein und zertrennte die Bauchdecke des Fisches. Die schuppige Haut bot heftigen Widerstand, aber meine Klinge war scharf, und meine Muskeln wurden von der Angst um Mevancy ebenso angetrieben wie aus Freude, sie wieder einmal richtig benutzen zu können.
    Blut strömte ins Wasser.
    Ich durfte mit diesem Burschen keine Zeit mehr verschwenden, denn der zweite Fisch raste herbei und schien es direkt auf mich abgesehen zu haben. Er würde seinen Kurs beibehalten. Das Blut im Wasser konnte ihn behindern; aber erst nachdem er mich zerfleischt hatte.
    Danach würden seine Brüder und Schwestern und Vettern erscheinen ...
    Wieder wirbelte ich mich unter ihn, als er anzugreifen versuchte. Er wollte den Kurs wechseln, aber das Seemannsmesser traf ihn hinter den Kiemen. Ich bewegte das Messer herum. Der Raubfisch rollte fort, und frisches Blut wallte durch das Wasser. Ich riß das Messer heraus und schwamm so schnell wie möglich auf Mevancy zu.
    Ich erreichte sie von unten, umfaßte ihre Hüfte und hob sie an. Das war natürlich dumm gehandelt, ich öffnete damit dem Ärger Tür und Tor.
    Sie versuchte mich am Kopf zu treffen, aber schon erreichten wir die Oberfläche.
    Ich tat einen gewaltigen Atemzug und brüllte: »Tau!«
    Vor mir erhob sich das gemauerte Ufer, eine grünschleimige Fläche. Darüber sahen wir verkürzt eine Reihe von Körpern und Köpfen, die zu uns herabschauten. Jemand hatte die Umsicht, uns ein Seil zuzuwerfen.
    Ehe ich mich darum kümmerte, tauchte ich noch einmal und schaute mich im Wasser um. Keine Spur von einem weiteren Strank – noch nicht.
    Ich legte Mevancy das Tau um, die keuchend und spuckend etwas zu sagen versuchte. »Halt den Mund, Mädchen, und nimm das Tau!« Ich brachte meine trainierte Seemannsstimme zur Geltung: »Hievt an, aber mit Schwung!«
    Mevancy verschwand tropfend nach oben.
    Wieder verschwendete ich keine Zeit. Ich atmete tief ein, tauchte unter die Oberfläche und schaute mich um, das Messer fest umklammernd.
    Diesmal ließ sich ein Vetter blicken, den ich erledigte wie schon die ersten beiden.
    Als ich diesmal den Kopf zum silbrigen Himmel streckte, sah ich das Seil an der Ufermauer baumeln und ergriff es mit der linken Faust. Das Seemannsmesser landete zwischen den Zähnen, mein rechte Faust packte ebenfalls das Seil, und so stemmte ich die Füße gegen die Steine und kletterte wie ein Bergsteiger hinauf.
    Ich hätte schwören können, daß ich das Schnappen von Strankzähnen hinter mir hörte.
    Mevancy lag ausgestreckt auf dem Pflaster, ein Mädchen sprang auf ihr herum, und Wassertropfen sickerten ihr aus dem Mund.
    Laut murmelnd

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