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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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beiseitefegen können, so hätte ich mehr getan als nur zu knurren. Ich konnte spüren, wie das Blut in meinem Kopf hämmerte, und ich mußte mich an den neuen Dray Prescot klammern, dessen Reputation ich so beharrlich aufgebaut hatte. Es hätte niemandem genutzt, loszustürmen und mit Shang-Li-Po und seinen Komplizen im Andenken an die Königin abzurechnen. Ich mußte kühl, ruhig und beherrscht bleiben. Das verlangte sogar dem erfahrenen Dray Prescot eine Menge ab, bei Krun.
    Ich sah immer noch die Königin, wie sie am Beckenrand stand. Voller Leben, überlegen, zitternd in der Begierde eines Mädchens, das das Leben voll ausschöpfen will. Sie hatte sich unauslöschlich in meine Erinnerung eingeprägt. Wie das parfümierte Wasser in üppigen Bächen ihren Körper herabrann und sich die schwarzmaskierten Meuchelmörder ihr näherten, die blanken Schwerter bereit, ihren nackten Körper zu küssen: also hob sie das runde Kinn mit einem stolzen Blick absoluter Verachtung. Wenn ...! Aber das, was als nächstes geschah, war mir paradoxerweise durch den blauen Schleier verborgen geblieben, eben durch das blaue Fragment des Skorpions, der mich dort fortgeholt hatte.
    »Dein Gesicht sieht wieder so komisch aus, Schwachkopf.«
    »Ich habe an die Königin gedacht.«
    Sie schüttelte den Kopf, ihre Wangen hatten sich gerötet. »Und was würde deine ...?«
    Ihr Mund schloß sich mit einem Ruck, der Satz blieb unvollendet, da sie mein Gesicht gesehen hatte, und zu meiner Schande weiß ich, daß dort der alte Teufelsblick aufgeblitzt war. Was sie hatte sagen wollen, machte mich betroffen, denn ich war der Meinung gewesen, daß sie den Unsinn aufgegeben hätte. Etwas atemlos sagte sie: »Nun, so sieht es also aus. Die Königin ist wirklich tot. Jetzt müssen sie eine Nachfolgerin finden.«
    »Das ist Sache des Kollegiums und des Rates. Ich nehme an, daß die Herren der Sterne nicht darauf verzichten werden, sich einzumischen.«
    »Schwachkopf! Muß ich es dir immer wieder sagen? Nimm dich in acht.«
    »Die Everoinye wollten, daß Lunkys Wahl Königin wird. Aller Wahrscheinlichkeit nach wäre sie auf unserer Seite gewesen. Vorausgesetzt, daß San Chandra unsere Seite repräsentiert, und Shang-Li-Po die Gegenseite.«
    »Die Everoinye werden eine Abfuhr nicht so ohne weiteres akzeptieren.«
    »Natürlich nicht, Gimpel! Für dich und mich wird es eine Menge Arbeit geben, keine Angst!«
    Sie biß sich auf die Lippe und wandte sich ab. Ich war so aufgebracht, daß ich für sie nicht das richtige Mitleid empfinden konnte, bis wir uns getrennt hatten, um unseren verschiedenen Aufgaben nachzugehen. Als ich mich auf dem Weg zu San Chandra befand, hatte ich den Eindruck, daß ich ihr gegenüber einfühlsamer hätte sein sollen, was ihre Gefühle den Herren der Sterne gegenüber betraf.
    Was Königin Leone betraf – was für eine Tragödie, was für eine Verschwendung!
    Hinzu kam – und das war sehr düster, tatsächlich gar schrecklich düster –, daß Königin Leone getötet worden war, weil die Herren der Sterne mich fortgerissen hatten.
    Konnte – und ich wagte diese Erwägung aus Wut und Mitleid – konnte es sein, daß die Herren der Sterne die Ermordung der Königin gewollt hatten, um ihre eigenen, unbegreiflichen Ziele weiter zu verfolgen? Und waren diese Ziele jetzt durch die hinterhältige Hand Shang-Li-Pos vernichtet? Sollte noch mehr Schrecken folgen? Nun, das hier war Kregen, und wie herrlich und schön diese Welt auch ist, der Schrecken gehörte viel zu sehr zu ihrer Natur.
    Nachdem ich die Mishuro-Villa verlassen hatte, nahm ich den langen Weg zum Palast, machte große Schritte, atmete tief durch und versuchte, mich wieder zu beherrschen. Viele Gedanken drängten sich in meinem Schädel. Da war die Angelegenheit der königlichen Halskette, die noch zu regeln war, ein verdammter Zauberer, mit dem man sich befassen mußte, und eine Bande von Halsabschneidern, die zurechtgestutzt werden mußten. Da war die stets gegenwärtige Dringlichkeit, das ganze Durcheinander schnell hinter mich zu bringen, damit ich nach Vallia und Valka zurückkehren konnte. Da war das Geheimnis um Carazaar und seinen Günstling Arzuriel. Und das häßliche Problem der räuberischen Shanks von der anderen Seite der Welt lauerte hinter allem wie ein Monster in der Tiefe. Sie würden nicht aufgeben, bevor sich jeder auf Paz verbündet hatte, um sie zu vertreiben.
    Ich hatte mich beruhigt, nachdem ich eine Zeitlang darauf gewartet hatte, daß San Chandro

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